Polizei Duisburg - Informationen zur Polizeigeschichte


Abb. Das Polizeipräsidium Duisburg an der Düsseldorfer Straße im Juni 2021 (Quelle: Frank Kawelovski)


Liebe Besucherinnen und Besucher,

 

auf dieser Seite werden – soweit greifbar – nach und nach Informationen zur Geschichte der Polizei in Duisburg eingestellt. Während all die Ereignisse, die die gesamte nordrhein-westfälische Polizei betreffen, auf meinen Unterseiten „Chronik Polizei NRW“ nachgelesen werden können, beschränke ich mich auf dieser Seite auf Informationen, die ausschließlich diese Polizeibehörde hier betreffen. Ich danke meinem Freund und Berufskollegen Norbert Kopka, meinem Wuppertaler Kollegen Michael Zech, Herrn Sven Bauersachs sowie Herrn Dieter Lauff und Frau Ingrid Länger-Fuss für die Unterstützung, die sie mir beim Zustandekommen dieser Unterseite gewährt haben.

 

Der Aufbau und die ständige Fortschreibung dieser Homepage sind mit einem hohen finanziellen und zeitlichen Aufwand verbunden. Daher freue ich mich über jegliche Form kostenloser Unterstützung durch (analoge oder digitale) Fotografien, Dokumente, Zeitungsartikel, Zeitzeugenberichte, Hinweise auf relevante Ereignisse, Orte, Personen usw., die mir zur Verfügung gestellt werden und mit denen ich ggf. Kosten und Suchaufwand sparen kann. Im Gegenzug bin ich bemüht, für alle Interessierten kostenlos Informationen zur Polizeigeschichte zur Verfügung zu stellen. Wer mich unterstützen kann, dessen Hilfe wird dankbar angenommen. Meine Kontaktdaten finden Sie im Impressum.


1876

Abb. Niemand möge sich mehr über 40 Dienstjahre beklagen. Der Fund dieses Grabsteins war 1965 in der September-Ausgabe der Zeitschrift "Deutsche Polizei" Thema.


1930

Abb. Speisesaal der Polizeiunterkunft in Duisburg-Neudorf. Vermutlich 1930er Jahre. Die Ansichtskarte trägt auf der Rückseite einen Poststempel von 1939 (Quelle: Sammlung Frank Kawelovski)


1931


1945

  • Die Militärregierung stellt im Winter 1945/46 eine so genannte „Kohlenpolizei“ auf. Aufgrund der massenhaften Diebstähle von Kohle durch die frierende Bevölkerung sollen Güterzüge und Kohlenhalden geschützt werden. Für die Kohlenpolizei werden Polizeibewerber verwendet, die nach den geltenden Einstellungskriterien zu klein oder zu alt sind. Die Beamten stehen zu Schutz der Kohle an den Eingängen von Zechen Posten oder gehen auf den Zechen- und Bahngeländen Streife.

Abb. Dienstausweis eines Duisburger Polizeibeamten aus dem Jahr 1945. Da die Polizei zu dieser Zeit Teil der Kommunalverwaltungen waren, ist der Ausweis vom Oberbürgermeister der Stadt ausgestellt (Quelle: Sammlung Frank Kawelovski)


1947

Abb. Zeitungsartikel im Volks-Echo vom 10. Januar 1947. Die Meldung befasst sich mit einem nachkriegstypischen Delikt, dem Schwarzhandel


1950

 

  • Die Duisburger Polizei richtet eine Verkehrspuppenbühne ein. Mit „Kasper“, „Großmutter“ und anderen Puppen soll zukünftig Kindergarten- und Grundschulkindern verkehrsgerechtes Verhalten nahe gebracht werden.

1953

 

  • Im Herbst wird Polizeidirektor Josef Haurand kommissarischer Leiter des Polizeipräsidiums Duisburg. Er bekleidet damit das Amt, das später mit Polizeipräsidenten besetzt wurde.

1954

 

  • Der Duisburger Polizeipräsident ordnet an, dass sich seine Polizeibeamten bei Bürgerkontakten mit einer Visitenkarte vorstellen sollen. „Kleine und große Sünder“ würden oft allzu geschickt nach dem Namen und der Dienststelle der Beamten fragen, um sie abzulenken oder vom Einschreiten abzuhalten.
  • Duisburg führt die bundesweit ersten Parkometer (Parkuhren) zur Parkraumüberwachung ein. Noch ist allerdings umstritten, ob es eine gesetzliche Grundlage gibt, den Autofahrern über diese Automaten ein Parkentgelt abzuverlangen.

1955

 

  • In Duisburg-Ruhrort wird ein großes Dienstgebäude für die Wasserschutzpolizei fertig gestellt.

 

 


Abb. Die Einsatzleitstelle Mitte der 50er Jahre (Quelle: BPH Duisburg)


1957

 

  • 1. Oktober: Die Wasserschutzpolizei wird neu zugeschnitten. Die Abschnitte Köln und Duisburg werden zum Abschnitt „Rhein“ mit Sitz in Duisburg zusammengefasst. Die Abschnitte Recklinghausen und Münster werden zu einem Abschnitt „Westdeutsche Kanäle“ zusammengefasst. Sitz dieses Abschnittes ist nun Münster.

Abb. Der schnellste deutsche Polizeifunker, Anton Lauff, arbeitete in Duisburg. Artikel der Neuen Ruhrzeitung aus dem Jahr 1957 (genaues Ausgabedatum unbekannt)


1958

 

  • 1. November: Ab sofort fahren auf den Einsatzfahrzeugen des Verkehrsunfallkommandos der Duisburger Polizei freiwillige Sanitäter der Johanniter Unfallhilfe. Die jungen Männer im Alter zwischen 18 und 22 Jahren nehmen an Unfallorten, die von der Polizei erreicht werden, eine erste Versorgung der Unfallverletzten vor und begleiten diese ggf. auch ins Krankenhaus.

 

Abb. Polizeisportfest in Duisburg im Sommer 1958. Auf dem Bild sieht man den Einmarsch der Hundertschaften der Bereitschaftspolizei (Quelle: Ingrid Länger-Fuss)

Abb. 1958. Dasselbe Sportfest. Motorradakrobatik der Duisburger Schutzpolizei (Quelle: Ingrid Länger-Fuss)


 1960

  • 7. Oktober. Auf dem Rhein bei Emmerich kommt es zu einem Großbrand, nachdem das Hochseefährschiff „Tina Scarlett“ auf dem Weg nach Rotterdam mit einem Tanker kollidiert, der 700 Tonnen Kerosin an Bord hat. Durch das Kerosin, das sich brennend auf dem Rhein ausbreitet, werden neun weitere Schiffe in Brand gesetzt. Die Wasserschutzpolizei Emmerich versucht gemeinsam mit der Feuerwehr an die eingeschlossenen Passagiere der Fähre heranzukommen. Zwei Menschen sterben schließlich in den Flammen, 24 weitere werden verletzt. Erst sehr spät bekommt die Wasserschutzpolizei Verstärkung aus Duisburg.

Abb. Die Einsatzleitstelle im Jahr 1960. Vor den Monitoren für die Verkehrsüberwachung, die eine Live-Beobachtung bestimmter Straßen und Plätze erlaubten, sitzen links und rechts Beamte, die Notrufe entgegennehmen und in der Mitte der Funkspecher der Leitstelle. Der Funksprecher im Bild bedient gerade den Wagenstandsanzeiger (Quelle: Dieter Lauff)


Abb. Vor dem Beamten am Fernschreiber sieht man die Monitore der kameraüberwachten Plätze Duisburgs. Auch wenn die Verkehrsüberwachung Aufgabe der Stadt war, wurde die Technik aus taktischen Gründen in der Einsatzleitstelle der Polizei platziert (Quelle: Dieter Lauff).


1961

 

  • Zu den bedeutendsten deutschen Polizeileichtathleten gehört 1961 der Duisburger Polizeioberwachtmeister Telgenkämper. Er gewinnt mit Beamten aus drei anderen Behörden bei den Deutschen Polizeimeisterschaften den 4 x 400m-Staffellauf mit 3.13 Minuten.

1963

 

  • Ausländerprobleme. Der dramatische Anstieg des Zuzugs von Ausländern auch nach Nordrhein-Westfalen zwingt die Polizei zu Maßnahmen. So beschult die Polizei in Jugendverkehrsschulen türkische, spanische, italienische und griechische Gastarbeiter mit Fahrrädern, Go-Carts und Tretautos, um ihnen die deutschen Verkehrsregeln zu vermitteln. Das Innenministerium kommt in seiner Zeitschrift „Streife“ zu dem Ergebnis: „Die fremden jungen Männer, die teilweise aus Gegenden kommen, wo der Kraftfahrzeugverkehr häufig noch so gut wie unbekannt ist, belasten durch ihr Verhalten die Polizei mit zusätzlichen Problemen. Auch der zunehmenden Ausländerkriminalität wird entgegengetreten. Nachdem der Anteil ausländischer Tatverdächtiger an der Gesamtheit aller Verdächtigen 1963 schon 2,8 % erreicht hat, wird etwa in Duisburg beim Erkennungsdienst eine „Ausländerbeobachtung“ eingerichtet. Ausländische Tatverdächtige werden dort in einer Kartei zusammengefasst. Auch mit den Ausländerbehörden arbeitet die Polizei eng zusammen.

1965

 

  • Die Duisburger Polizei erhält einen neuen Verkehrserziehungswagen. Es handelt sich um einen weißen VW Bus, der u. a. mit einer mobilen Verkehrsbühne ausgestattet ist. Die Bühne soll vor allem in den Sommermonaten auf Kinderspielplätzen der Verkehrserziehung von Kindern dienen. Neben der Verkehrserziehung sollen die Beamten des Verkehrserziehungswagens die Kinder vor dem „guten Onkel“ warnen. An Bord des Wagens ist auch der Duisburger Verkehrskasper.
  • 18. – 28. Mai: Der Besuch der englischen Königin in Deutschland bringt auch für Nordrhein-Westfalen einen der größten Polizeieinsätze seiner Landesgeschichte mit sich. In NRW hält sich die Queen u. a. in Brühl, im Schloss Augustusburg“ auf. Drei Tage bleibt die Königin, die bei ihrer Ankunft mit Bundespräsident Heinrich Lübke die Ehrenformation der Bundeswehr abgeschritten hatte, in Nordrhein-Westfalen. Neben der Bundeshauptstadt Bonn sind in NRW weitere Stationen Düsseldorf und am 25. Mai Duisburg, wo die Queen mit Kopftuch und Helm die Mannesmann-Werke in Huckingen besucht.
  • 19. Oktober: Der Zivilcourage mehrerer Bürger und eines Polizeibeamten, der privat unterwegs ist, ist es zu verdanken, dass in Duisburg ein bewaffneter Räuber festgenommen werden konnte. Am späten Nachmittag des Tages entwendet ein Mann einer Kassiererin im Kaufhaus Merkur unter Vorhalt einer Schusswaffe eine Geldkassette und flieht. Ein 24-jähriger Hüttenarbeiter, der sich dem Täter in den Weg stellt, wird von diesem niedergeschossen und durch einen Bauchschuss lebensgefährlich verletzt. Obwohl der Räuber weiter um sich schießt und dabei noch eine Verkäuferin verletzt, wird er von fünf Passanten, darunter eine Frau und ein Polizeibeamter, verfolgt und außerhalb des Kaufhauses bei einem Handgemenge überwältigt und den alarmierten Funkstreifenwagenbesatzungen übergeben.

1966

 

  • 18. Mai: Nach der Sichtung eines Belugawals im Rhein bei Duisburg verfolgt die Wasserschutzpolizei das Tier mehrere Tage lang. Fangversuche mit einem zwischen zwei Booten gespannten Netz und mit Schlingen scheitern. Der verirrte Wal, dessen Besuch im Rhein ein großes Medienecho ausgelöst und zahllose Schaulustige an den Fluss gelockt hatte, erreicht schließlich Ende Mai wieder die Nordsee und verschwand.

1968

 

  • Polizeioberrat Rudolf Klotz wird neuer Leiter der Schutzpolizei Duisburg. Zuvor hatte der 40-jährige im Rahmen einer internationalen Kooperation eine leitende Position in einer Polizeischule im afghanischen Kabul inne gehabt sowie die Leitung der Bereitschaftspolizei-Abteilung Wuppertal. Bereits 1938 bestand er den Polizei-Offiziersanwärterlehrgang in Berlin-Köpenick, wurde Leutnant, 1939  Oberleutnant und 1942 Hauptmann der Schutzpolizei. Vor seiner Zeit in Kabul hatte er nach dem Krieg bei der Regierungsbezirkspolizei in Detmold sowie beim PP Aachen und an der Landespolizeischule in Münster gearbeitet.

Quelle: Deutsche Polizei, Landesteil NRW, Heft 5/68, S. 44


1969

  • Polizeioberrat Rudolf Klotz scheidet aus dem Amt des Leiters der Schutzpolizei Duisburg aus. Er wird zur Höheren Landespolizeischule versetzt.

 


1971

Abb. 1971. Titelbild der August-Ausgabe der Zeitschrift "Die Streife". Ein Baggerfahrer hat in Rheinhausen einen Streifenwagen zu Schrott verarbeitet. Die Streifenbeamten, die mit dem Käfer angefahren waren, kamen mit dem Schrecken davon. Sie befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks außerhalb ihres Fahrzeugs. Dass der Funkwagen ein Moerser Kennzeichen trägt, liegt an der damaligen Behördenstruktur in NRW. Rheinhausen gehörte seinerzeit zum Kreis Wesel und wurde von der Polizeistation Moers betreut (Quelle: Sammlung Frank Kawelovski)


Abb. Boot der Wasserschutzpolizei auf dem Rhein in Duisburg 1972. Die Boote waren damals noch hellgrau lackiert, später wurde auf einen blau-weißen Anstrich umgestiegen (Sammlung Frank Kawelovski)


1974

  • 5. Juni: Tod nach Festnahme: Infolge körperlicher Auseinandersetzungen zwischen Polizeibeamten und mehreren Teilnehmern einer Verhandlung am Arbeitsgericht Duisburg verstirbt ein 45-jähriger Angehöriger der Kommunistischen Partei Deutschlands. Im Rahmen einer Entlassungsklage eines kommunistischen Arbeiters gegen die Mannesmann-Werke spricht der Kläger in einer Verhandlungspause mit einem Lautsprecher aus dem Gerichtssaal heraus zu kommunistischen Anhängern, die sich vor dem Gerichtsgebäude versammelt haben. Mehrere Kripo-Beamte, die im Saal den Prozess verfolgen, schreiten daraufhin ein. Die Beamten werden durch weitere, uniformierte Kräfte, die zum Gerichtssaal alarmiert werden, unterstützt. Bei den hieraus entstehenden Handgreiflichkeiten im Rahmen von Festnahmen wird der 45-jährige Kommunist Günter Routhier schwer verletzt. Routhier verstirbt wenige Tage darauf an seinen Verletzungen, die er bei seiner Festnahme erlitten hat.

1975

  • Die Personalstärke für die Polizei Duisburg beträgt im Jahr 1975 insgesamt 1.234 Polizeivollzugsbeamte, nämlich 992 Beamte der Schutz- und 242 Beamte der Kriminalpolizei.
  • Duisburg verfügt 1975 über eine Polizeidichte von 1:483 (ein Polizeibeamter auf 483 Bürger) Die Polizeidichte ist in Nordrhein-Westfalen sehr ungleich verteilt. Während der PP Düsseldorf das günstigste Verhältnis von 1:377 hat, sieht es in der Oberkreisdirektion Neuss besonders schlecht aus. Hier beträgt das Verhältnis 1:1072.

1978

  • In Duisburg eröffnet der Verein „Frauen helfen Frauen“ das erste Frauenhaus im Ruhrgebiet. Das Haus wird nachfolgend immer wieder von der Polizei für die Unterbringung von Frauen und deren Kindern nach häuslicher Gewalt in Anspruch genommen.

1979

  • Reiner Bos, Polizeiobermeister bei der Wasserschutzpolizeidirektion Duisburg wird mit der Landesauswahl NRW Deutscher Polizeimeister in der Disziplin „Freie Pistole“.
  • September: Die Polizei Duisburg rückt zu einem Flugzeugabsturz im Stadtgebiet aus. Eine einmotorige Maschine des Typs Cessna T 310 war aus unbekannter Ursache in die Gemeinschaftsschule Salzmannstraße in Duisburg-Hamborn gerast. Bei dem Absturz war der Pilot ums Leben gekommen. In der Schule befanden sich zur Zeit des Unglücks keine weiteren Menschen. Eine Ermittlungskommission der Kripo Duisburg nimmt den Unfallort mittels Fotogrammetrieverfahren auf.
  • Polizeikommissar Rolf Albrecht, Polizeimeister Ulrich Jürgens und Kriminalhauptmeister Klaus Gartmann vom PP Duisburg werden mit der Auswahl des Landes NRW Deutsche Polizeimeister im Faustball.
  • Die Polizeidichte in Duisburg liegt 1981 bei 1:416 (1 Polizeibeamter kommt auf 416 Einwohner). Zum Vergleich: Die Polizeidichte beim PP Bonn hat mit 1:320 den günstigsten, die Polizeidichte beim OKD Gummersbach mit 1:752 den ungünstigsten Wert. Die für NRW durchschnittlich angestrebte Polizeidichte von 1:400 ist weitgehend erreicht.

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Einsturz Autobahnbrücke 1979
Der ehemalige Leiter der Polizeiautobahnstation Oberhausen, EPHK Zons, berichtet über den Einsturz einer Autobahnbrücke über der A3 auf Duisburger Stadtgebiet mit acht Toten. Das Unglück war durch einen zu hoch beladenen Lkw ausgelöst worden, der gegen die Brücke gestoßen war (Quelle: Festschrift "25 Jahre Autobahnpolizei Oberhausen")
Einsturz Autobahnbrücke 1979.pdf
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Bauliche Mängel in Polizei-Kaserne Duisburg-Neudorf 1979
In einem Artikel der Zeitschrift "Deutsche Polizei" wird über haarsträubende bauliche Mängel, insbesondere in den Sanitäranlagen, der Polizeikaserne in Duisburg-Neudorf berichtet (Quelle: Deutsche Polizei, Landesteil NRW, Heft 9/79, S. 5
Bauliche Mängel in Polizeikaserne Neudor
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1980

Abb. Polizeikaserne Duisburg-Neudorf. Tag der offenen Tür vom 20. - 24 Oktober 1980 (Quelle: BPH Duisburg)


Abb. Wie vor (Quelle: BPH Duisburg)


Abb. Wie vor (Quelle: BPH Duisburg)


1981

  • Der Leiter der Schutzpolizei, Leitender Polizeidirektor Wilhelm Lembert geht in den Ruhestand. Lembert, der dieses Amt sieben Jahre inne gehabt hat, verstirbt am 5.2.89.

1982

  • 9. April: der Duisburger Massenmörder und Kannibale Joachim Kroll (48 J.) wird vor dem Landgericht Duisburg wegen achtfachen Mordes und eines Mordversuchs zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Kroll hatte zwischen 1955 und 1976 insbesondere Frauen und Kinder in seine Gewalt gebracht, getötet, zerstückelt und zum Teil verzehrt. Als die Duisburger Polizei 1976 auf der Suche nach einem vermissten kleinen Mädchen in seiner Wohnung erscheint, finden die Beamten dort in einem Suppentopf die Füße und Hände des Kindes. Kroll gibt gegenüber der Polizei zwölf Morde in Lüdinghausen, Kirchhellen, Rheinhausen, Essen, Burscheid, Duisburg, Marl, Wuppertal, Hückeswagen und Voerde zu. Einen Teil seines Geständnisses zieht er vor seiner Verurteilung wieder zurück.

Abb. Oktober 1982. Der Tod als Einsatzlage. Ein junger Mann ist mit seinem Motorrad an der Mülheimer Straße, Fahrtrichtung Mülheim, unter einen Lkw geraten und verstirbt noch vor Ort (Quelle: Sven Bauersachs; Sammlung Frank Kawelovski)


1983

  • Neuer Leiter der Kriminalpolizei wird der Leitende Kriminaldirektor Hermann Hestermann. Er hatte zuvor drei Jahre lang in verantwortlicher Position im Innenministerium gearbeitet.

1984

  • 5. Mai: Festnahme von Skinheads: Im Duisburger Hauptbahnhof nimmt die Polizei 62 Skinheads fest. Sie hatten vor ihrem Treffen angekündigt, „Jagd auf Ausländer“ machen zu wollen.
  • 27. August: Brand mit Toten: Im Duisburger Stadtteil Wanheimerort sterben bei einem Hausbrand sieben Angehörige einer türkischen Gastarbeiterfamilie. 23 weitere Menschen werden verletzt, davon 11 schwer. Etliche Menschen waren aus Angst vor den Flammen aus höher gelegenen Etagen auf die Straße gesprungen und fanden dabei den Tod. Der Duisburger Schutzpolizei wird vorgeworfen, Anwohner, die vor dem Eintreffen der Feuerwehr mit Leitern helfen wollten, weggedrängt zu haben.
  • 19. Oktober: Polizei und Feuerwehr müssen zu einem Zusammenstoß zweier Straßenbahnen in der Duisburger Stadtmitte ausrücken, bei dem 14 Menschen schwer verletzt worden sind. Der Sachschaden beträgt eine Million Mark. Die Linie 79, die mit Speisewagen nach Düsseldorf fährt, kollidierte mit der Linie 904.
  • Polizeiobermeister Rainer Bos von der Wasserschutzpolizei Duisburg wird Polizeisportler des Jahres 1983. In der Disziplin „Luftpistole“ hat er an den Weltmeisterschaften in Innsbruck teilgenommen, in der Disziplin „Freie Pistole“ wurde er Polizeieuropameister.
  • Nach nur einem Jahr scheidet der Leitende Kriminaldirektor Hermann Hestermann als Leiter der Duisburger Kriminalpolizei aus. Er wird vom Innenminister zum Landeskriminaldirektor ernannt. Nachfolger von Hestermann wird Kriminaldirektor Rudi Justen, der zuvor als Hilfsreferent im Innenministerium gedient hatte.

1985

  • 18. Januar: Nachdem für das westliche Ruhrgebiet die höchste Smog-Alarmstufe (Stufe III) ausgerufen wird, muss die Polizei in Essen, Duisburg, Oberhausen und Bottrop das allgemeine Fahrverbot durchsetzen und alle Fahrzeugführer an der Weiterfahrt mit ihren Fahrzeugen hindern. Nur noch wenige Fahrzeuge, insbesondere von Feuerwehr und Rettungsdiensten dürfen weiterfahren. Für das östliche Ruhrgebiet gilt zeitgleich die Alarmstufe II.

Abb. Die Einsatzleitstelle. Vermutlich Mitte der 80er Jahre (Quelle: BPH Duisburg)


1986

  • 20. August: Die Duisburger Polizei und zahlreiche Rettungskräfte müssen zu einem Giftgas-Unfall im Werk der Mannesmann Demag AG ausrücken. Bei Schleifarbeiten an einem Rohr war eine größere Menge Trichloräthylen ausgetreten, dass sich unter Hitzeeinwirkung zum Kampfgas Phosgen umwandelt. 38 Menschen werden durch den Gasaustritt verletzt.

1987

  • 8. Februar: Geiselnahme in JVA. Drei wegen Mordes verurteilte Häftlinge der JVA Duisburg nehmen einen 25jährigen Justizbeamten als Geisel und fordern 1,5 Millionen Mark Lösegeld. Beamte des Landeskriminalamtes haben während der Geiselnahme Kontakt mit den Tätern. Nachdem sie sich aus dem Gefängnis freipressen können, flüchten sie mit einem zur Verfügung gestellten Wagen, 700.000 Mark Bargeld und ihrer Geisel Richtung Aachen. Nachdem sie ihr Fahrzeug stehen lassen und zu Fuß weiterflüchten, können zwei der Männer in Herzogenrath, der dritte wenige Stunden später in den Niederlanden festgenommen werden. Der Justizbeamte kann unversehrt aus der Gewalt der Männer befreit werden.

1988

  • Polizeibeamte in Uniform beteiligen sich in Duisburg aus Solidarität an einem Demonstrationsmarsch von Stahlarbeitern, deren Arbeitsplätze in Duisburg-Rheinhausen beseitigt werden sollen. Innerhalb von 25 Jahren sind zuvor in der Stahl- und Metallindustrie zuvor 630.000 Arbeitsplätze verloren gegangen. Innenminister Herbert Schnoor verteidigt das Verhalten seiner Beamten.

1990

  • 5. Juni: Angehörige der Rote Armee Fraktion überfallen den Massa-Markt in Duisburg und erbeuten dabei 325.000 DM.

Abb. Boot der Wasserschutzpolizei in Duisburg um 1995 (Quelle: Michael Zech; Sammlung Frank Kawelovski)

Abb. Schnellboote des Technischen Zuges der Bereitschaftspolizei mit SE-Kräften um 1995 auf dem Rhein in Duisburg (Quelle: Michael Zech; Sammlung Frank Kawelovski)


Abb. Wie oben (Quelle: Michael Zech; Sammlung Frank Kawelovski)


1993

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung v. 21.4.93



  • August. Bei einem der spektakulärsten Bankraube der letzten Jahre erbeutet ein Täter in der Hauptstelle der Commerzbank 1,6 Millionen D-Mark. Der bislang unbekannte Mann war der Mann in der Nacht zum 7. August durch ein Kellerfenster in das Bankgebäude eingedrungen und hatte mit einem Türspion, den er installierte, den Tresorraum beobachtet. Als eine 25-jährige Kassiererin mit zwei Geldtaschen den Panzerraum verlassen wollte, bedrohte der Unbekannte sie mit einer Pistole und nahm ihr das Geld ab. Die Frau sowie der zufällig vorbeikommende Hausmeister wurden gefesselt, konnten sich nach der Flucht des Täters aber schnell befreien.

1996

  • Die Wasserschutzpolizei wird mit zwei neuen Booten ausgestattet. Die Boote, die im Duisburger Hafen von Innenminister Kniola übergeben werden, verfügen jeweils über zwei 500 PS-Motoren, die eine Spitzengeschwindigkeit der Fahrzeuge von 46 km/h zulassen. Die Ruderanlage funktioniert vollelektronisch und das Steuerrad musste in den neuen Booten einem modernen Joystick weichen. Die Boote können mit ihrer speziellen Explosionsschutzausstattung auch in explosionsgefährdete Bereiche einfahren und mit ihrem Tageslichtradar auch bei schlechten Lichtverhältnissen fahren.
  • 1. April: Die Bereitschaftspolizei wird grundlegend verändert. Während bisher die Hundertschaften unter dem Dach der Direktion der Bereitschaftspolizei zusammengefasst waren, werden sie nun an große Kreispolizeibehörden angebunden, die teils mit einer, teils mit zwei Bereitschaftspolizeihundertschaften (BPH) ausgestattet werden. Insgesamt werden nachfolgend 18 Hundertschaften in Bochum, Wuppertal, Köln, Dortmund, Bielefeld, Düsseldorf, Aachen, Gelsenkirchen, Duisburg, Bonn, Münster, Essen, Recklinghausen und Mönchengladbach stationiert. In Bochum, Wuppertal und Köln werden zudem je eine Führungsgruppe und eine Technische Einsatzeinheit (TEE) eingerichtet.

1999

  • 30. Juli: Letzte Tat der RAF. In Duisburg ereignet sich der letzte Raubüberfall, der der Roten Armee Fraktion (RAF) zugerechnet wird. Gegen 21.30 rollt in Rheinhausen ein Geldtransporter vom Parkplatz des Einkaufszentrums in der Schauenstraße. Das Fahrzeug wird von einem Chrysler-Jeep abgedrängt, von vorne fährt ein VW Passat auf den Transporter auf. Drei Personen mit Sturmhauben und mit Panzerfaust, MP und einem Sturmgewehr bewaffnet stürmen auf den Wagen zu und zwingen den Fahrer, die Ladetür des Fahrzeugs zu öffnen. Sie erbeuten bei ihrem Coup mehr als eine Million DM Bargeld.

Abb. Polizei-Waldlaufmeisterschaften in Duisburg 1999 (Quelle: BPH Duisburg)


Abb. Wie vor (Quelle: BPH Duisburg)


Abb. Wie vor (Quelle: BPH Duisburg)


2002

  • Ende Oktober: Innenminister Behrens übergibt den Neubau der Zentralen Polizeitechnischen Dienste (ZPD) seiner Bestimmung. Das 51 Millionen Euro teure und 142 m lange Bauwerk im Duisburger Innenhafen nimmt ein modernes Dienstleistungszentrum auf, in dem die Entwicklung und Beschaffung von technischem Geräte wie Computern, Funktechnik und Dienstfahrzeugen organisiert wird. Die 450 Mitarbeiter in dem Neubau sind auch für die Ausstattung der NRW-Polizisten mit Uniformen und die Unterstützung der Telekommunikationsüberwachung in Ermittlungsverfahren zuständig.

2004

  • April: Die Bereitschaftspolizei NRW beteiligt sich mit zehn Hundertschaften aus Wuppertal, Duisburg, Essen, Bochum und Köln am Schutz des Jüdischen Weltkongresses in Berlin. Die Unterstützung der Berliner Polizei dauert fast eine Woche.

 2007

  • Vor einer Duisburger Pizzeria werden sechs Italiener erschossen. Die 16 bis 38 Jahre alten Männer sterben in einen Kugelhagel von 70 Schüssen. Im Dezember werden  in Oberhausen und Frechen zwei mutmaßliche Mitglieder der Mafia-Organisation ‚Ndrangheta verhaftet. Weitere Verhaftungen erfolgen im italienischen San Luca.

2009

  • 18. August: Bei einem Amoklauf in Schwalmtal im Rahmen einer Scheidungsauseinandersetzung tötet ein 71jähriger zwei Rechtsanwälte und einen Grundstücksgutachter durch Schüsse. Nach einer anschließenden Geiselnahme stellt er sich den Einsatzkräften, die aus Düsseldorf, Duisburg, Mülheim und Bochum zusammengezogen wurden.
  • 8. Oktober: Mord an Rocker: In der Charlottenstraße in Duisburg-Hochfeld wird ein Rocker, Angehöriger des Bandido-Chapters Oberhausen, auf offener Straße aus einem Auto heraus durch einen Kopfschuss getötet. Als Todesschütze wird ein türkischer Staatsbürger Timur A. vermutet, dessen Frau ihn für den Rocker verlassen hatte. Timur A. wird der Rockerbande Hells Angels zugerechnet.
  • 9. Oktober: Mann stirbt bei Schusswaffeneinsatz in Duisburg. Über den Notruf hatte ein Bürger die Polizei am frühen Abend darüber verständigt, dass ein Paar auf offener Straße heftig stritt. Der angegebene Ort, die Neckarstraße, wird daraufhin von Beamten aufgesucht. Sie werden dort von einem Mann sofort  mit einer Schusswaffe unter Feuer genommen. Eine Beamtin wird durch einen Schuss in die Brust schwer verletzt, ein weiterer Beamter erleidet einen Schuss in die Hand. Der Mann stirbt anschließend selbst durch einen Schuss. Ob dieser aus einer Polizeiwaffe abgegeben worden ist oder aus der Waffe des Mannes selbst, ist zunächst noch unklar.

2010

  • 24. Juli: Loveparade in Duisburg mit 21 Toten und 541 Verletzten

2011

  • Die Wasserschutzpolizei (WSP) erhält ein neues Flaggschiff. Das 1,5 Mio. Euro teure Schiff ist in Duisburg stationiert und mit modernster Elektronik ausgestattet. Anstelle eines Steuerrades gibt es nun einen Joystick, mit dem die „WSP 1“ durch den Rhein und die angrenzenden Gewässer gesteuert wird. Das Schiff ist zwei Acht-Zylinder-750-PS-Motoren ausgestattet und erreicht eine Geschwindigkeit von fast 60 km/h. Über das Automatische Identifikationssystem (AIS) können die Beamten der WSP per Monitor nun die Daten vorbeifahrender Schiffe, etwa die Länge, den Schiffsnamen oder die Ladung, in Erfahrung bringen und eine Auswahl für mögliche Kontrollen treffen.
  • Dr. Elke Bartels, Abteilungsleiterin bei der Bezirksregierung in Düsseldorf, übernimmt die Stelle als Duisburger Polizeipräsidentin. Damit ist sie nicht nur für die Sicherheit der Stadt Duisburg, sondern über die Wasserschutzpolizei auch für 900 km schiffbare Wasserstraßen in NRW zuständig. Sie hat zuvor bei der Bezirksregierung Düsseldorf mehrere Abteilungen geleitet. Die 54-jährige Juristin lebt mit Ehemann und 15-jährigem Sohn in Düsseldorf. Sie tritt die Nachfolge von Polizeipräsident Rolf Cebin an, der Ende Mai in den Altersruhestand gegangen ist.
  • Das Innenministerium legt das Präventionsprogramm „Kurve kriegen“ auf. Vor dem Hintergrund der Erkenntnis, dass 2010 alleine 6 % aller tatverdächtigen Jugendlichen für ein Drittel aller durch Jugendliche begangenen Straftaten verantwortlich zu machen waren, wird ein Programm aufgelegt, in dem die Polizei sich intensiv um besonders gefährdete Jugendliche und Kinder kümmert. So wird mit den Eltern und Schulen der Betroffenen Kontakt aufgenommen, es werden Gefährderansprachen geführt und in einem Netzwerk mit anderen Behörden und Einrichtungen Hilfsangebote unterbreitet. U. a. werden Anti-Aggressions-, Eltern-, Sport und Sprachkurse angeboten. Pilotbehörden, in denen „Kurve kriegen“ ausprobiert wird sind Aachen, Bielefeld, Dortmund, Duisburg, Hagen, Köln, Rhein-Erft-Kreis und der Kreis Wesel.

2012

  • 18. Dezember: Der Neubau des Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) im Duisburger Innenhafen wird fertig gestellt. Auf 12.000 Quadratmetern werden hier zukünftig 470 Polizeibeschäftigte arbeiten. In dem Gebäude sind u. a. die Landesleitstelle, die Freie Heilfürsorge, die Zentralbekleidungsstelle und die Zentrale Informationsstelle für Sporteinsätze der Polizei untergebracht.

2014

  • Bei den Deutschen Polizeimeisterschaften im Judo im thüringischen Meiningen erzielt der Duisburger Polizeibeamte Sander Dijkstra in der Gewichtsklasse bis 66 kg die Goldmedaille.

2015

  • 24. Februar: Vor dem Hintergrund der in den letzten Jahren stark zunehmenden Rockerkriminalität erlässt Bundesinnenminister Thomas de Maizière ein Verbot des 2012 in Duisburg gegründeten Rockerclubs „Satudarah Maluku MC“. Landesinnenminister Jäger kündigt an, dass das damit verbundene „Kuttenverbot“ konsequent umgesetzt werde. 540 Beamte durchsuchen unmittelbar nach der Verbotsverfügung in ganz NRW mehrere Vereinsgelände und Wohnungen der Satudarah-Mitglieder und stellen u. a. Club-Embleme sicher.
  • 1. November: In NRW wird im Rahmen des „Predictive Policing“ probeweise eine Analysesoftware (IBM SPSS) zur Vorhersage von Einbruchdiebstählen eingeführt. Mit dem Programm, das täglich mit kriminologischen Daten gefüttert wird, soll eine Vorhersage ermöglicht werden, in welchen Polizeibezirken in den folgenden Tagen mit Einbrüchen zu rechnen ist. Zweck ist ein gezielter Einsatz von Polizeibeamten zur Einbruchsbekämpfung. Pilotbehörden des Versuchs sind die PP Köln und Duisburg.
  • 9. November: Modellwechsel bei den Streifenwagen. NRW hat die ersten von insgesamt 1845 neuen Streifenwagen des Typs BMW 318 Touring ausgeliefert. Die ersten Behörden, in den Beamten nun BMW fahren können sind Duisburg, Essen, Gelsenkirchen und Hamm.

Abb. Die WSP 1 im Jahr 2015 auf dem Rhein in Duisburg (Quelle: Frank Kawelovski)


Abb. Ebenfalls 2015. Ein Blick in den Führerstand eines kleineren WSP-Bootes (Quelle: Frank Kawelovski)


2016

  • November: In Duisburg, Dortmund und Hildesheim werden fünf Islamisten festgenommen. Den Männern wird vorgeworfen, junge Menschen für die Terrormiliz „Islamischer Staat“ angeworben und für den bewaffneten Kampf in Syrien ausgebildet zu haben. Unter den Festgenommenen ist auch der 50-jährige Duisburger Reisebürobetreiber Hasan C., der verdächtigt wird, zwei Jugendliche radikalisiert zu haben, die im April einen Bombenanschlag auf einen Sikh-Tempel in Essen ausgeführt haben.

2017

  • 7. Januar: Tödliche Schüsse nach Messerangriff. In der Polizeiwache in Duisburg-Rheinhausen greift ein 43-jähriger Mann, der in die Wache gestürmt kommt, die anwesenden Polizeibeamten mit einem Messer ein. Zwei Beamte geben daraufhin Schüsse auf den Mann ab, der an seinen Schussverletzungen an Hals und Bein verstirbt. Der 43-jährige hatte zuvor bei einem Amoklauf in Duisburg auf drei weitere Personen eingestochen und diese zum Teil schwer verletzt. Der Mann stammte aus dem Alkohol- und Drogenmilieu. Die beiden jungen Beamten (21 und 23 Jahre), die die tödlichen Schüsse abgegeben haben, müssen nachfolgend psychologisch betreut werden.
  • 13. März: Tablets im Streifenwagen. In einem Pilotprojekt werden in den Streifenwagen in Duisburg, Köln, Düsseldorf und Bonn ab sofort Tablets mitgeführt, die als mobile Büros eingesetzt werden können. Über die für die Testphase insgesamt 100 Computer können u. a. vermisste Personen identifiziert und Personalien von Personen überprüft werden.
  • 27. Juni: Tumultartige Auseinandersetzungen mit Polizei. In Duisburg-Marxloh eskaliert ein Streit zwischen einer Streifenwagenbesatzung und einem Falschparker türkischer Nationalität. Nachdem der Autofahrer sich den Anordnungen der Polizei nicht sofort fügt, kommt es zu Handgreiflichkeiten. An den Auseinandersetzungen sind schließlich 50 Polizeibeamte und 250 überwiegend türkischstämmige Männer und Frauen beteiligt. Der Widerstand wird von mehreren Personen gefilmt, gegen einen Beamten wird ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung im Amt eingeleitet.

Abb. Juli 2017. Polizeiwache Hamborn. Überwachung der Kameras, die an Deliktbrennpunkten aufgestellt sind (Quelle: Frank Kawelovski)


Abb. 2017. Einsatz in einer Roma-Siedlung in Marxloh. An dem Einsatz sind auch rumänische Polizeibeamte beteiligt (Quelle: Frank Kawelovski)