Polizei Düren - Informationen zur Polizeigeschichte


Abb. 1962. Polizeiwachtmeister Jürgen Jockenhöfer als Wachposten an der Einfahrt zur Polizeikaserne in Linnich (Quelle: Robin Jockenhöfer; Sammlung Frank Kawelovski)


Liebe Besucherinnen und Besucher,

auf dieser Seite werden – soweit greifbar – nach und nach Informationen zur Geschichte der Polizei im Kreis Düren eingestellt. Während all die Ereignisse, die die gesamte nordrhein-westfälische Polizei betreffen, auf meinen Unterseiten „Chronik Polizei NRW“ nachgelesen werden können, beschränke ich mich auf dieser Seite auf Informationen, die ausschließlich diese Polizeibehörde hier betreffen. Ich danke meinen Berufskollegen Robin Jockenhöfer sowie den Herren Krüger und Lehmann für die Unterstützung, die sie mir mit Informationen und Material für diese Unterseite geleistet haben.

 

Der Aufbau und die ständige Fortschreibung dieser Homepage sind mit einem hohen finanziellen und zeitlichen Aufwand verbunden. Daher freue ich mich über jegliche Form kostenloser Unterstützung durch (analoge oder digitale) Fotografien, Dokumente, Zeitungsartikel, Zeitzeugenberichte, Hinweise auf relevante Ereignisse, Orte, Personen usw., die mir zur Verfügung gestellt werden und mit denen ich ggf. Kosten und Suchaufwand sparen kann. Im Gegenzug bin ich bemüht, für alle Interessierten kostenlos Informationen zur Polizeigeschichte zur Verfügung zu stellen. Wer mich unterstützen kann, dessen Hilfe wird dankbar angenommen. Meine Kontaktdaten finden Sie im Impressum.


1951

  • Die Aufstellung einer Bereitschaftspolizei wird beschlossen. Danach sollen in vier Abteilungen (Wuppertal, Essen, Linnich und Bork) 2724 Beamte in Hundertschaften Dienst verrichten. Eine Abteilung der Bereitschaftspolizei soll aus je vier Hundertschaften bestehen, die sich in jeweils drei Züge – und diese wiederum in drei Gruppen – gliedern sollen. Die Bewaffnungsordnung sieht vor, dass jede Abteilung 27 Maschinengewehre, 30 Maschinenpistolen, einen Wasserwerfer sowie Karabiner und Pistolen erhalten soll. Die Abteilungen sollen zudem mit Volkswagen, mit geländegängigen Lastwagen und mit Motorrädern ausgestattet werden. Am 1.10.51 sollen bereits die ersten 150 Beamten in ihre Abteilung, das umgebaute Lehrerseminar der Stadt Linnich, einziehen.

 


Abb. Auszubildende der Bereitschaftspolizei in Linnich 1951/52 (Quelle: Krüger; Sammlung Frank Kawelovski)


Abb. Hundertschaft in Linnich am 29. Februar 1952 - am Tag nach der Vereidigung geht der damalige Ministerpräsident von NRW, Karl Arnold (mit dunklem Mantel), die Parade ab (Quelle: Henning Lehmann; Sammlung Frank Kawelovski)


1952

  • Umzug der 13. Einsatzhundertschaft aus Düsseldorf in die neu gebaute Einrichtung für eine Bereitschaftspolizei in Linnich.
  • Umzug der 13. Einsatzhundertschaft aus Düsseldorf in die neu gebaute Einrichtung für eine Bereitschaftspolizei in Linnich.

 

1957

  • Ski-Polizei. Beamte der Polizeiposten in den Höhengebieten des Kreises Düren werden für ihren Dienst mit Skiern und Skibekleidung ausgerüstet. Die Polizisten werden an der bayerischen Polizeischule im Skilauf ausgebildet, um bei extremen Schneefällen den Bewohnern eingeschlossener Ortschaften polizeiliche Hilfe leisten zu können.

1963

  • Mai: Wechsel in der Leitung der BPA IV: Der bisherige Abteilungsführer der Bereitschaftspolizei-Abteilung IV in Linnich, Polizeioberrat Schneider, wird verabschiedet. Sein Nachfolger wird der 50-jährige Polizeioberrat Robert Schmitz, der bisher beim PP Aachen als Schutzbereichsleiter Dienst verrichtet hatte.
  • August Schmitz scheidet aus dem Amt des Leiters der Dürener Schutzpolizei aus. Er findet in Aachen eine neue Verwendung als Schutzbereichsleiter.

 

1968

  • Robert Schmitz scheidet aus dem Amt als Leiter der Bereitschaftspolizei in Linnich aus. Er wechselt als Leiter der Schutzpolizei zum Polizeipräsidium Aachen.

 

1973

  • 28. November: Das neue Dienstgebäude der Kreispolizeibehörde in Düren wird seiner Bestimmung übergeben. Das für 4,2 Millionen Mark erstellte Bauwerk bietet eine Fläche von 2.180 qm, auf der auch eine neue Raumschießanlage installiert worden ist.

 

1974

  • Polizeidirektor Heinrich Speck wird neuer Abteilungsführer der Bereitschaftspolizei-Abteilung IV in Linnich. Speck war zuvor Dozent bei der Polizeiführungsakademie. Speck ist 1926 in Merkstein geboren und 1948 in den Dienst der Polizei eingetreten.

 

1975

  • Die Personalstärke für die Polizei des Kreises Düren beträgt im Jahr 1975 insgesamt 265 Polizeivollzugsbeamte, nämlich 230 Beamte der Schutz- und 35 Beamte der Kriminalpolizei.
  • Die Oberkreisdirektion Düren verfügt 1975 über eine Polizeidichte von 1:590 (ein Polizeibeamter auf 590 Bürger) Die Polizeidichte ist in Nordrhein-Westfalen sehr ungleich verteilt. Während der PP Düsseldorf das günstigste Verhältnis von 1:377 hat, sieht es in der Oberkreisdirektion Neuss besonders schlecht aus. Hier beträgt das Verhältnis 1:1072.

 

1976

  • Die Bereitschaftspolizei in Linnich wird für 2,8 Millionen DM mit einer hochmodernen Schießanlage ausgestattet. Sie verfügt über eine 25 m lange Schussbahn mit 24 Ständen. Bis 1977 soll zudem eine 200 m lange Schießhalle  mit fünf Ständen hinzugebaut werden. Die Kosten hierfür betragen  weitere 3,7 Millionen Euro. Sowohl die jungen Bereitschaftspolizisten wie auch die Beamten der umliegenden Kreispolizeibehörden, können auf dieser Anlage Schießübungen abhalten.

 

1980

  • Baumaßnahmen der Polizei: Mit einem Aufwand von 88 Millionen Mark werden 1980 Baumaßnahmen der Polizei finanziert. Einen erheblichen finanziellen Aufwand bringen u. a. die Fertigstellung von Polizeiunterkünften in Selm/Bork, der Neubau des Polizeipräsidiums Aachen, die Modernisierung der Bereitschaftspolizei-Abteilung IV in Linnich, der Neubau des Bielefelder Präsidiums und die Renovierung bzw. der Umbau des Düsseldorfer Präsidiums mit sich.
  • Polizeiwachtmeister Andreas Kuttler, Bereitschaftspolizei-Abteilung Linnich, wird Internationaler Deutscher Meister im Taekwon-Do in der Kl. bis 84 kg.

 

 

1981

  • Die Polizeidichte im Bereich des OKD Düren liegt 1981 bei 1:645 (1 Polizeibeamter kommt auf 645 Einwohner). Zum Vergleich: Die Polizeidichte beim PP Bonn hat mit 1:320 den günstigsten, die Polizeidichte beim OKD Gummersbach mit 1:752 den ungünstigsten Wert. Die für NRW durchschnittlich angestrebte Polizeidichte von 1:400 ist weitgehend erreicht.

 

1986

  • 31. Juli: Polizeidirektor Heinrich Speck, Abteilungsführer der Bereitschaftspolizei-Abteilung IV in Linnich geht in den Ruhestand. Speck hatte die Abteilung seit 1974 geführt. Die Nachfolge von Heinrich Speck tritt Polizeioberrat Silvester Weckerle an, der bisher in Köln Dienst verrichtet hat.

 

1987

  • 4. Februar: Mehr als 140 Fahrzeuge rasen bei Unfällen auf der A4 zwischen Köln und Düren im dichten Nebel ineinander. Drei Menschen sterben, 33 weitere werden verletzt. Die Polizei stellt fest, dass bei Sichtweiten von nur 30 Metern die Fahrzeugführer teilweise mit 80 bis 90 km/h durch den Nebel gerast sind. Innenminister Schnoor denkt darüber nach, rücksichtslose Raser zukünftig so lange auf Parkplätzen festzuhalten bis der Nebel sich verzogen hat.

 

1989

  • 1. Februar: Polizeidirektor Helmut Lopacki wird neuer Leiter der Dürener Schutzpolizei.
  • Auch die Kriminalpolizei in Düren erhält 1989 einen neuen Leiter. Es ist Kriminal-oberrat Klaus Zacharias.
  • 18. August: Drei nordrhein-westfälische Polizeibeamtinnen werden Deutsche Meisterinnen in der Mannschaftswertung des Fünfkampfs in Wiesbaden. Es handelt sich um Ursula Pieper von der Bereitschaftspolizei in Brühl, Andrea Neumann von der Bereitschaftspolizei Linnich sowie Christine Niederbracht von der Bereitschaftspolizei Wuppertal.

 

1992

  • 3. August: Messerangreifer stirbt durch Polizeischüsse. Ein 52-jähriger Ruhestörer in Düren greift eintreffende Polizeibeamte mit zwei Messern an. Einer der eingesetzten Beamten schießt in Notwehr auf den Mann und tötet ihn.

 

1997

 

  • Polizeidirektor Sylvester Weckerle geht in den Ruhestand. Er hatte bisher das Polizeiausbildungsinstitut Linnich geleitet.
  • Polizeibeamter als Buchautor: Der pensionierte Jülicher Polizeioberkommissar Alwin Reiche veröffentlicht nach umfangreichen Forschungen ein Buch über die Polizei im 18. Jahrhundert. Das Buch, das in der Fachwelt große Beachtung findet, trägt den Titel „Vom bewaffneten Hausmann zum Polizisten“.

 

2001

  • März: Die Kreispolizeibehörde Düren bekommt ein neues Dienstgebäude. In einem Festakt übergibt Regierungspräsident Jürgen Roters das viergeschossige Gebäude, in das nun Dienststellen einziehen, die bisher über vier Standorte verteilt waren. Die Beamten können nun auf rund 2.200 Quadratmetern an 98 vernetzten PC-Stationen ihre Arbeit verrichten.

 

2004

  • Februar. Tödlicher Schusswaffengebrauch. Polizeibeamte, die in Düren einen Mann nach einer Einweisung in die Psychiatrie abholen sollen, werden aus dessen Wohnung heraus beschossen. Als die Beamten das Feuer erwidern, wird der Mann tödlich getroffen.
  • Die Kripo Bochum klärt eine Serie von fünf Auftragsmorden in Herne, Düren und Rotterdam. Tatverdächtig sind fünf deutsche kasachischer Herkunft sowie ein türkischer Staatsbürger. Fünf der sechs Tatverdächtigen können durch Spezialeinsatzkommandos festgenommen, die Tatwaffen sichergestellt werden.
  • Linnich wird als Ausbildungsstandort aufgegeben. Dort sollen nur noch spezielle Fortbildungen stattfinden.

 

2005

 

  • 7. November: Das „Euregionale Polizei-Informations-Cooperations-Center“ (EPICC) im niederländischen Heerlen wird eröffnet. In diesem Center arbeiten zukünftig Polizeibeamte aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden, die der so genannten Euregio-Region angehören. Auf deutscher Seite sind dies die Kreispolizeibehörden Aachen, Heinsberg, Düren und Euskirchen. Mit der Einrichtung dieses Center sollen der Bekämpfung der zunehmenden grenzüberschreitenden Kriminalität in diesem Gebiet Rechnung getragen werden. Die Beamten des Centers sind für den überstaatlichen Informationsaustausch wie Vermittlung zwischen Polizeidienststellen, Abfragen in nationalen Datensystemen (EMA, Fahrzeughalter etc.) und das Erstellen grenzüberschreitender Kriminalitätslagebilder zuständig. Nicht zuständig sind sie für Rechtshilfeersuchen.

2024

Abb. Sieht nicht nach Polizei aus - ist aber Polizei drin. Das Rathaus in Linnich Mitte Januar 2024 (Quelle: Frank Kawelovski)

Abb. Dasselbe in Titz. Auch hier ist die Polizei im örtlichen Rathaus untergebracht - Aufnahme vom 12. Januar 2024 (Quelle: Frank Kawelovski)


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