Polizei Leverkusen - Informationen zur Polizeigeschichte

 Abb. Schützenfest in Opladen, ca. 1960 (Quelle: Sammlung Kawelovski)

Liebe Besucherinnen und Besucher,

auf dieser Seite werden – soweit greifbar – nach und nach Informationen zur Geschichte der Polizei in Leverkusen eingestellt. Während all die Ereignisse, die die gesamte nordrhein-westfälische Polizei betreffen, auf meinen Unterseiten „Chronik Polizei NRW“ nachgelesen werden können, beschränke ich mich auf dieser Seite auf Informationen, die ausschließlich diese Polizeibehörde hier betreffen.

 

Der Aufbau und die ständige Fortschreibung dieser Homepage sind mit einem hohen finanziellen und zeitlichen Aufwand verbunden. Daher freue ich mich über jegliche Form kostenloser Unterstützung durch (analoge oder digitale) Fotografien, Dokumente, Zeitungsartikel, Zeitzeugenberichte, Hinweise auf relevante Ereignisse, Orte, Personen usw., die mir zur Verfügung gestellt werden und mit denen ich ggf. Kosten und Suchaufwand sparen kann. Im Gegenzug bin ich bemüht, für alle Interessierten kostenlos Informationen zur Polizeigeschichte zur Verfügung zu stellen. Wer mich unterstützen kann, dessen Hilfe wird dankbar angenommen. Meine Kontaktdaten finden Sie im Impressum.


1954

  • 15. Dezember: Kriminaloberkommissar Kurt Ahlert wird Leiter der Kripo in der zu dieser Zeit noch selbstständigen Kreispolizeibehörde Opladen.

Kurt Ahlert wurde am 7. Januar 1911 in Dortmund geboren und legte dort nach Besuch des Bismarck-Realgymnasiums 1930 die Reifeprüfung ab. 1936 wurde er als Kriminalkommissar-Anwärter in die Staatliche Polizeiverwaltung Dortmund eingestellt und versah nachfolgend als Kriminalkommissar Dienst in Essen. Nach Entlassung durch die Alliierten wurde er 1949 wieder bei der SK-Polizei in Dortmund eingestellt und 1952 erneut zum Kriminalkommissar ernannt. Nach einem Intermezzo an der Landespolizeischule "Erich Klausener" in Düsseldorf wurde er schließlich 1954 zum Kripo-Chef der Opladener Polizei ernannt (Bildquelle: IM NRW, Die Streife 3/71, S. 5)


1956

  • Kripo-Leiter Kurt Ahlert verlässt die Kreispolizeibehörde Opladen und wird zum PP Recklinghausen versetzt.

1966

  • 1. Januar: Werner Wirth wird als Behördenleiter der Polizeidirektion Leverkusen in sein neues Amt eingeführt. Der 1922 in Rheinbay im Kreis St. Goar geborene Wirth hat Rechts- und Staatswissenschaften studiert, war als Hilfsrichter beim Amtsgericht in Köln und anschließend in verschiedenen Funktionen in der allgemeinen Verwaltung tätig. Vor seiner Ernennung zum Polizeidirektor war er seit 1959 in Duisburg der Vertreter des Polizeipräsidenten.

1970

  • 28. September: Nach dreijähriger Bauzeit wird in Leverkusen das neue Dienstgebäude an der Heymannstr. 22 bezogen. Zu dem 3,7 Millionen teuren Bauprojekt gehören neben einem Bürogebäude auch ein Garagentrakt und die Kfz-Werkstatt der Behörde.

1973

  • Ideenbörse Polizei. Innenminister Weyer überreicht dem Leverkusener Kriminaloberrat Theodor Schweinsmann aus dem Topf des behördlichen Vorschlagwesens eine Belohnung in Höhe von 800,- DM. Schweinsmann hatte die Idee gehabt, die bisherigen Fahndungslisten für gestohlene Kraftfahrzeuge, die den Beamten auf Streifenfahrten mitgegeben werden, zu verbessern. Bislang mussten die Beamten lange Listen nummerisch geordneter Kennzeichen mitnehmen. Die Listen mussten aufgrund ihres Umfangs immer umständlich auseinander- und wieder zusammengefaltet werden. Schweinsmann hatte den Einfall, die Kennzeichen nach Endziffern geordnet in zehn Gruppen aufzuteilen, so dass die gesuchten Kennzeichen nun auf einem DIN A4-Bogen Platz haben. Diesen Bogen kann man mit zwei Gummiringen gut sichtbar an den Sonnenblenden der Beifahrerplätze der Streifenwagen anbringen.

1974

  • 31. Januar: Kriminalbeamter als Austauschgeisel. In Hilden nimmt der 26-jährige Grieche Serif Bekir Ouglu bei einem Raubüberfall auf eine Sparkassenfiliale fünf Geiseln. Nachdem er 1,5 Millionen DM Lösegeld und einen Fluchthubschrauber gefordert hat, erhält er schließlich 700.000 DM und einen Fluchtwagen, den er mit einer der Geiseln besteigt und wegfährt. Auf seiner nächtlichen Irrfahrt durch Düsseldorf, Leverkusen, Langenfeld, Monheim und Hitdorf kommt es zu einer Schussabgabe auf mehrere der verfolgenden Streifenwagen. Nachdem Ouglus Wagen gestoppt werden kann, kann er dazu bewegt werden, den entführten Bankangestellten, den er in seiner Gewalt hat, gegen den Düsseldorfer Kriminalbeamten Erhard Pfundt auszutauschen. Pfundt, scheinbar an den Händen gefesselt, kann den Bankräuber vor einer Fortsetzung der Flucht überwältigen.

1975

  • Die Personalstärke für die Polizeidirektion Leverkusen beträgt im Jahr 1975 insgesamt 238 Polizeivollzugsbeamte, nämlich 199 Beamte der Schutz- und 39 Beamte der Kriminalpolizei.
  • Die Polizeidirektion Leverkusen verfügt 1975 über eine Polizeidichte von 1:701 (ein Polizeibeamter auf 701 Bürger) Die Polizeidichte ist in Nordrhein-Westfalen sehr ungleich verteilt. Während der PP Düsseldorf das günstigste Verhältnis von 1:377 hat, sieht es in der Oberkreisdirektion Neuss besonders schlecht aus. Hier beträgt das Verhältnis 1:1072.

1976

  • 1. Januar: Neuer Leiter der Leverkusener Schutzpolizei wird Heinz Malik. Malik war im Juli 1947 in den Dienst der Wasserschutzpolizei in NRW eingetreten. Nachdem er dort nacheinander die WSP-Stationen Düsseldorf und Duisburg-Ruhrort geleitet hatte, wurde er mit seinem Übertritt in den Höheren Dienst „Abschnittsleiter Rhein“. Nach weiteren Verwendungen in Bielefeld und Essen nimmt er nun seine neue Tätigkeit in Leverkusen auf.

1981

  • Die Polizeidichte im Bereich der Polizeidirektion Leverkusen liegt 1981 bei 1:552 (1 Polizeibeamter kommt auf 552 Einwohner). Zum Vergleich: Die Polizeidichte beim PP Bonn hat mit 1:320 den günstigsten, die Polizeidichte beim OKD Gummersbach mit 1:752 den ungünstigsten Wert. Die für NRW durchschnittlich angestrebte Polizeidichte von 1:400 ist weitgehend erreicht.

1982

  • Februar: Klaus-Dieter Rodewald scheidet aus der Tätigkeit als Leiter der Leverkusener Kriminalpolizei aus. Er wird Kriminalgruppenleiter beim PP Düsseldorf.

1985

  • 31. Juli: Der amtierende Leiter der Leverkusener Schutzpolizei, Polizeidirektor Heinz Malis, geht im Ablauf des Monats Juli in den Ruhestand. Er hatte das Amt seit 1976 bekleidet. Sein Amt wird übernommen von Polizeidirektor Klaus Jürgen Walden. Der 48-jährige ist 1958 in die Polizei eingetreten und war zuletzt Schutzbereichsleiter beim PP Köln und Dozent an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Köln.

1987

  • Die für Mai geplante erneute Volkszählung erregt die Gemüter in der Bevölkerung und beschäftigt auch die Polizei. 49 % der Bürger halten die Befragung für überflüssig, 13 % wollen sich ihr auf jeden Fall verweigern. Schon im März wird im Zusammenhang mit der Volkszählung ein Sprengstoffanschlag auf das Leverkusener Rathaus verübt, in Oberhausen kann eine Explosion noch rechtzeitig durch die Polizei verhindert werden. Nach dem Start der Befragung kommt es zu zahlreichen gewalttätigen Übergriffen gegen die Personen, die die Zählung durchführen. Die Übergriffe werden von der Landesregierung aufs schärfste verurteilt und es werden verstärkte Streifengänge der Polizei in Brennpunkten angekündigt. In Bonn durchsucht die Polizei die Bundesgeschäftsstelle der Grünen, nachdem die Partei mit Flugblättern zum Boykott der Zählung aufgerufen hatte.

2001

  • 31. Juli: Polizeidirektor Hans-Joachim John geht als Leiter der Abteilung Gefahrenabwehr/Strafverfolgung in den Ruhestand. John, der 1991 vom PP Bonn nach Leverkusen gekommen war, hat sich wegen seiner außerordentlich fürsorglichen Art gegenüber seinen Mitarbeitern den Spitznamen „Papa John“ erarbeitet. Er wurde an seinem letzten Arbeitstag von Polizeipräsident Dieter Erhorn und dem Inspekteur der Polizei, Dieter Glietsch, verabschiedet.

2003

  • Prominenter Besuch bei der Leverkusener Polizei. Für einen Sketch im Rahmen der Comedy-Serie „Was guckst du?“ durfte Schauspieler und Comedian Kaya Yanar als Interessent für den Polizeiberuf eine Filmsequenz unter Mitwirkung von Leverkusener Polizisten als Komparsen drehen. Nachdem Polizeipräsident Dieter Erhorn für den Dreh grünes Licht gegeben hatte, war Yanar am Drehtag pünktlich mit seiner Kuh „Benytha“ im Präsidium erschienen. Gedreht wurde u. a. im Polizeigewahrsam und beim Erkennungsdienst.

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