Polizei Herford - Informationen zur Polizeigeschichte


Liebe Besucherinnen und Besucher,

 

auf dieser Seite werden – soweit greifbar – nach und nach Informationen zur Geschichte der Polizei in Herford  eingestellt. Während all die Ereignisse, die die gesamte nordrhein-westfälische Polizei betreffen, auf meinen Unterseiten „Chronik Polizei NRW“ nachgelesen werden können, beschränke ich mich auf dieser Seite auf Informationen, die ausschließlich diese Polizeibehörde hier betreffen.

 

Der Aufbau und die ständige Fortschreibung dieser Homepage sind mit einem hohen finanziellen und zeitlichen Aufwand verbunden. Daher freue ich mich über jegliche Form kostenloser Unterstützung durch (analoge oder digitale) Fotografien, Dokumente, Zeitungsartikel, Zeitzeugenberichte, Hinweise auf relevante Ereignisse, Orte, Personen usw., die mir zur Verfügung gestellt werden und mit denen ich ggf. Kosten und Suchaufwand sparen kann. Im Gegenzug bin ich bemüht, für alle Interessierten kostenlos Informationen zur Polizeigeschichte zur Verfügung zu stellen. Wer mich unterstützen kann, dessen Hilfe wird dankbar angenommen. Meine Kontaktdaten finden Sie im Impressum.


1948

Abb. Suchanzeige zu einem kriegsverschollenen Polizeibeamten aus einer Polizeizeitschrift im Jahr 1948. Die Zeitungen in jener Zeit waren voll von Inseraten, in denen verzweifelte Menschen ihre Angehörigen suchten.


1951

  • 8. August: Mord: In der Nähe der Autobahnauffahrt Herford-West wird zwischen Sträuchern die Leiche einer jungen Frau gefunden. Die Tote, an der wahrscheinlich ein Sexualdelikt begangen wurde – Kleidung und Toilettenartikel der Frau sind in einem Umkreis von 30 Metern verstreut – liegt offensichtlich schon mehrere Tage dort. Die Tote kann schließlich als die 23-jährige Haushaltsgehilfin Rosemarie Haake identifiziert werden. Die Frau war seit 1950 wohnungslos und zog als Landstreicherin umher. Erst 1972 fällt durch eine Routineüberprüfung eines Herforder Kriminalbeamten der Tatverdacht auf einen 47-jährigen Arbeiter, der ein Jahr später zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt wird.

1955

  • Dr. Ewald Geske wird auf Beschluss des Landeskabinetts zum Leiter des Polizeiamtes Herford ernannt.

1957

  • Regierungsrat Heribert Kammer wird zum Leiter des Polizeiamts Herford ernannt. Der 57-jährige gebürtige Danziger war 1921 als Verwaltungsbeamter in die Polizei Danzig eingetreten und  1939 mit der Einrichtung eines Polizeipräsidiums im ostpreußischen Gotenhafen beauftragt. Dort war er bis 1944 u. a. als stellvertretender Polizeipräsident tätig. Nachfolgend wurde er zum Polizeidirektor ernannt und  mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Staatlichen Polizeiverwalters in Graudenz (Westpreußen) beauftragt. 1950 kam er aus russischer Kriegsgefangenschaft frei.

1965

  • Regierungsrat und Polizeidirektor Heribert Kammer wird als Leiter des Polizeiamtes Herford nach Erreichen der Altersgrenze in den Ruhestand verabschiedet. Er hatte das Amt seit 1957 inne gehabt.

Abb. In einem Artikel der Zeitschrift "Deutsche Polizei", Mai 1965, wird der Herforder Polizeibeamte Wilhelm Bünermann mit einer kreativen Erfindung zur Stärkung der Verkehrssicherheit vorgestellt.


1969

 

  • 12. Februar. In Bünde veranstaltet die Gewerkschaft der Polizei im Festsaal des „Stadtgartens“ ein großes Polizeiseniorentreffen mit mehreren Hundert Pensionären. Bei der glanzvollen Veranstaltung, die von Werner Höcker vom WDR-Studio Bielefeld moderiert wird,  sorgen der bekannte Tenor Heinz Hoppe von der Staatsoper Hamburg sowie die 70 Mitglieder des Großen Kölner Rundfunk-Unterhaltungsorchester für einen glanzvollen Rahmen. Einen besonderen Gruß richtete GdP-Vorsitzender Werner Kuhlmann an den ältesten Teilnehmer, den 93-jährigen Polizeimeister a. D.  Louis Meister sowie den jüngsten Polizeianwärter, Thomas Temme, 17 Jahre alt.

1975

 

  • Die Personalstärke für die Polizei des Kreises Herford beträgt im Jahr 1975 insgesamt 264 Polizeivollzugsbeamte, nämlich 226 Beamte der Schutz- und 38 Beamte der Kriminalpolizei.
  • Die Oberkreisdirektion Herford verfügt 1975 über eine Polizeidichte von 1:890 (ein Polizeibeamter auf 890 Bürger) Die Polizeidichte ist in Nordrhein-Westfalen sehr ungleich verteilt. Während der PP Düsseldorf das günstigste Verhältnis von 1:377 hat, sieht es in der Oberkreisdirektion Neuss besonders schlecht aus. Hier beträgt das Verhältnis 1:1072.

1979

 


Quelle: Deutsche Polizei, Landesteil NRW, Heft 9/79, S. 3


1980

  • 5. Juni: In Herford kommt es zu einem tödlichen Schusswaffengebrauch. Nachdem ein 50-jähriger Einbrecher zwei Schüsse auf die herbeigerufenen Polizeibeamten abgibt, erwidern diese das Feuer und treffen den Mann, der dabei stirbt. Die Waffe des Einbrechers entpuppt sich nachträglich als Schreckschusspistole.

1981

  • Die Polizeidichte im Bereich des OKD Herford liegt 1981 bei 1:731 (1 Polizeibeamter kommt auf 731 Einwohner). Zum Vergleich: Die Polizeidichte beim PP Bonn hat mit 1:320 den günstigsten, die Polizeidichte beim OKD Gummersbach mit 1:752 den ungünstigsten Wert. Die für NRW durchschnittlich angestrebte Polizeidichte von 1:400 ist weitgehend erreicht.

1983

  • Polizeimeister Heiko Klein vom OKD Herford wird Deutscher Meister im Fünfkampf in der Mannschaftswertung.

1987

  • 9. Juni: Rettung aus brennender Wohnung. Polizeihauptmeister Gerhard Bachmann und Polizeihauptwachtmeister Andreas Frewer retten in Herford eine 74-jährige gehbehinderte Frau vor dem sicheren Flammentod. Nachdem in der Wohnung der Frau ein Brand ausgebrochen war, dringen die beiden Beamten trotz der Hitze und der lebensgefährlichen Rauchentwicklung immer wieder in die Räume ein, bis es ihnen im fünften Anlauf gelingt, die Frau aus der Wohnung zu retten. Die Männer werden 1989 dafür mit der Rettungsmedaille des Landes NRW ausgezeichnet.

1996

  • 16. Januar: Tödlicher Schuss in Bünde: Bei dem Versuch, einen psychisch Kranken zu beruhigen, der Familienangehörige mit einem Messer bedroht, sticht dieser plötzlich auf einen Polizeibeamten ein. Ein Beamter schießt und trifft den Mann tödlich.
  • 20. – 24. Mai: Bei den Europäischen Polizeimeisterschaften im Handball in Braunschweig siegt das deutsche Team. Zu den neuen Europameistern zählen auch drei Beamte aus Nordrhein-Westfalen: Polizeiobermeister Mathias Fanenbruck vom OKD Herford, Polizeikommissar Detlef Schroer vom Polizeiausbildungsinstitut Selm sowie Marian Kessler vom PP Wuppertal.

1997

  • 31. August: Der Leiter der Abteilung „Gefahrenabwehr/Strafverfolgung“ der Polizei Herford, Polizeidirektor Hugo Prante, geht mit Ablauf des Monats August in den Ruhestand. Er war als Leiter der Schutzpolizei nach Herford versetzt und im Rahmen der Neuorganisation 1993 zum Leiter GS bestimmt worden. Seine Nachfolgerin wird Ursula Wichmann, die bisher eine Inspektion der KPB Minden geleitet hatte.

2002

  • Erfolgreiche Ermittlungen gegen Bankräuberbande („Golf-Bande“). Eine behördenübergreifende Ermittlungskommission kann im September 2002 ihre Ermittlungen gegen eine dreiköpfige Bande von Bankräubern abschließen. Die Männer, ein 22-jähriger Marokkaner, ein 25-jähriger Bosnier und ein 47-jähriger Deutscher hatten seit Mitte 2000 in ländlich gelegenen Sparkassen in den Kreisen Minden, Lippe, Herford, Warendorf und Osnabrück unter Vorhalt scharfer Schusswaffen  mehr als 1 Million Euro erbeutet. Der 25-jährige Täter erhängt sich nach Anklageerhebung in seiner Zelle, die beiden anderen Männer werden zu 12 und 14 Jahren Haft verurteilt. In Herford hatten die Räuber am 5. Februar 2002 in der Filiale in Herringhausen zugeschlagen und rund 100.000 Euro erbeutet.

2007

  • 2. Oktober: Im ostwestfälischen Löhne wird von einem SEK-Kommando ein Mann erschossen, der festgenommen werden sollte und dabei einen der Beamten durch einen Messerstich verletzt hat.

2014

  • Die Einsatzreaktionszeiten bei außenveranlassten Einsätzen – also die Zeit von der Alarmierung der Polizei durch einen Bürger bis zum Eintreffen des ersten Einsatzfahrzeugs der Polizei am Einsatzort – hat landesweit 2014 durchschnittlich 15 Minuten 32 Sekunden betragen. Dies ist der Durchschnitt für sämtliche Arten von Einsätzen. Bei Alarmierungen mit dem Hinweis „Täter am Ort“ hat die durchschnittliche Einsatzreaktionszeit 5 Minuten 33 Sekunden betragen und bei Verkehrsunfällen mit verletzten Personen 9 Minuten und 33 Sekunden. Die Einsatzreaktionszeiten der KPB Herford sind geringer als der Landesschnitt, haben sich aber seit 2009 verschlechtert. Mussten Bürger, die die Polizei alarmiert haben, 2009 rund 12,5 Minuten warten, so ist es 2015 eine Minute mehr.

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