Polizei Paderborn - Informationen zur Polizeigeschichte


Liebe Besucherinnen und Besucher,

 

auf dieser Seite werden – soweit greifbar – nach und nach Informationen zur Geschichte der Polizei im Kreis Paderborn eingestellt. Während all die Ereignisse, die die gesamte nordrhein-westfälische Polizei betreffen, auf meinen Unterseiten „Chronik Polizei NRW“ nachgelesen werden können, beschränke ich mich auf dieser Seite auf Informationen, die ausschließlich diese Polizeibehörde hier betreffen. Ich bedanke mich bei Frau Ingrid Länger-Fuss, die für diese Unterseite Material zur Verfügung gestellt hat.

 

Der Aufbau und die ständige Fortschreibung dieser Homepage sind mit einem hohen finanziellen und zeitlichen Aufwand verbunden. Daher freue ich mich über jegliche Form kostenloser Unterstützung durch (analoge oder digitale) Fotografien, Dokumente, Zeitungsartikel, Zeitzeugenberichte, Hinweise auf relevante Ereignisse, Orte, Personen usw., die mir zur Verfügung gestellt werden und mit denen ich ggf. Kosten und Suchaufwand sparen kann. Im Gegenzug bin ich bemüht, für alle Interessierten kostenlos Informationen zur Polizeigeschichte zur Verfügung zu stellen. Wer mich unterstützen kann, dessen Hilfe wird dankbar angenommen. Meine Kontaktdaten finden Sie im Impressum.


1935

Abb. Die Polizei wurde im Rahmen von Öffentlichkeitsveranstaltungen wie dem "Tag der Polizei" von den Nationalsozialisten missbraucht, um den Staat in ein gutes, den Bürger schützendes Licht zu stellen, wie hier bei einer Kinderweihnachtsfeier in Paderborn 1935. Juden, Homosexuelle, Sinti, Roma und Angehörige etlicher anderer missliebiger Gruppen durften auf solche Segnungen allerdings nicht hoffen. Sie wurden mit Hilfe der Polizei ausgegrenzt, verfolgt, inhaftiert, Konzentrationslagern zugeführt oder sogar getötet (Quelle: Lippspringer Anzeiger v. 1.1.1935)


1957

Abb. Im Bild ist der Auszubildende Polizeiwachtmeister Horst Länger bei einer Funksprechübung im Stadtgebiet von Paderborn zu sehen. Die Aufnahme ist im Mai 1957 im Rahmen einer Hundertschaftsübung der Bereitschaftspolizei III (Wuppertal) entstanden (Quelle: Ingrid Länger-Fuss)


1959

  • 7. März: Tod durch Weltkriegsmunition. Nach einer heftigen Detonation wird die Polizei in Paderborn zu einer Garage gerufen. In der Garage werden die Leichen von zwei männlichen Jugendlichen sowie ein weiterer schwerverletzter Jugendlicher gefunden. Die Vernehmung des Überlebenden, eines Schlosserlehrlings, und weitere Ermittlungen ergeben, dass die Jungen mehrere Flak-Geschosse aus dem 2. Weltkrieg gefunden hatten. Bei dem Versuch, eines der Geschosse in der als Werkstatt eingerichteten Garage aufzubohren, war es dabei zur Explosion gekommen.

1975

  • Franz Josef Meyer wird, bisher Leiter des Schutzbereichs Ost, wird zum Leiter der Schutzpolizei ernannt.
  • Die Personalstärke für die Polizei des Kreises Paderborn beträgt im Jahr 1975 insgesamt 240 Polizeivollzugsbeamte, nämlich 206 Beamte der Schutz- und 34 Beamte der Kriminalpolizei.
  • Die Oberkreisdirektion Paderborn verfügt 1975 über eine Polizeidichte von 1:885 (ein Polizeibeamter auf 885 Bürger). Die Polizeidichte ist in Nordrhein-Westfalen sehr ungleich verteilt. Während der PP Düsseldorf das günstigste Verhältnis von 1:377 hat, sieht es in der Oberkreisdirektion Neuss besonders schlecht aus. Hier beträgt das Verhältnis 1:1072.

1977

  • 7. Juli: Queen-Besuch. Die Polizei hat einen Großeinsatz zu bewältigen. Die britische Königin besucht Paderborn. Der Einsatzleiter, Franz Josef Meyer, Leiter der Schutzpolizei, erhält für die Abwicklung des Einsatzes den Orden „Officer of British Empire“.

1981

  • 10. September: Hubschrauberabsturz. Bei der Landung in der Nähe von Lichtenau-Henglarn gerät ein Hubschrauber der Fliegerstaffel „Rheinland“ mit einem Rotorblatt an einen Baum. Der Co-Pilot und drei SEK-Beamte, die mit dem Helikopter transportiert worden waren, konnten sich teils schwer verletzt aus dem Fahrzeug retten. Der Pilot, Rolf Kegel, kommt in dem Hubschrauber, der innerhalb Sekunden Feuer fängt, ums Leben.
  • Die Polizeidichte im Bereich des OKD Paderborn liegt 1981 bei 1:749 (1 Polizeibeamter kommt auf 749 Einwohner). Zum Vergleich: Die Polizeidichte beim PP Bonn hat mit 1:320 den günstigsten, die Polizeidichte beim OKD Gummersbach mit 1:752 den ungünstigsten Wert. Die für NRW durchschnittlich angestrebte Polizeidichte von 1:400 ist weitgehend erreicht.
  • Katastrophale Unterbringung der Paderborner Polizei. Der SPD-Landtagsabgeordnete Hein rügt in einer kleinen Anfrage an die Landesregierung die „menschenunwürdige Unterbringung“ der Polizeibeamten im Kreis Paderborn. So stünden der Kreispolizeibehörde in dem ehemaligen Finanzamtsgebäude an der Ferdinandstraße statt der erforderlichen 167 Räume gerade einmal 106 zur Verfügung. 120 Beamte des motorisierten Wachdienstes müssten sich eine einzige Toilette und eine Dusche teilen. Einige Bedienstete seien in Kellerräumen untergebracht und ein Teil der Beamten müsse sich in Räumen umziehen, die auch dem Publikumsverkehr zugänglich seien. Innenminister Dr. Schnoor räumt ein, dass sich die Landesregierung bereits seit mehreren Jahren mit dem Problem beschäftige, ohne dass bisher eine angemessene Lösung gefunden worden sei. Auch Gebäudeerweiterungen mit einem Kostenaufwand von 500.000 DM hätten nicht nennenswert weitergeführt.

1984

  • 23. November: Das neue Dienstgebäude der Paderborner Polizei wird durch Innenminister Schnoor feierlich seiner Bestimmung übergeben. Im Rahmen der Einweihungsfeierlichkeiten besuchen rund 10.000 Bürger das neue Polizeigebäude.

1993

  • März: Polizeidirektor Franz Josef Meyer geht in den Ruhestand. Meyer ist seit 1975 Leiter der Schutzpolizei Paderborn gewesen.

1994

  • Neuorganisation der Polizei in NRW. Bis Ende des Jahres haben alle Behörden bis auf den OKD Paderborn die Umstrukturierung umgesetzt.

1996

  • Das neue Dienstgebäude der Polizeiinspektion Schloß Neuhaus wird an der Bielefelder Straße seiner Bestimmung übergeben. Mit einem Kostenaufwand von 1 Million DM wurde die ehemalige Amtsverwaltung an polizeiliche Belange angepasst.

1997

  • 28. Juni: In Salzkotten im Kreis Paderborn wird im ehemaligen Bahnhof im Beisein von Staatssekretär Riotte ein Polizeimuseum eröffnet. Besucher finden dort 25.000 Exponate des Vereins „Deutsches Polizeimuseum e.V.“ vor.

2012

  • 27. November: Rettung unter Einsatz des Lebens. Am späten Abend wird der bereits schlafende Polizeikommissar Niklas Flores in Paderborn in seiner Wohnung durch Klingeln lautes Klopfen an der Wohnungstür geweckt. Eine Nachbarin ruft ihm zu, dass in einer Erdgeschosswohnung ein Brand ausgebrochen ist. Der Beamte wirft sich einen Bademantel über und eilt zur Wohnungstür der Brandwohnung. Da starker Rauch unter der Tür hervorquillt und der ältere Wohnungsinhaber auf Rufe nicht reagiert, tritt Flores mit seinen Dienstschuhen, die er noch in aller Eile angezogen hatte, die Tür ein und zieht den Wohnungsinhaber aus der bereits stark brennenden und verrauchten Wohnung. Flores erhält für sein selbstloses Vorgehen 2014 durch Innenminister Jäger die Rettungsmedaille des Landes NRW.

2015

  • 2. Juli: Bei einem schweren Verkehrsunfall kommen eine 46jährige Polizeibeamtin und ihr 51jähriger Kollege von der Autobahnpolizei auf der A44 in Lichtenau (Kreis Paderborn) ums Leben. In das Fahrzeug der beiden Beamten, die auf Verstärkung für eine Fahrzeugkontrolle warteten, war ein 34jähriger Lkw-Fahrer unter Drogeneinfluss gerast. Die Beamten konnten sich nicht mehr aus ihrem brennenden Fahrzeug befreien.