Polizei Bochum - Informationen zur Polizeigeschichte

 Abb. Polizeiunterkunft am Gersteinring/Castroper Straße um 1930 (Quelle: Sammlung Frank Kawelovski)


Liebe Besucherinnen und Besucher,

 

auf dieser Seite werden – soweit greifbar – nach und nach Informationen zur Geschichte der Polizei in Bochum und der ihr zugeordneten Städte Herne und Witten eingestellt. Während all die Ereignisse, die die gesamte nordrhein-westfälische Polizei betreffen, auf meinen Unterseiten „Chronik Polizei NRW“ nachgelesen werden können, beschränke ich mich auf dieser Seite auf Informationen, die ausschließlich diese Polizeibehörde hier betreffen. Ich danke meinen Berufskolleg(inn)en Monika Schumann, Erik Hesse und Cedrik Mohr sowie dem Fotografen Herrn Jochen Tack, Herrn Thomas Pohlmann und Frau Ingrid Länger-Fuss für die Unterstützung, die sie mir mit Informationen und Material für diese Unterseite geleistet haben.

 

Der Aufbau und die ständige Fortschreibung dieser Homepage sind mit einem hohen finanziellen und zeitlichen Aufwand verbunden. Daher freue ich mich über jegliche Form kostenloser Unterstützung durch (analoge oder digitale) Fotografien, Dokumente, Zeitungsartikel, Zeitzeugenberichte, Hinweise auf relevante Ereignisse, Orte, Personen usw., die mir zur Verfügung gestellt werden und mit denen ich ggf. Kosten und Suchaufwand sparen kann. Im Gegenzug bin ich bemüht, für alle Interessierten kostenlos Informationen zur Polizeigeschichte zur Verfügung zu stellen. Wer mich unterstützen kann, dessen Hilfe wird dankbar angenommen. Meine Kontaktdaten finden Sie im Impressum.


1908

Abb. Artikel in "Die Polizei", Heft 1, April 1908 zum Grundstückskauf für das Gebäude der neuen Staatlichen Polizeibehörde Bochum.


Abb. Fahndung nach gefährlicher "Zigeunerbande" in Herne (Quelle: Die Polizei, Heft 2, April 1908)


Abb. Formular der Stadt Witten aus dem Jahr 1908, aus dem sich ergibt, dass die Polizei seinerzeit auch für die Obdachlosenfürsorge zuständig war, aber auch Strafen gegen Nichtsesshafte verhängen konnte (Quelle: Die Polizei, Heft 9, Juli 1908, S. 167)


1909

  • Die Bochumer Polizei, die bisher ein Teil der Stadtverwaltung gewesen ist, wird verstaatlicht und damit eine eigenständige Behörde, die nicht mehr der Kommune angehört. Mit der Verstaatlichung wird auch das Amt des Polizeipräsidenten geschaffen. Erster Polizeipräsident wird der Landrat des Landkreises Bochum, Karl Gerstein.
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Polizeipräsident Karl Gerstein - eine Biografie
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Der vorstehende Aufsatz befasst sich mit dem Lebenslauf des ersten Bochumer Polizeipräsidenten, Karl Gerstein. Gerstein war nicht nur Leiter der Polizeibehörde, sondern hat darüberhinaus außerordentliches Engagement bei der Fortentwicklung der Infrastruktur, insbesondere des Wasserwesens in der Kohleregion an den Tag gelegt.


Abb. Polizeipräsident Karl Gerstein (Quelle: Bochumer Anzeiger v. 11.1.39)


1919

  • Der konservative Polizeipräsident Karl Gerstein scheidet aufgrund des politischen Wandels nach Ende des 1. Weltkriegs aus seinem Amt aus. Sein Nachfolger wird der Sozialdemokrat Karl Stühmeyer.
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Die Amtszeit des Polizeipräsidenten Stühmeyer
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1927

Abb. Ein 1927 gelaufener Briefumschlag des Bochum-Gelsenkirchener Polizeipräsidenten (Quelle: Sammlung Frank Kawelovski)


1928

Abb. Polizeikaserne in Bochum, Teilfront zur Castroper Straße. Wandaufschrift: "Polizeiunterkunft Staatsminister Severing" (Sammlung Frank Kawelovski)


1930

Abb. Das Bochumer Polizeipräsidium in den frühen 1930er Jahren. Das Gebäude in der Uhlandstraße wurde zwischen 1926 und 1929 fertiggestellt (Quelle: Sammlung Frank Kawelovski)


1945

  • 1. Mai: Kurt Dockhorn wird von den Alliierten zum Chef der Polizei in Bochum ernannt (Anm.: Die Bezeichnung „Polizeipräsident ist von den Alliierten zu diesem Zeitpunkt nicht zugelassen). Der 47-jährige Dockhorn ist vor 1925 in die Polizei eingetreten, 1933 aus politischen Gründen aus der Polizei entlassen worden und 1937 in die NSDAP eingetreten. In der damals selbstständigen SK-Polizei Wattenscheid wird 1945 der Polizeimajor Richard Erdmann zum Chef der Polizei ernannt. Wattenscheid wird, allerdings wird Wattenscheid kurz darauf in die SK-Polizei Bochum eingegliedert.
  • Die Militärregierung stellt im Winter 1945/46 eine so genannte „Kohlenpolizei“ auf. Aufgrund der massenhaften Diebstähle von Kohle durch die frierende Bevölkerung sollen Güterzüge und Kohlenhalden geschützt werden. Für die Kohlenpolizei werden Polizeibewerber verwendet, die nach den geltenden Einstellungskriterien zu klein oder zu alt sind. Die Beamten stehen zu Schutz der Kohle an den Eingängen von Zechen Posten oder gehen auf den Zechen- und Bahngeländen Streife.
  • Richard Erdmann wird als Polizeimajor Chef der Wattenscheider Polizei, die wenig später in die SK-Polizei Bochum eingegliedert wurde. Der 1892 geborene Ermann war in der Weimarer Republik Polizeioffizier gewesen und wurde 1933, vermutlich aus politischen Gründen, als Polizei-Oberleutnant entlassen.

1948

Abb. Ein Vermisster von Hunderttausenden. Ein Polizeibeamter aus Laer ist 1945 im Kriegsgebiet verschwunden. Seine Frau sucht in einer Annonce in einer Polizeizeitschrift 1948 Zeugen, die etwas über den Verbleib ihres Mannes sagen können (Quelle: Polizei-Rundschau, Februar 1948)


1949

  • 27. November: Der Chef der Bochumer Polizei (Behördenleiter), Kurt Dockhorn, stirbt nach längerer Krankheit im Alter von 59 Jahren.

1950

  • Wohnungsbau für Polizeibeamte: Aufgrund der großen Wohnungsnot, die auch unter Polizeibeamten herrscht, werden in Bochum, Witten, Wanne-Eickel, Herne und Wattenscheid Mehrfamilienhäuser mit 152 Wohnungen gebaut, die ausschließlich Polizeibeamten und ihren Familien vorbehalten sind. Es handelt sich um 2-, 3- oder 4-Zimmer-Wohnungen, deren Preis je nach Größe zwischen 32 – 62 DM pro Monat beträgt. Zu jeder Wohnung gehören ein Baderaum, eine Speisekammer, 2 Keller und Gartenland.

1951

  • Die Polizei in NRW gliedert sich 1951 wie folgt: Das Innenministerium besteht aus fünf Abteilungen, von denen die Abt. IV für die öffentliche Sicherheit (Polizeiabteilung) zuständig ist. Das Ministerium führt die Polizeiaufsicht im Land. Ihm unterstehen mehrere Regierungspräsidenten, die wiederum den 25 Kreispolizeibehörden zugeordnet sind. Neben den Kreispolizeibehörden existieren zudem zwei Landespolizeischulen (Münster und Düsseldorf), das Landeskriminalpolizeiamt und die Wasserschutzpolizei mit den Gruppen „Rhein“ und „Westdeutsche Kanäle“. Zudem existieren mehrere Landeseinrichtungen der Polizei, namentlich der Fernmeldedienst der Polizei, die Bereitschaftspolizei mit vier Abteilungen (BPA I Bork, BPA II Bochum, BPA III Wuppertal und BPA IV Linnich) sowie eine Polizeihundezucht- und -abrichtestelle.

 


Abb. Grundrisszeichnung der neuen Bereitschaftspolizei-Abteilung II an der Castroper Str., Ecke Ziegelstraße (später Gersteinring) (Quelle: Günter Vorrath)


1953

 

  • In Bochum wird eine mobile Polizei-Puppenbühne eingerichtet, mit der die Verkehrserziehung von Kindern sichergestellt werden soll.
  • Durch die Verstaatlichung der Polizei wird die Bochumer Polizei am 1. Oktober wieder von einem Teil der Stadtverwaltung, wie es die Alliierten 1945 verfügt hatten, zu einem Polizeipräsidium.

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Bericht Bereitschaftspolizist 1953
Ein junger Beamter der Bochumer Bereitschaftspolizei berichtet 1953 über seine Ausbildung (Quelle: Deutsche Polizei, Heft 5/53, S. 80)
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1955

Abb. Ersuchen um Genehmigung einer Heiratserlaubnis durch einen Beamten der Bochumer Bereitschaftspolizei.Grundsätzlich galt für junge kasernierte Beamte ein gesetzliches Zölibat. Wollte ein Polizeibeamter heiraten, so mussten seine Vorgesetzten die Heirat genehmigen und es musste ein dringender Grund für die Heirat vorliegen. Wer ohne Genehmigung heiratet, musste mit seiner Entlassung aus dem Dienst rechnen (Quelle: Michael Zech; Sammlung Kawelovski)


1956

 

  • Polizeirat Richard Thomas wird Leiter der Bereitschaftspolizei-Abteilung II in Bochum. Der 43-jährige Beamte ist in Friedrichsthal an der Saar geboren. Während des Krieges gerät er als Hauptmann der Schutzpolizei in Kriegsgefangenschaft, die er in Afrika und in den USA verbrachte. 1946 tritt er erneut in den Polizeidienst ein und wird von 1947 bis 1954 Leiter der Schutzpolizei in Lüdinghausen. Nach seinem Ratslehrgang wird er zunächst mit Sonderaufträgen versehen, u. a. mit der Einführung des motorisierten Streifendienstes in Bochum.

1958

 

  • Juli: Polizeidirektor Walter Degener wird neuer Leiter der Bochumer Schutzpolizei. Der 1905 in Bochum Gerthe geborene Degener trat im April 1926 in die Polizei ein und war bis Kriegsende Oberleutnant der Schutzpolizei. Nach Kriegsgefangenschaft und einer Beschäftigung außerhalb der Polizei trat er 1948 wieder in den Polizeidienst ein. Von 1955 bis 1958 gehörte er der Polizeiabteilung des Innenministeriums an.

1959

 

  • 24. Oktober: Tod im Dienst durch Fausthieb. In den Abendstunden des 24. Oktober wird der 59-jährige Polizeibeamte Johann Niedballa bei einem Einsatz in Bochum getötet. Nachdem eine Gruppe randalierender Jugendlicher zunächst Sachschäden an einem Kiosk angerichtet und anschließend auf offener Straße ein Brautpaar belästigt hatte, kam es zu einer Schlägerei, so dass die Polizei verständigt wurde. Zu der ersten eintreffenden Streifenwagenbesatzung gehörte Niedballa. Er wurde durch einen Fausthieb des 19-jährigen Rädelsführers der Jugendgruppe brutal niedergeschlagen und starb an seinen Verletzungen auf dem Weg zum Krankenhaus. Der Tatverdächtige konnte kurz darauf festgenommen werden. Niedballa, der nur wenige Monate nach dem tödlichen Einsatz pensioniert worden wäre, wurde von mehr als 1.000 Polizeibeamten zu Grabe getragen.

 

Abb. Die Polizeilandesmeisterschaften in der Leichtathletik werden 1959 im Bochumer Fußballstadion ausgetragen (Quelle: Ingrid Länger-Fuss, Sammlung Frank Kawelovski)

Abb. Auf derselben Veranstaltung 1959 der Zieleinlauf der 100-Meter-Läufer. Sieger wird Manfred Knickenberg (siehe Pfeilmarkierung) von der Wuppertaler Bereitschaftspolizei, der später als Kurzstreckenläufer noch für Deutschland an zwei Olympiaden teilnehmen sollte (Quelle: Ingrid Länger-Fuss, Sammlung Frank Kawelovski)


1960

Abb. Innenansicht der Bochumer Polizeikaserne 1960. Vorne links das Stabsgebäude, dahinter das Wirtschaftsgebäude mit der Kantine (Quelle: Ernst Creutz)


1961

 

  • Zu den bedeutendsten deutschen Polizeileichtathleten gehört 1961 der bei der Bochumer Bereitschaftspolizei stationierte Polizeiwachtmeister Liedtke. Er wird 1961 Deutscher Polizeimeister im Kugelstoßen und Diskuswerfen.

1962

 

  • 24. März: Im Bochumer Städtischen Stadion finden im Beisein von Ministerpräsident Dr. Meyers und Innenminister Dufhues die Feierlichkeiten zum 10-jährigen Bestehen der nordrhein-westfälischen Bereitschaftspolizei statt. Die Hundertschaften der vier Bereitschaftspolizeiabteilungen sowie 900 Polizeianwärter sind in Formation angetreten.
  • Der Leiter der Kriminalpolizei in Bochum, Kriminaloberrat Georg Heinzel, wird in den Ruhestand verabschiedet.

 

1963

 

  • Mai: Der Leiter der Bereitschaftspolizei-Abteilung II in Bochum, Polizeioberrat Thomas, wird verabschiedet. Er nimmt zukünftig neue Aufgaben in der Bezirksregierung Arnsberg wahr. Sein Nachfolger wird Polizeioberrat Lottmann.

 


Abb. Junge Auszubildende der Bereitschaftspolizei Bochum bei einer Übungsfahrt im Januar/Februar 1963 (Quelle: Kurt Bartelt; Sammlung Frank Kawelovski)


1964

 

  • Polizeihauptwachtmeister Müller von der Bochumer Bereitschaftspolizei wird bei den Deutschen Polizeimeisterschaften im Schwimmen Deutscher Meister im 100 m Kraul und 200 m Lagen sowie in mehreren Staffelwettkämpfen. Deutscher Meister im Kanu-Slalom Einer wird Polizeiwachtmeister Weist von der Kreispolizeibehörde Bochum. Ebenfalls von der Polizei Bochum kommt Polizeioberwachtmeister Kunze, Deutscher Polizeimeister im Schwimmen (4x100 m Brust und 10x50 m Freistil).

1965

 

  • Polizeioberwachtmeister Dombrowski, BPA II Bochum, wird bei den Polizeileichtathletikmeisterschaften 1965 in Sindelfingen Deutscher Polizeimeister im 400 m-Hürdenlauf und im 4x400 m-Staffellauf.
  • Fußballeuropameister der Polizei. Die Fußballauswahl der Deutschen Polizei siegt bei den Europäischen Polizeimeisterschaften. Der Mannschaft des Fußballeuropameisters gehören auch mehrere Polizeibeamte aus Nordrhein-Westfalen an, u. a. die Polizeiwachtmeister G. und L. Hensel von der Polizei Bochum.

1966

 

  • 31. März. Walter Degener scheidet als Leiter der Schutzpolizei aus und geht in den Ruhestand. Er hatte das Amt seit Juli 1958 inne gehabt.
  • 25. Mai: Neuer Leiter der Bochumer Schutzpolizei wird der 1913 in Leverkusen geborene Hans Otto. Er war bereits in den 30er Jahren in die Polizei eingetreten und war 1942 schließlich zum Hauptmann der Schutzpolizei ernannt. Nach seiner Entlassung aus englischer Kriegsgefangenschaft nahm er 1946 seinen Dienst in Burgsteinfurt wieder auf. Er war danach u. a. Fachlehrer an der Polizeischule in Münster, Leiter der Schutzpolizei in Detmold und von 1956 bis 1965 Leiter der Bereitschaftspolizei in Wuppertal.
  • In der Ruhrland-Halle werden im Januar in einer feierlichen Zeremonie im Beisein des NRW-Innenministers über 2.000 junge Polizeibeamte vereidigt.
  • Wilfrid Graf von Hardenberg wird am 5. Juli von Innenminister Weyer in sein neues Amt als Bochumer Polizeipräsident eingeführt. Von Hardenberg war am 2. August 1922 in Berlin-Charlottenburg geboren worden.1940 schloß er die Schule mit dem Kriegsabitur ab und wurde Soldat. Während eines durch Verwundung bedingten Lazarettaufenthalts studierte er in Göttingen von 1942 bis 1944 drei Semester Rechts- und Staatswissenschaften. Nach erneutem Fronteinsatz wurde er ein zweites Mal verwundet und geriet bei Kriegsende in englische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung setzte er sein Studium an den Universitäten Göttingen und Freiburg fort und legte 1951 das zweite juristische Staatsexamen ab. Er wurde Assessor im Polizeihauptdezernat der Bezirksregierung Aachen eingesetzt. Weitere berufliche Stationen waren das Landesamt für Verfassungsschutz und das Innenministerium.

Abb. Vereidigung von fast 2.200 Polizeischülern in der Bochumer Ruhrland-Halle 1966 (Quelle: Deutsche Polizei, Heft 3/1966)


1967

 

  • Ausgezeichnete Bochumer Polizeisportler. Polizeihauptwachtmeister Wenzel, Bereitschaftspolizei Bochum, wird mit der Mannschaft Westfalia Hamm 1967 Deutscher Meister im Faustball. Ebenfalls Angehöriger der Bochumer Bereitschaftspolizei ist Polizeioberwachtmeister Murawski. Er erringt den Titel des Deutschen Juniormeister im Ringen (griechisch-römischer Stil).

 


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Studenten hospitieren bei der Polizei
Der Artikel der Zeitschrift "Deutsche Polizei" befasst sich mit Hospitationen, die Studierenden der Uni Bochum 1967 bei der Bochumer Polizei ermöglicht wurden (Quelle: Deutsche Polizei, Landesteil NRW, Heft 1/68, S. 5)
1968 Hospitation Studenten.pdf
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1968

 

  • April: In der Bereitschaftspolizei-Abteilung II in Bochum wird das erste Sprachlabor der Polizei eingerichtet. Die Anlage verfügt über eine Lehrer- und 24 Schülerkabinen mit Mikrophonen, Kopfhörern und Lautsprechern, in denen den Polizeischülern die englische Sprache vermittelt wird. Die Lehrkraft kann über ein Mischpult Texte von Schallplatten, Tonbändern und aus dem Rundfunk einspielen und die Sprechübungen der jungen Beamten, die auf Tonbänder aufgenommen werden, in den Kabinen überwachen.

(Quelle: Die Polizei, Landesteil NRW, 1/69, S. 10)


1969

  • 7. August. Der 24-jährige Polizeioberwachtmeister der Bereitschaftspolizei Bochum, Herbert Fischer, verunglückt bei einer Übung auf einem See in Flaesheim beim Haltern tödlich. Der Beamte der 8. Stabshundertschaft war gemeinsam mit Kollegen in einem Schlauchboot auf dem See unterwegs. Als das Boot eine Kurve beschrieb, stürzte Fischer, der am Heck auf dem Bootsrand saß, unglücklich ins Wasser und geriet dabei die die Schraube des Motorbootes. Er konnte von seinen Kollegen zwar wieder ins Boot zurückgezogen werden. Trotz Operation in einem Halterner Krankenhaus und einer weiteren Notoperation in einer Spezialklinik in Bochum-Langendreer verstarb der junge Beamte am nächsten Tag an seinen Verletzungen.

Abb. Der tödlich verunglückte Polizeioberwachtmeister Herbert Fischer (Quelle: Deutsche Polizei, Landesteil NRW, 9/69, S. 100)


1971

 

  • 28. April: Vereidigung von 1500 jungen Polizeibeamten der Bereitschaftspolizei in Bochum.
  • Das Polizeipräsidium Essen ist der Ausrichter der 12. Deutschen Polizeimeisterschaften in der Leichtathletik.  200 Polizeisportler aus zehn Bundesländern und dem Bundesgrenzschutz sind für 24 Meisterschaftstitel gemeldet. Einige der Siege werden durch nordrhein-westfälische Polizisten errungen. Sieger im 100-Meterlauf wird der Essener Manfred Knickenberg mit einer Zeit von 10,7 Sekunden. Dieter Brand von der KPB Lippstadt wird beim 10.000-Meterlauf Sieger und erreicht das Ziel in einer Zeit von 29:06 Minuten Einen Doppelsieg im Stabhochsprung boten Dietmar Coss, BPA III (Wuppertal) und Meinhart Kloss, BPA II Bochum.

1972

 

  • Polizei-Europameister im Hallenhandball wird Polizeiobermeister Hartmut Wenzel von der Kreispolizeibehörde Bochum.
  • Polizeiobermeister Gundolf Hantschk wird Deutscher Polizeimeister im Ringen (Federgewicht) und Deutscher Meister im Mittelgewicht Polizeiobermeister Uwe Leisch. Beide gehören der Bochumer Polizei an.
  • Einen starken Schwimmer hat die Bereitschaftspolizei-Abteilung II Bochum in ihren Reihen. Polizeiwachtmeister Rolf Klees erzielt den Deutschen Rekord in 4 x 100 m Brust sowie in 10 x 100 m Brust.
  • Polizeioberwachtmeister Wolfgang Kolmsee von der Bereitschaftspolizei-Abteilung II in Bochum wird Deutscher Meister im Dreisprung.

1973

 

  • Polizeibeamte als Geburtshelfer: Einen Einsatz der besonderen Art haben im Wittener Stadtteil Rüdinghausen zwei Polizeibeamte zu bewältigen, die während einer Streifenfahrt gegen 22.00 h von einer älteren Dame an den Straßenrand gewinkt werden. In ihrem Haus kommt gerade eine junge Frau nieder. Noch vor dem Eintreffen eines Krankenwagens müssen die beiden Geburtshilfe für einen gesunden Jungen leisten.
  • 31. Oktober: Leitender Schutzpolizeidirektor Hans Otto geht in den Ruhestand. Er hatte seit 1966 die Position des Leiters der Schutzpolizei inne.
  • 8. November: Alkoholunfälle von Polizeibeamten. Bei der Vereidigung von 1.500 Polizeischülern in der  Ruhrlandhalle beklagt Innenminister Weyer in seiner Ansprache, dass immer wieder Polizeibeamte unter Alkoholeinfluss an Verkehrsunfällen beteiligt sind, sowohl mit privaten wie auch mit Dienstfahrzeugen.

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Hobby-Literat in Polizeiuniform
Vorgestellt wird in der Zeitschrift "Deutsche Polizei" der Bochumer Polizeihauptkommissar Volker W. Degener, der sich in seiner Freizeit als Buchautor betätigt (Quelle: Deutsche Polizei, Landesteil NRW, Heft 7/73, S. 75)
1966 Schriftsteller Degener.pdf
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1974

  • Klaus Köllner wird zum neuen Leiter der Bereitschaftspolizei Abteilung II Bochum ernannt.

 1975

 

  • Die Personalstärke für die Polizei Bochum beträgt im Jahr 1975 insgesamt 1.578 Polizeivollzugsbeamte, nämlich 1.285 Beamte der Schutz- und 293 Beamte der Kriminalpolizei.
  • Bochum verfügt 1975 über eine Polizeidichte von 1:454 (ein Polizeibeamter auf 454 Bürger) Die Polizeidichte ist in Nordrhein-Westfalen sehr ungleich verteilt. Während der PP Düsseldorf das günstigste Verhältnis von 1:377 hat, sieht es in der Oberkreisdirektion Neuss besonders schlecht aus. Hier beträgt das Verhältnis 1:1072.

1976

 

  • Burkhard Wolckenhaar wird neuer Leiter der Schutzpolizei. Der 1925 in Hannover Geborene trat 1949 als Polizeianwärter in den Landesdienst ein. Nach etlichen Verwendungen im mittleren und gehobenen Dienst war er von 1957 bis 164 Fachlehrer an der Landespolizeischule „Erich Klausener“. Im höheren Dienst hatte er in Bochum vor seiner Ernennung zum Schutzpolizei-Chef die Leitungen des Sachgebiets S III a und S I inne gehabt.
  • Der Bochumer Polizeipräsident Graf von Hardenberg und der Oberbürgermeister Eikelbeck erklären ihre Schirmherrschaft über den Kinder-Verkehrsclub in Bochum. Gemeinsam soll im Rahmen des Clubs, der bundesweit eingerichtet wird, die Unfallprävention zugunsten von Kindern in Bochum vorangetrieben werden. Zu dem Programm des Clubs gehören u. a. Verkehrserziehung in den Schulen, u. a. durch die Verkehrspuppenbühne der Polizei, Infomaterial für Eltern und Bücher für Kinder im Alter von 3 – 7 Jahren, in denen sie über die Unfallgefahren im Straßenverkehr aufgeklärt werden.
  • 19. November: Tod bei Verfolgungsfahrt. Der Bochumer Polizeibeamte Dietmar Konopek stirbt nach einem schweren Verkehrsunfall, dem der 31-jährige im Rahmen einer Verfolgungsfahrt zum Opfer fällt. Er lässt eine Frau und eine 8-jährige Tochter zurück.

1979

 

  • Polizeihauptmeister Dieter Schöpper, PP Bochum, wird Deutscher Meister im Crosslauf.
  • Mit der Auswahl des Landes NRW wird Polizeihauptmeister Friedhelm Auffermann vom PP Bochum Deutscher Polizeimeister im Faustball. Das Gleiche gilt für Polizeiobermeister Udo Berns von der BPA II in Bochum.
  • Gesundheitsgefährdung für Polizeibeamte. Raumluftmessungen in der Bochumer Schießanlage an der Herber Straße zeigen 1979 bedrohliche Werte an. Offenbar ist das Lüftungssystem der Anlage den Anforderungen nicht gewachsen. Die Bleiwerte in der Luft sind fünfmal so hoch wie erlaubt. Bis zum Folgejahr gelingt es allerdings, die Werte wieder auf das normale Maß zu bringen.

1980

 

  • In der Ruhrlandhalle werden 1830 Polizeiwachtmeister auf den Polizeiberuf vereidigt. Zu den Ehrengästen der Veranstaltung zählen Innenminister Dr. Burkhard Hirsch, der Direktor der Bereitschaftspolizei Dr. Bröcker und der Landtagspräsident Dr. Lenz.
  • Bochumer Polizeibeamte als Spitzensportler 1980. Kriminaloberkommissar Detlef Englich wird Polizeieuropameister im Freistilringen in der Gewichtsklasse bis 90 kg. Polizeioberkommissar Werner Gensch wird mit der Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland Polizeieuropameister im Hallenhandball und mit der NRW-Auswahl Deutscher Polizeimeister. Ebenfalls der NRW-Siegermannschaft gehört Polizeihauptmeister Hartmut Wenzel, ebenfalls PP Bonn, an. Von der Bereitschaftspolizei Bochum kommt Polizeiwachtmeister Heinz Jeuschede. Er wird Deutscher Polizeimeister im Schwimmen über 4 x 100 m Brust und 10 x 50 m Freistil.

1981

 

  • Zuhälterring zerschlagen. Nach drei Jahren kriminalpolizeilicher Arbeit münden die Ermittlungen gegen einen Zuhälterring in Wanne-Eickel in eine Gerichtsverhandlung gegen die zehn beschuldigten Zuhälter. Ihnen werden  neben zahlreichen anderen Straftaten alleine 81 Fälle von Menschenhandel, Zuhälterei, Förderung der Prostitution, Vergewaltigung und sexueller Nötigung vorgeworfen. Die Männer im Alter zwischen 22 und 33 Jahren, die jungen Frauen in die Prostitution gezwungen und zum Teil mit äußerster Brutalität in ihrer Gewalt gehalten haben, waren in der Wahl ihrer Mittel nicht zimperlich. So wurde eine der betroffenen Frauen unbekleidet kopfüber aus einem Fenster gehalten, eine andere ein Wochenende lang an eine heiße Heizung gekettet. Faust- und Peitschenhiebe gehörten genauso zum Repertoire wie Schläge mit dem Rohrstock.  Während drei Randfiguren des Verfahrens umfangreiche Aussagen machen, sind den zehn Hauptbeschuldigten keine Aussagen von der Polizei zu entlocken.
  • Der 54-jährige Schutzpolizeidirektor Klaus Köllner wird als Führer der Bereitschaftspolizei Abteilung II Bochum verabschiedet. Er war 1974 nach Bochum gekommen. Seine Nachfolge tritt Polizeioberrat Albrecht Müller, 49 Jahre, an, der zuvor Leiter des Stabes der BPA VII in Stukenbrock war.
  • Die Polizeidichte in Bochum liegt 1981 bei 1:427 (1 Polizeibeamter kommt auf 427 Einwohner). Zum Vergleich: Die Polizeidichte beim PP Bonn hat mit 1:320 den günstigsten, die Polizeidichte beim OKD Gummersbach mit 1:752 den ungünstigsten Wert. Die für NRW durchschnittlich angestrebte Polizeidichte von 1:400 is

 

 


Abb. Polizeiwachtmeister Herbert Ohlmeyer während seiner Ausbildung in der BPA II 1981 auf einer Fahrschulmaschine der Bereitschaftspolizei. Die Szene wurde am Gersteinring vor dem dortigen Unterrichts- und Unterbringungsgebäude fotografiert, das bereits vor einigen Jahren abgerissen wurde. Herbert Ohlmeyer verließ um 1990 die Polizei und wurde Jurist (Quelle: Erik Hesse; Sammlung Frank Kawelovski)


Abb. Der "Polizeisportler des Jahres" Udo Berns, BPA Bochum, Deutscher Meister im Faustball, erhält aus der Hand von Innenminister Dr. Schnoor eine Ehrenurkunde. Darunter ist auf dem Bild die beste Polizeimannschaft, die Fünfkämpfer Frind, Mette, Prangenberg und Neubert, zu sehen.


1982

  • 15. September: In Bochum werden bei einem Banküberfall 118.000 DM erbeutet. Der Überfall wird der Roten Armee Fraktion zugeschrieben. Als tatverdächtig gilt u. a. die Terroristin Ingrid Jakobsmeier.
  • 12. November: Hausbesetzung. In Bochum wird das in einem besetzten Fabrikgebäude eingerichtete „Kulturzentrum BO-Fabrik“ von der Polizei geräumt.
  • Polizeimeister Bernd Frind von der Bereitschaftspolizei in Bochum wird mit der Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland Europameister im Polizeifünfkampf.

1983

  • Polizeiobermeister Hans-Jürgen Warbruck vom PP Bochum wird Deutscher Meister im Fallschirmspringen (Formationsspringen mit der Mannschaft des Fallschirmsportclubs Münster).
  • 1. Dezember: In Bochum kommen 1.500 Polizeibeamte, zumeist in Uniform, zu einer Demonstration zusammen. Sie protestieren gegen „Sonderopfer“ und „Sozialabbau“ bei Landesbeamten. Die Polizisten legen während ihrer Demonstration den Verkehr in der Bochumer Innenstadt lahm.

1984

  • Polizeireiterstaffeln bleiben erhalten. Die Pläne der Landesregierung, einen Teil der 12 Polizeireiterstaffeln in NRW aufzulösen, werden aufgegeben. Alle Staffeln und auch ihre Sollstärken sollen erhalten bleiben, allerdings werden ab 1.1.84 insgesamt 34 Pferde abgeschafft, so dass den Staffeln noch 208 Tiere belassen werden. Die Reiterstaffeln sind in den Polizeipräsidien Aachen, Bochum, Bonn, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen, Köln, Mönchengladbach, Recklinghausen und Wuppertal angesiedelt. Köln verfügt zudem – auch weiterhin – über eine Schul- und eine Remontenabteilung.
  • 1. September: Leitender Kriminaldirektor Günter Kordel wird neuer Leiter der Kriminalpolizei.
  • 9. November: Wechsel des Polizeipräsidenten. Innenminister Schnoor verabschiedet den bisherigen Bochumer Polizeipräsidenten Dieter Berndt, der dieses Amt sieben Jahre inne hatte und nun als Leitender Ministerialrat ins Innenministerium wechselt. Zugleich wird Dr. Günter Schermer zum neuen Polizeipräsidenten ernannt. Schermer hatte dieses Amt bisher in Gelsenkirchen ausgeübt. Vor seiner Zeit in der Polizei war er Oberstaatsanwalt beim Oberlandesgericht in Hamm und beim Landgericht Essen. Er hatte seine berufliche Laufbahn 1949 als Polizeibeamter begonnen, war dann aber 1962 zur Justiz gewechselt.

Abb. Polizeihauptwachtmeisterin Monika Schumann 1984 in Bochum bei einer Verkehrskontrolle in Bochum. Sie war eine der ersten Frauen in der nordrhein-westfälischen Schutzpolizei (Quelle: Monika Schumann; Sammlung Frank Kawelovski)


1985

  • Leitender Polizeidirektor Burkhard Wolckenhaar geht als Leiter der Bochumer Schutzpolizei in den Ruhestand. Er hatte das Amt seit 1976 inne und wird abgelöst durch Polizeidirektor Theodor Kraushaar. Der 51-jährige Kraushaar ist seit 1954 im Polizeidienst und war von 1974 – 1979 als Schutzbereichsleiter und nachfolgend als Leiter des Sachgebiets S III a beim PP Bochum tätig.

1989

  • Der Verwaltungsleiter der Bochumer Polizei und zugleich Bochumer Vize-Polizeipräsident, Leitender Regierungsrat Paul Kaldewey, verlässt den PP Bochum. Er ist Ende Oktober 1988 zum Juristischen Landesoberkirchenrat gewählt worden, nachdem er sich schon seit 1976 in der Kirche engagiert hatte.
  • 19. April: Polizeipräsident Dr. Schermer übergibt die neue Polizeiwache „Riemke-Hofstede“ ihrer Bestimmung. Das Gebäude an der Herner Straße wurde in nur vier Monaten mit einem Kostenaufwand von 530.000 DM errichtet. Die Schlüssel für die 220 qm große Wache wird von Wachleiter Polizeihauptkommissar Wolgang Surmann übernommen, der mit 20 Beamten dort nun Dienst verrichten und für die Betreuung und Überwachung der Bundesstr. 41 und die beiden Autobahnanschlüsse zuständig sein wird.

1992

  • 11./12. August: Bei den Deutschen Polizeimeisterschaften im Judo in Bochum ist die nordrhein-westfälische Mannschaft zum wiederholten Male das erfolgreichste Team.

1993

  • Der Leiter der Kriminalpolizei Bochum, Leitender Kriminaldirektor Günter Kordel, wird in den Ruhestand verabschiedet. Kordel, der 1955 in die Polizei eingetreten war, war vor seiner Ernennung zum Leiter –K-  im Jahr 1984 bereits stellvertretender Kripo-Chef in Bochum gewesen.
  • 30. September: Neuer Polizeipräsident für das Präsidium Bochum wird der 46-jährige Jurist Thomas Wenner. Er hatte zuvor in verantwortlichen Positionen in der Bezirksregierung Detmold, dem OKD Herford, in der Staatskanzlei und im Innenministerium gearbeitet. Zuletzt war er beim Regierungspräsidenten in Düsseldorf für den Umweltschutz zuständig. Wenner löst seinen Vorgänger Günter Schermer ab, der in den Ruhestand geht.

 

 

1994

  • Die Polizei Bochum richtet fünf mobile Wachen ein. Es handelt sich dabei um VW Busse, die als rollende Büros ausgestattet sind und verschiedene Stadtteile anfahren, um dort als polizeiliche Anlaufpunkte für die Bürger zur Verfügung zu stehen.

1995

  • 3. Mai: Der Leiter der Bereitschaftspolizei-Abteilung II Bochum/Essen, Polizeidirektor Dieter Tenten, wird aus seinem Amt verabschiedet. Neuer Abteilungsleiter wird Polizeioberrat Peter Honnef.
  • 1. April: Die Bereitschaftspolizei wird grundlegend verändert. Während bisher die Hundertschaften unter dem Dach der Direktion der Bereitschaftspolizei zusammengefasst waren, werden sie nun an große Kreispolizeibehörden angebunden, die teils mit einer, teils mit zwei Bereitschaftspolizeihundertschaften (BPH) ausgestattet werden. Insgesamt werden nachfolgend 18 Hundertschaften in Bochum, Wuppertal, Köln, Dortmund, Bielefeld, Düsseldorf, Aachen, Gelsenkirchen, Duisburg, Bonn, Münster, Essen, Recklinghausen und Mönchengladbach stationiert. In Bochum, Wuppertal und Köln werden zudem je eine Führungsgruppe und eine Technische Einsatzeinheit (TEE) eingerichtet.

1996


Abb. Polizeihauptmeister Jürgen Pohlmann 1996 neben einem Streifenwagen Opel Vectra. Die Aufnahme ist im Bereich des Polizeipräsidiums entstanden (Quelle: Thomas Pohlmann)


1997

 

  • Polizeioberrat Wolfgang Jogschies wird vom Leiter der Direktion für Ausbildung der Polizei NRW Wolf-Günter Immisch zum Leiter des Polizeiausbildungsinstitutes Bochum – früher BPA II – ernannt. Jogschies hat 1977 seinen Polizeidienst in der Polizeikaserne in Bochum begonnen, der er nun als Leiter vorsteht und die im September 1998 ihre Funktion als Ausbildungsstätte verlieren wird. Jogschies wird Nachfolger von Polizeidirektor Peter Honnef, der das Polizeiausbildungsinstitut in Selm übernimmt.

1998

 

  • 1. Oktober: Die Polizeiausbildungsinstitute Bochum und Wuppertal werden aufgelöst.

 


Abb. Die Bereitschaftspolizei-Abteilung II 1999 aus der Luft betrachtet (Quelle: Vorrath; Sammlung Kawelovski)


2002

  • Die Bochumer Streifenbeamten Torsten Heim und Thomas Weinkauf werden als „Toto und Harry“ durch eine SAT1-Reportage aus der Reihe „24 Stunden“ bekannt. Der Beitrag weckt beim Fernsehpublikum ein derart großes Interesse, dass die Arbeit der beiden Beamten fortan als Serie bei SAT1 gezeigt wird. Das Interesse an der Arbeit der beiden Bochumer Serienhelden wird beim Fernsehvolk auch 15 Jahre später noch ungebrochen sein.
  • Juni: Die Deutsche Auswahl wird zum dritten Mal Polizei-Europameister im Fußball. Bei dem Turnier, das von der Polizei Rotterdam in den Niederlanden ausgerichtet wurde, waren in der deutschen Mannschaft auch fünf Polizeibeamte aus NRW vertreten: Ingo Gebhardt (LR Bergisch Gladbach), Marco Held (PP Wuppertal), Spielführer Jörg Silberbach (PP Bochum), Rainer Borgmeister (LR Gütersloh) und Mirko Jerenko (PP Düsseldorf).

 


Abb. Die Bochumer Polizeibeamten Torsten Heim und Thomas Weinkauf - hier im Jahr 2004 - sind 2002 durch eine Fernseh-Doku in ganz Deutschland bekannt geworden. Nachdem die beiden Polizisten von SAT 1 auf ihrer Streife bei Einsätzen gefilmt wurden, war die Begeisterung der Zuschauer so groß, dass die Serie "Toto und Harry" ein Jahrzehnt lang im Fernsehen lief. (Quelle: Jochen Tack)


Abb. Kräfte der Bochumer Bereitschaftspolizei im Jahr 2002 (Quelle: Innenministerium NRW)


2004

 

  • Die Kripo Bochum klärt eine Serie von fünf Auftragsmorden in Herne, Düren und Rotterdam. Tatverdächtig sind fünf deutsche kasachischer Herkunft sowie ein türkischer Staatsbürger. Fünf der sechs Tatverdächtigen können durch Spezialeinsatzkommandos festgenommen, die Tatwaffen sichergestellt werden.

 

2007

  • 5. Januar: Nach einem Brand in einer Lagerhalle, der durch einen Kurzschluss verursacht wird, findet die Polizei in Bochum eine Drogenplantage mit 2.000 ausgewachsenen Cannabispflanzen und weiteren 9.000 Stecklingen sowie umfangreichem professionellem Equipment wie Speziallampen, Bewässerungs- und Filteranlagen für die Aufzucht. Die ausgewachsenen Pflanzen haben im Straßenverkauf einen Wert von rund 600.000 Euro.

2009

  • Der Bochumer Polizei bleibt ein Großeinsatz erspart. Die Bochumer Stadtspitze legt nach Rücksprache mit der Polizei und der Feuerwehr fest, dass die für Bochum geplante Love-Parade aus Sicherheitsgründen nicht stattfinden soll. Der Bochumer Oberbürgermeisterin und dem Bochumer Polizeipräsidenten schlägt wegen dieser Entscheidung ein Entrüstungssturm in der Öffentlichkeit entgegen.

2011

  • Diana Ewert, Abteilungsdirektorin der Bezirksregierung Münster, wird neue Polizeipräsidentin in Bochum. Die 50-jährige hatte nach Abschluss ihres zweiten juristischen Staatsexamens verantwortliche Tätigkeiten bei der Bezirksregierung Münster, an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, bei der Bezirksregierung Arnsberg, im Innenministerium und in der NRW-Staatskanzlei inne.

2015

  • September: Kerstin Wittmeier wird neue Bochumer Polizeipräsidentin. Sie hatte dieses Amt zuvor schon bei der Oberhausener Polizei inne gehabt. Die 50-jährige Duisburgerin ist studierte ‚Diplom-Sozialwirtin war zuvor schon bei den Bezirksregierungen Arnsberg und Düsseldorf, im Innenministerium sowie in leitender Position beim Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste tätig.

Abb. Am 6. Juni 2015 feierte die Universität Bochum auf der Fahrbahn der Universitätsstraße mit einem großen Volksfest unter der Bezeichnung "Blaupause" ihr 50-jähriges Bestehen. Neben vielen anderen Akteuren war auch ein Einstellungsberater der Bochumer Polizei mit seinem eher polizeiuntypischen Vehikel vertreten (Quelle: Frank Kawelovski)


2016

 

  • In Düsseldorf, Gelsenkirchen, Witten und Recklinghausen formieren sich selbsternannte Bürgerwehren, die – wie ihren Internetauftritten zu entnehmen ist - ihre Städte bestreifen und für Ordnung sorgen wollen. Die Düsseldorfer Gruppe löst sich unter Hinweis darauf, dass sie „die Bedenken von Bürgern und Polizei“ gegen solche Gruppen wahrgenommen haben nach kurzer Zeit wieder auf.

2017

 

  • Februar: Polizei unter Alkoholverdacht. Aufgrund eines anonymen Hinweises an die Bochumer Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier, dass in verschiedenen Bochumer Wachen von den Beamten Alkohol konsumiert werde, kommt es zu Durchsuchungen der Polizeiwachen in Bochum, Herne und Witten. Dabei werden sowohl Bier- wie auch Schnapsvorräte in den Diensträumen gefunden. Der Polizeipräsidentin, die die Alkoholfunde als „sehr enttäuschend“ bezeichnet, wird seitens der Schutzpolizei und der Gewerkschaft der Polizei vorgeworfen, dass sie einseitig nur Polizeiwachen, aber keine Kriminalkommissariate kontrolliert habe.
  • 11. Februar: Mordkommission in Bochum nach Rentnermord. Die Polizei Bochum ermittelt in einem Fall, in dem eine 79-jährige Frau in ihrer Wohnung bei einem Gewaltverbrechen zu Tode gekommen ist. Auch ihr 78-jähriger beinamputierter Ehemann wird mit schwersten Verletzungen in der Wohnung des Paares aufgefunden.
  • 6. März: Zweifacher Mord. Ein besonders brutaler Kindesmord erschüttert Nordrhein-Westfalen, beschäftigt die Bochumer Kriminalpolizei und sorgt für eine Fahndung in ganz Deutschland. Ein Anrufer teilt der Polizei in Herne mit, dass er im Darknet, einem nur schwer zugänglichen Teil des Internets eine Veröffentlichung gefunden habe, in der sich ein junger Mann mit einem Mord an einem kleinen Jungen brüstet, den er grausam getötet habe. An der angegebenen Herner Adresse findet die Polizei die Leiche eines 9-jährigen Jungen. Tatverdächtig ist ein 19-jähriger Nachbar des Jungen. Der Verdächtige ist auf der Flucht und kann erst einige Tage später festgenommen werden. Während seiner Flucht hatte er noch einen 22-jährigen Bekannten getötet, der ihm wegen der Tötung des Jungen Vorwürfe gemacht hatte.
  • April: Tödlicher Schusswaffengebrauch gegen verwirrten Mann. In Herne geben zwei Polizeibeamte Schüsse auf einen 30-jährigen Mann ab. Der Mann stirbt auf dem Weg ins Krankenhaus. Die Beamten waren zuvor alarmiert worden, weil der Mann in der Innenstadt auf einem Sperrmüllsofa gesessen und sich selbst mit einem Messer verletzt hatte. Als die Polizisten ihn beruhigen wollten, lief er mit dem Messer auf sie zu. Dabei kam es zu den tödlichen Schüssen. Eine Beamtin wurde – möglicherweise durch einen Querschläger – ebenfalls verletzt.
  • Oktober: In Bochum wird eine Werkstatt für Polizeifahrzeuge in Betrieb genommen. Die 40 Mitarbeiter der Einrichtung, die dem Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) angehört reparieren nicht nur Streifenwagen und Motorräder, sondern auch Sonderfahrzeuge wie Wasserwerfer.

2018

 

  • 16. Dezember: Älterer Mann durch Polizeibeamten erschossen. Ein möglicherweise geistig verwirrter 74-jähriger Mann wird in Bochum von einem 35 Jahre alten Polizeibeamten erschossen. Anwohner hatten sich zunächst über zu laute Musik aus der Wohnung des Mannes beschwert. Insgesamt dreimal musste danach Polizei zu der Wohnung ausrücken. Bei dem dritten Einsatz, an dem drei Polizeibeamte beteiligt waren, griff der Mann schließlich auf der Straße in seinen Hosenbund und richtete eine Schusswaffe auf die Einsatzkräfte. Als er auf die Aufforderung, die Waffe fallen zu lassen, nicht reagierte, kam es zu der Schussabgabe gegen ihn. Nachdem der Mann vor Ort an seinen Schussverletzungen verstorben war, stellte sich heraus, dass die Schusswaffe nur eine Revolverattrappe war.

2023


Abb. Die Polizeiwache Bochum-Ost in der Dördelstraße in Langendreer im Jahr 2023 (Quelle: Cedrik Mohr)