Polizei Mönchengladbach - Informationen zur Polizeigeschichte


Abb. Siegerurkunde eines Preisschießens der Kriminalpolizei Mönchengladbach aus dem Jahr 1952 (Quelle: Uwe Ganz; Sammlung Frank Kawelovski)


Liebe Besucherinnen und Besucher,

 

auf dieser Seite werden – soweit greifbar – nach und nach Informationen zur Geschichte der Polizei in Mönchengladbach eingestellt. Während all die Ereignisse, die die gesamte nordrhein-westfälische Polizei betreffen, auf meinen Unterseiten „Chronik Polizei NRW“ nachgelesen werden können, beschränke ich mich auf dieser Seite auf Informationen, die ausschließlich diese Polizeibehörde hier betreffen. Ich danke meinen Berufskollegen Uwe Ganz für die Unterstützung bei der Erstellung dieser Unterseite.

 

Der Aufbau und die ständige Fortschreibung dieser Homepage sind mit einem hohen finanziellen und zeitlichen Aufwand verbunden. Daher freue ich mich über jegliche Form kostenloser Unterstützung durch (analoge oder digitale) Fotografien, Dokumente, Zeitungsartikel, Zeitzeugenberichte, Hinweise auf relevante Ereignisse, Orte, Personen usw., die mir zur Verfügung gestellt werden und mit denen ich ggf. Kosten und Suchaufwand sparen kann. Im Gegenzug bin ich bemüht, für alle Interessierten kostenlos Informationen zur Polizeigeschichte zur Verfügung zu stellen. Wer mich unterstützen kann, dessen Hilfe wird dankbar angenommen. Meine Kontaktdaten finden Sie im Impressum.


1938

  • In der neuen Polizeikaserne, die unmittelbar an der München-Gladbach-Rheydter Stadtgrenze auf München-Gladbacher Gebiet gebaut wird, wird im November Richtfest gefeiert. Zur Feier haben sich Polizeipräsident und Standartenführer Grunert sowie die Angehörigen seines Stabes und die Polizeioffiziere des Bezirks eingefunden. Als Ehrengäste sind zudem zahlreiche Vertreter der NSDAP. Der Wehrmacht und der Behörden eingeladen worden. Auch eine Formation der München-Gladbacher Polizeibereitschaft und die Polizeikapelle nehmen Aufstellung.

1957

  • März: In Mönchengladbach wird eine mobile Polizei-Puppenbühne eingerichtet, mit der die Verkehrserziehung von Kindern sichergestellt werden soll.

1959

 


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Ungewöhnliche Fahrzeugaufbrüche 1959/60
Beschrieben werden in der Zeitschrift "Kriminalistik" die Ermittlungen in einer ungewöhnlichen Serie von Fahrzeugaufbrüchen in Mönchengladbach-Rheydt (Quelle: Kriminalistik, 9/61, S. 389 ff.)
1959 Fahrzeugaufbrüche.pdf
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1960

  • Juni: Neuer Leiter der Kreispolizeibehörde Mönchengladbach wird Regierungsrat Dr. Johanning. Der promovierte Rechts- und Staatswissenschaftler hatte als sich als junger Mann zunächst einem Freikorps angeschlossen, das kurz nach Ende der Kaiserzeit seine schlesische Heimat gegen polnische Angriffe verteidigte. Nach dem Zusammenbruch 1945 wurde Johanning politisch tätig, wurde zunächst Landrat in Detmold und 1947 Landtagsabgeordneter. Er bringt es 1954 schließlich zum Behördenleiter des Polizeiamtes Siegen und übernimmt nachfolgend im Innenministerium die Überprüfung der Organisationsformen und der Wirtschaftlichkeit der Polizei. Aus dieser Tätigkeit heraus wird er schließlich zum Mönchengladbacher Behördenleiter ernannt.

1963

  • Polizeioberwachtmeister Lingen, KPB Mönchengladbach, wird bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften Deutscher Meister im 6er-Kunstreigen/Radsport.

1964

  • Alfons Classen wird durch Innenminister Willi Weyer in das Amt des Mönchengladbacher Polizeidirektors (Leiter der Kreispolizeibehörde) eingeführt. Der 1929 in Viersen als Sohn eines städtischen Beamten geborene Classen studiert Philosophie sowie Rechts- und Staatswissenschaften und nimmt unterschiedliche Tätigkeiten in der öffentlichen Verwaltung in Münster, Borken und Detmold wahr. Bei der Bezirksregierung Arnsberg wird er als Personaldezernent 1962 zum Oberregierungsrat ernannt, bevor er in Mönchengladbach die Nachfolge von Behördenleiter Dr. Johanning antritt, der in den Ruhestand geht.
  • Polizeibeamter als Spitzensportler. Polizeioberwachtmeister Lingen von der Kreispolizeibehörde Mönchengladbach wird Deutscher Meister im Radfahren, Kategorie Kunstreigen.

1973

  • 15. September: Terroristischer Anschlag. Auf das britische Hauptquartier in Mönchengladbach. Angehörige der Baader-Meinhof-Bande haben zwei Butangasflaschen gezündet. Erstmalig ist Nordrhein-Westfalen vom Links-Terrorismus betroffen. Bisher standen fast ausnahmslos Berlin und München im Interesse der Terroristen.

1975

  • Die Personalstärke für die Polizei Mönchengladbach beträgt im Jahr 1975 insgesamt 584 Polizeivollzugsbeamte, nämlich 466 Beamte der Schutz- und 118 Beamte der Kriminalpolizei.
  • Mönchengladbach verfügt 1975 über eine Polizeidichte von 1:525 (ein Polizeibeamter auf 525 Bürger) Die Polizeidichte ist in Nordrhein-Westfalen sehr ungleich verteilt. Während der PP Düsseldorf das günstigste Verhältnis von 1:377 hat, sieht es in der Oberkreisdirektion Neuss besonders schlecht aus. Hier beträgt das Verhältnis 1:1072.

1980

  • Januar: Die Polizeiobermeister Herbert Baltes und Konrad Jütten erhalten aus der Hand von Ministerpräsident Johannes Rau die Rettungsmedaille des Landes NRW. Baltes und Jütten hatten im August 1978 in Mönchengladbach eine lebensmüde Frau, die von einer Eisenbahnbrücke springen wollte, vor dem Tod bewahrt. Die Beamten drohten aufgrund der heftigen Bewegungen der Suizidantin selbst vor einen herannahenden Zug bzw. auf eine Starkstromleitung unterhalb der Brücke zu stürzen.

1981

  • Die Polizeidichte in Mönchengladbach liegt 1981 bei 1:474 (1 Polizeibeamter kommt auf 474 Einwohner). Zum Vergleich: Die Polizeidichte beim PP Bonn hat mit 1:320 den günstigsten, die Polizeidichte beim OKD Gummersbach mit 1:752 den ungünstigsten Wert. Die für NRW durchschnittlich angestrebte Polizeidichte von 1:400 ist weitgehend erreich
  • Oktober: Die Beamten des Schutzbereichs Süd der KPB Mönchengladbach beziehen ihr neu errichtetes Dienstgebäude in der Nähe des Rheydter Busbahnhofs.

1989

Abb. Zum 50-jährigen Bestehen der ehemaligen Polizeikaserne in Mönchengladbach geben das Polizeipräsidium und der Polizeisportverein 1296 Mönchengladbach-Rheydt 1989 eine umfangreiche Festschrift heraus.


1994

  • Alfons Classen geht als Polizeipräsident der Kreispolizeibehörde Mönchengladbach in den Ruhestand. Er hat das Amt 30 Jahre lang ausgeübt. Sein Nachfolger wird der 50-jährige Jurist Dr. Walter Büchsel. Büchsel wurde 1990 stellvertretender Polizeipräsident in Aachen, ab 1992 befasste er sich bei der KPB Mönchengladbach mit der Neuorganisation.

1996

  • 1. April: Die Bereitschaftspolizei wird grundlegend verändert. Während bisher die Hundertschaften unter dem Dach der Direktion der Bereitschaftspolizei zusammengefasst waren, werden sie nun an große Kreispolizeibehörden angebunden, die teils mit einer, teils mit zwei Bereitschaftspolizeihundertschaften (BPH) ausgestattet werden. Insgesamt werden nachfolgend 18 Hundertschaften in Bochum, Wuppertal, Köln, Dortmund, Bielefeld, Düsseldorf, Aachen, Gelsenkirchen, Duisburg, Bonn, Münster, Essen, Recklinghausen und Mönchengladbach stationiert. In Bochum, Wuppertal und Köln werden zudem je eine Führungsgruppe und eine Technische Einsatzeinheit (TEE) eingerichtet.
  • Im Februar wird in der Region Maas-Rhein zwischen Belgien, den Niederlanden und Nordrhein-Westfalen das Projekt EMMI ins Leben gerufen. Es handelt sich dabei um eine Polizeikooperation, bei der zwischen den regionalen Verbindungsstellen Aachen, Mönchengladbach, Maastricht, Roermond, Eupen und Genk ein gemeinsames Datensystem betrieben wird, dass Einwohnermelde- und Halteranfragen über die Landesgrenzen hinaus schnell und unkompliziert möglich macht. Zudem können die über Computer miteinander vernetzten Verbindungsstellen Fahndungsinformationen miteinander austauschen und Videokonferenzen durchführen.

2012

  • In Düsseldorf, Mönchengladbach und den Kreisen Mettmann, Viersen und dem Rhein-Neuss-Kreis wird der Probebetrieb für den Digitalfunk aufgenommen. Köln folgt als weitere Testbehörde 2012 nach.

2015

  • September 2015: Mathis Wiesselmann wird neuer Polizeipräsident in Mönchengladbach. Der 56-jährige Brühler Jurist, war bereits stellvertretender Polizeipräsident in Köln. Er tritt die Nachfolge von Hans-Hermann Tirre an, der in Pension geht.
  • 15. Dezember: Islamistischer Hassprediger festgenommen. Der aus einem katholischen Elternhaus stammende Islam-Konvertit Sven Lau wird von der Mönchengladbacher Polizei mit Haftbefehl festgenommen, nachdem er eine Polizeiwache betreten hat, um dort Sachen aus einer vorherigen Durchsuchung seiner Wohnung abzuholen. Der ehemalige Angehörige der Mönchengladbacher Feuerwehr steht unter dem Verdacht der Unterstützung einer Terrororganisation. Der 35jährige soll junge Menschen für die in Syrien und anderen Staaten aktive Terrororganisation IS angeworben haben.

2017

  • 16. Juni: Tödlicher Unfall nach illegalem Autorennen. In Mönchengladbach muss die Polizei einen Verkehrsunfall aufnehmen, bei dem ein 38-jähriger Fußgänger getötet worden ist. Der Mann war zwei Rasern zum Opfer gefallen, die sich mit ihren hochmotorisierten Fahrzeugen im Stadtgebiet ein Rennen geliefert hatten.

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