Quelle: Eigene Sammlung. Der Opel Vectra B wurde ab 1995 gebaut und auch in großer Zahl bei der nordrhein-westfälischen Polizei eingesetzt.
90er Jahre Stand: 17.1.23
Die Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland zu einem gemeinsamen Staat, 1989 durch den Fall der Berliner Mauer eingeleitet, bleibt auch für die Polizei in Nordrhein-Westfalen nicht ohne Auswirkungen. So wird nicht nur eine vierstellige Zahl von Polizeibeamten im Rahmen eines Kooperationsvertrages mit dem neuen Bundesland Brandenburg zu polizeilichen Aufbauleistungen abgeordnet. Auch die Zentrale Ermittlungsstelle für Regierungs- und Vereinigungskriminalität, in der u. a. die Fälle von tödlichen Schüssen an der ehemaligen Zonengrenze oder Verbrechen der SED-Verantwortlichen strafrechtlich abgearbeitet werden müssen, benötigt u. a. aus NRW Personal. Die bittere Ära des RAF-Terrorismus findet 1998 durch die offizielle Selbstauflösung dieser Gruppe ein Ende, nicht ohne einige Jahre zuvor aber noch mit der Ermordung des Treuhandchefs Karsten Rohwedder in seiner Düsseldorfer Wohnung ein weiteres Opfer gefordert zu haben. Mit der flächendeckenden Einführung von Computern in den Polizeiwachen und Kriminaldienststellen hält die Moderne bei der Polizei Einzug – allerdings mit etlichen Jahren Abstand zur Privatwirtschaft, für die die elektronische Datenverarbeitung auf breiter Front schon deutlich vorher eine Selbstverständlichkeit ist. Die kriminaltechnische Arbeit entwickelt sich durch die Einführung zweier Datenbanken erheblich voran. So werden beim Bundeskriminalamt sowohl eine elektronische Datensammlung von Finger- und Handflächenabrücken wie auch eine DNA-Analysedatei eingerichtet, von deren Recherchemöglichkeiten NRW wie auch die anderen Bundesländer profitieren. Zahllose Straftaten werden nachfolgend mit Hilfe der beiden Datensysteme aufgeklärt. Ein weiteres großes Thema des Jahrzehnts ist die Globalisierung. Mit dem Schengener Durchführungsabkommen und den Verträgen von Maastricht werden bedeutende Grundlagen für eine grenzüberschreitende polizeiliche Zusammenarbeit geschaffen. NRW leistet nun auch durch die Abordnung von Polizeibeamten im Rahmen von UN-Missionen, etwa in Bosnien-Herzegowina, maßgebliche Mitarbeit zum Aufbau demokratischer Polizeien in anderen europäischen Ländern und zur Verfolgung von Menschenrechtsverbrechen in diesen Ländern.
1990
588. 1. Januar. Altgediente Diensthunde erhalten ab sofort ein Gnadenbrot. Zukünftig wird für Hunde, die nicht mehr den dienstlichen Anforderungen entsprechen und bei ihren Hundeführern bleiben, ein Zuschuss in Höhe von 50 DM pro angefangenem Lebensmonat gewährt. Die Diensthundebesitzer sind zudem von der Hundesteuer befreit.[1]
589. Januar. Der Objektschutzdienst in der Bundeshauptstadt Bonn nimmt die Polizei in erheblichem Umfang in Anspruch. Innenminister Schnoor weist im Januar anlässlich der Eröffnung eines 46 Millionen DM teuren neuen Dienstgebäudes des Objektschutzdienstes darauf hin, dass Nordrhein-Westfalen angesichts der anhaltenden Bedrohung durch Terroristen nicht in seinen Anstrengungen nachlassen darf. In Bonn müssen derzeit rund 300 Objekte geschützt werden. Die 600 Beamten des Objektschutzdienstes müssen dabei von den Beamten der Bereitschaftspolizei unterstützt werden, um ihre Aufgaben erfüllen zu können.[2]
590. Reisebeschränkungen für (Polizei-)Beamte aufgehoben. Die Wiedervereinigung der beiden deutschen Teilstaaten wirft ihre Schatten voraus. Die Reiserichtlinie für Angehörige des öffentlichen Dienstes, in der u. a. auch Polizeibeamten Reisen in die DDR und andere osteuropäische Länder ohne Genehmigung des Dienstherrn untersagt wird, wird aufgehoben.[3]
591. Grüne Dienstpullover. Die beigen Dienstpullover werden ab sofort sukzessive durch grüne ersetzt. Die Mittel für die ersten 6.000 Pullover sind bewilligt worden.[4]
592. 11. April. Im Dienst getötet. Polizeihauptmeister Wilfried Zander, Autobahnpolizei Köln, wird im Rahmen einer Fahndung nach einem flüchtigen Strafgefangenen von diesem erschossen. Der Vater von drei Kindern hatte seit fast 20 Jahren Dienst bei der Autobahnpolizei in Eschweiler versehen. An der Trauerfeier im Rahmen der Beerdigung in Baesweiler nehmen neben anderen Gästen rund 3.000 Polizeibeamte teil.[5]
593. 25. April. Die Polizei Köln muss zu einem spektakulären Fall ausrücken. Auf einer Wahlkampfveranstaltung in Köln-Mülheim hat eine an Schizophrenie leidende Frau aus Bad Neuenahr dem saarländischen Ministerpräsidenten und Kanzlerkandidaten Oskar Lafontaine mit einem Messer mehrfach in den Hals gestochen und ihn dabei lebensgefährlich verletzt. Lafontaine überlebt die Messerattacke.[6]
594. 27. April. Innenminister Schnoor eröffnet in Bottrop die erste Anti-Drogen-Disco. Die Disco-Veranstaltung vereint – von der Polizei organisiert – eine große Tanz- und Musikveranstaltung für junge Leute und eine Polizeikampagne zur Bekämpfung von Drogenkonsum unter Jugendlichen.[7]
595. 5. Juni. Angehörige der Rote-Armee-Fraktion überfallen den Massa-Markt in Duisburg und erbeuten dabei 325.000 DM.[8]
596. NRW-Polizei erhält Verstärkung aus der DDR. Polizeihund „Rocky“, der bisher an der innerdeutschen Grenze gedient hat, wird nun bei der Polizei in Hagen eingesetzt. Er hat als einziger Diensthund aus der DDR bisher die strenge Aufnahmeprüfung in NRW bestanden.[9]
597. Prof. Dr. Rainer Schulte wird Präsident der Polizei-Führungsakademie in Münster. Er tritt die Nachfolge von Konrad Peitz an, der die Einrichtung seit 17 Jahren geleitet hatte.[10]
598. Das Innenministerium geht davon aus, dass rund 5 % aller nordrhein-westfälischen Polizeibeamten, also mehr als 2.100, alkoholkrank sind. Hauptamtliche Suchtberater der Polizei werden derzeit noch aus Kostengründen abgelehnt.[11]
599. Aus der Gladbecker Geiselnahme von 1988 wurde u. a. die Lehre gezogen, dass die Polizei größere Transportkapazitäten für Sondereinheiten benötigt. Aus diesem Grund werden für die Polizeihubschrauberstaffel ab 1990 zwei Hubschrauber des Typs BK 177 B2 angeschafft. Die Maschinen verfügen über 8 bzw. 11 Sitze, verbrauchen mit ihren beiden Motoren von je 590 PS 250 l/Std. und erreichen eine Reisegeschwindigkeit von 235 km/h. Sie können 3:15 Std. in der Luft gehalten werden. In der Folgezeit werden noch drei weitere Maschinen dieses Typs angeschafft.[12]
600. 3. Oktober. Wiedervereinigung Deutschlands[13]
601. Erstmalig werden Polizeivollzugsbeamte und –beamtinnen in die Funktion des „Sozialen Ansprechpartners (SAP)“ eingeführt.[14]
1991
601a. Januar. Der Düsseldorfer Polizeibeamte Anatol Herzfeld geht in den Ruhestand. Der weit über die Polizei hinaus bekannte Künstler und Schüler von Joseph Beuys ist in der deutschen Kunstszene unter dem Namen Anatol eine bekannte Persönlichkeit. Herzfeld, der sich im Bereich der bildenden Kunst und der Aktionskunst betätigt, ist Angehöriger der Düsseldorfer Verkehrspuppenbühne gewesen.[15]
602. 1. April. Treuhandchef Karsten Rohwedder wird von RAF-Terroristen in seinem Haus in Düsseldorf erschossen[16] Der Manager ist gerade von einem Besuch nach Hause zurückgekehrt und steht am hell erleuchteten Fenster seines Arbeitszimmers, als ihn ein Schuss trifft, der von draußen abgegeben wird, Aorta, Luft- und Speiseröhre zerfetzt und ihn verbluten lässt.[17]
603. Aufstellung eines Mobilen Einsatzkommandos (MEK) beim LKA.
604. Innenminister Schnoor nimmt ein bei der Unternehmensberatung Kienbaum in Auftrag gegebenes Gutachten zur Funktionsbewertung der polizeilichen Arbeitsplätze entgegen. Danach sind fast alle Stellen der Polizei im Verhältnis zu anderen Bereichen der öffentlichen Verwaltung und der Privatwirtschaft unterbewertet. So gut wie alle Tätigkeiten der Polizei sind danach dem gehobenen Dienst zuzuordnen.[18]
605. Die Polizei muss sich verstärkt mit dem Diebstahl so genannter „Mobiltelefone“ befassen. Während 1989 noch der Diebstahl von sechs Telefonen angezeigt wurde, waren es 1990 bereits 447.[19]
606. Polizeihauptmeister Klaus Balkenhol aus Düsseldorf, Angehöriger des Nationalkaders der Dressurreiter, wird auf seinem Dienstpferd „Goldstern“ deutscher Dressurmeister bei den Herren.[20]
607. Die Zentrale Ermittlungsstelle Regierungs- und Vereinigungskriminalität (ZERV) wird in Berlin eingerichtet und aus Beamten aller Bundesländer zusammengestellt. Nach anfänglich schwacher Beteiligung sind 1995 immerhin 52 Beamte aus NRW an dem 340 Mann starken Unternehmen beteiligt. Sie befassen sich u. a. mit politischen Straftaten der DDR-Machthaber, der Ausführung des Schießbefehls an der innerdeutschen Grenze und mit illegalen Vermögensverschiebungen im Rahmen der Wende.[21]
608. Um das behördliche Vorschlagwesen, in dessen Rahmen gute Verbesserungsvorschläge von Behördenmitarbeitern zur Optimierung der Arbeit mit Prämien belohnt werden, haben sich 1991 auch mehrere Polizeibeamte verdient gemacht. So hat Polizeiobermeister Wilfried Clever vom PP Bonn eine auf einer Schiene gelagerte Steigbügelleuchte erfunden, die sich als Beleuchtung für Pferde der Polizeireiterstaffeln schnell befestigen und auch wieder lösen lässt. Durch einen Hinweis von Polizeihauptkommissar Dietmar Körner von der Kreispolizeibehörde Meschede konnten die 500.000 Plastikmundstücke, die die Polizei NRW für ihre Atemalkoholtestgeräte pro Jahr braucht, nun billiger beschafft werden. Und Polizeiobermeister Kay-Jürgen Schröder von der Autobahnpolizei beim RP Münster wurde für seinen Vorschlag ausgezeichnet, den Überleitungsbereich an Baustellen für einfahrende Fahrzeuge um 250 m vorzuverlegen. Hiermit konnten schon nach kurzer Zeit die Unfallzahlen in Autobahnbaustellen merklich reduziert werden.[22]
609. September: Die Höhere Landespolizeischule „Carl Severing“ bietet nun für Polizeiführer aller Sparten ein Führungskräftetraining an. Im Rahmen des Trainings sollen den Seminarteilnehmern neue Erkenntnisse aus dem Bereich der Führungstechniken vermittelt und ethische Fragestellungen nahegebracht werden.[23]
610. Der Leiter der Zentralen Polizeitechnischen Dienste, Leitender Polizeidirektor Gerd Lehmann, scheidet aus seinem Amt und wechselt ins Innenministerium. Sein Nachfolger bei den ZPD wird Leitender Polizeidirektor Robert Dörr.[24]
1992
611. 1. Januar. Die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Brandenburg haben ein Verwaltungshilfeabkommen geschlossen, das ab dem 1. Januar 1992 umgesetzt wird. Alleine 1992 sendet NRW 1.230 Polizeibedienstete für bis zu 12-monatige Beratungen nach Brandenburg. Zeitgleich hospitieren 1.218 brandenburgische Beamte in Polizeibehörden in NRW.[25]
612. Aufstellung eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) in Münster und je einer Verhandlungsgruppe in Bielefeld und Essen.[26]
613. Die Planstellenübersicht für das Jahr 1993 wird vorgestellt. Danach soll die Zahl der Polizeivollzugsbeamten um gut 100 auf 45.165 Beamte anwachsen. Von deren Stellen entfallen rund 27.400 auf den mittleren, knapp 13.000 auf den gehobenen und etwa 350 auf den höheren Dienst. Die restlichen Stellen entfallen auf 600 beamtete Hilfskräfte und knapp 3.800 PHW-Anwärter(innen).[27]
614. Schulbildung. Das Abitur ist unter den Bewerbern für den Polizeiberuf weiter auf dem Vormarsch. Während 1991 noch 33 % der neu eingestellten Polizisten die Allgemeine Hochschulreife oder das Fachabitur hatten, sind es 1992 schon rund 36 %. 59 % der jungen Auszubildenden haben die Mittlere Reife und 5 % einen Hauptschulabschluss.[28]
615. Ab 1992 stellt das Land Planstellen zur Überleitung von lebensälteren Polizeihauptmeister(inne)n zu Oberkommissar(inn)en zur Verfügung. Damit soll lebensälteren Beamten des mittleren Dienstes der Aufstieg in den gehobenen Dienst ermöglicht und zugleich das Ziel erreicht werden, die nordrhein-westfälische Polizei nach und nach in ein zweistufiges Laufbahnsystem (nur noch gehobener und höherer Dienst) zu überführen. Am 24.4.95 sollen aus dem gleichen Grunde alle Polizeihauptmeister zu Kommissaren ernannt werden. 6.000 Polizeiobermeister sollen in drei Jahresschritten zunächst zu Polizeihauptmeistern und ein Jahr später zu Kommissaren übergeleitet werden.[29]
616. 13. April. Unzählige Bürger im ganzen Rheinland rufen aufgeregt die Einsatzleitstellen der Polizei an. Grund ist ein Erdbeben von 5,8 Punkten auf der Richterskala, das das deutsch-niederländische Grenzgebiet genauso wie das Ruhrgebiet erschüttert. Bei dem Erdbeben werden mindestens 58 Menschen verletzt. Insbesondere im Kreis Heinsberg, dort ist das Zentrum des Bebens, werden 70 Häuser so stark beschädigt, dass sie voraussichtlich abgerissen werden müssen. Die Schäden belaufen sich auf rund 100 Millionen Mark. Das Beben, das viele Menschen in Panik versetzt, ist das schwerste im Rheinland seit 236 Jahren. Die Polizei ist im Großeinsatz.[30]
617. 24. April. Tödlicher Schusswaffengebrauch im Krankenhaus. Ein alkoholkranker Patient (59 Jahre) bedroht in einem Krankenhaus in Bonn Mitpatienten mit einer Schusswaffe und einem Messer; als er auf herbeigerufene SEK-Beamte schießt, feuern diese zurück.[31]
618. Die Innenministerkonferenz in Dresden entwirft eine Resolution und einen Aktionsplan gegen Ausländerfeindlichkeit.[32]
619. 13. Juli. Der Direktor der Bereitschaftspolizei, Horst Olszewski, geht in den Ruhestand. Neuer Chef der Bereitschaftspolizei wird Leitender Polizeidirektor Wolf Immisch, der bisher im Innenministerium für die Aus- und Fortbildung der Polizei zuständig war.[33]
620. 11./12. August. Bei den Deutschen Polizeimeisterschaften im Judo in Bochum ist die nordrhein-westfälische Mannschaft zum wiederholten Male das erfolgreichste Team.[34]
621. 3. August. Messerangreifer stirbt durch Polizeischüsse. Ein 52-jähriger Ruhestörer in Düren greift eintreffende Polizeibeamte mit zwei Messern an. Einer der eingesetzten Beamten schießt in Notwehr auf den Mann und tötet ihn.[35]
622. Die Mannschaft der nordrhein-westfälischen Polizei wird bei den Deutschen Polizeimeisterschaften im Fußball in Hannover Sieger.[36]
623. 30. September. Innenminister Schnoor verabschiedet den amtierenden Inspekteur der Polizei, Heinz Stork, in den Ruhestand. Zugleich ernennt er dessen Nachfolger Polizeidirektor Ulrich Dugas.[37]
624. Alle Streifenwagen werden mit einem Spurensicherungskoffer für Verkehrsunfallaufnahmen ausgestattet.[38]
625. 17. Oktober. Tod nach Nachbarschaftsstreitigkeiten. Bei einem Mietstreit in Kamen schießt der Vermieter plötzlich auf die vermittelnden Polizisten und verletzt einen schwer; er wird daraufhin von dessen Kollegen erschossen.[39]
626. 8. November. Die Innenministerkonferenz beschließt eine Erhöhung der Gefahrenzulage für SEK-Beamte von bislang 200 DM auf 300 DM.[40]
627. Im Dezember wird im Polizeipräsidium Dortmund auf großer Fläche ein Polizeimuseum eingerichtet[41]
628. Fahrende Radarmessgeräte: Die Polizei auf den Autobahnen im Regierungsbezirk Düsseldorf setzt nun in zivilen Dienstfahrzeugen installierte Radarmessgeräte (Moving Radar) ein, um Geschwindigkeitsübertretungen auch aus dem fahrenden Fahrzeug heraus zu messen. Die Geräte zeichnen Fahrzeuge, die die Dienstwagen überholen, per Videoaufzeichnung auf und berechnen die gefahrene Geschwindigkeit. Die Moving Radar-Geräte können zudem den Abstand nachfahrender Fahrzeuge messen.[42]
629. Das „Vereinfachte Verfahren“ zur Bekämpfung von Straftaten wird probeweise eingeführt. Mit dem neuen Verfahren sollen durch eine vereinfachte Straftatenbekämpfung in einfach gelagerten Fällen Ressourcen eingespart werden. So wird etwa der Schriftverkehr in diesen Fällen reduziert, in dem durch Zeugen und Beschuldigte vereinfachte Vernehmungsprotokolle ausgefüllt werden können und die Vernehmungen selbst vereinfacht werden.[43]
630. Karitative Maßnahme: Ein Konvoi von elf Fahrzeugen mit 22 Beamten der Bereitschaftspolizei Wuppertal bricht nach Russland, in den Bereich der Stadt Tschernobyl, auf, in dem sich 1986 ein schweres Atomunglück ereignet hatte. Die Beamten haben Kleidung sowie vitaminreiche Nahrung im Wert von rund 300.000 Mark im Gepäck, mit denen 6 -14-jährige Kinder unterstützt werden sollen, deren Immunsystem durch den Strahlenunfall geschwächt ist. Die Beamten werden in Russland von einer Welle der Dankbarkeit überrollt.[44]
631. Rund 1.000 Beamte, die 44 Jahre alt oder älter sind, erhalten die Möglichkeit zu einem prüfungserleichterten Aufstieg in den gehobenen Dienst. Im Rahmen eines zweitägigen Personalauswahlcenters (PAC) werden die besten Bewerber ausgewählt. Überprüft werden die persönliche und soziale Kompetenz der Bewerber.[45]
1993
632. Der Landeshaushalt NRW 1993 sieht für die Polizeibehörden und Polizeieinrichtungen im Lande knapp 5 Milliarden Mark vor. Damit steigt der Polizeietat im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 %. Am stärksten schlagen die Personalkosten mit 3,6 Milliarden Mark zu Buche. An zweiter Stelle kommen die Sachausgaben mit 568 Millionen Mark. Bauausgaben machten 126 Millionen Mark aus.[46]
633. 10. Januar. In Wülfrath wird Polizeihauptmeister Adalbert Bach von Kriminellen erschossen. Polizeidiensthundeführer Bach hatte sich am Abend dieses Tages auf einem einsamen Feldweg in Nord-Erbach drei schwer bewaffneten Tankstellenräubern entgegengestellt, die sofort von der Schusswaffe Gebrauch machten.[47]
634. Personalstärke: Für das laufende Jahr sind in NRW rund 45.000 Polizeivollzugsbeamte vorgesehen, davon 38.700 Beamte der Schutzpolizei und 6.500 Kriminalbeamte. Zu den Beamten der Schutzpolizei zählen u. a. auch 600 beamtete Hilfskräfte in den Besoldungsstufen A5 – A9. 27.000 Beamte sind im mittleren Dienst, 13.000 im gehobenen und 440 im höheren Dienst.[48]
635. 20. / 21. Juli. Die Bereitschaftspolizei-Abteilung III (Wuppertal) ist Ausrichter der 24. Deutschen Polizeimeisterschaft in der Leichtathletik. Nordrhein-Westfalen ist mit 6 Gold-, 4 Silber- und 3 Bronzemedaillen absoluter Spitzenreiter bei den Wettbewerben.[49]
636. An die Bochumer Bereitschaftspolizei Abteilung II wird ein „Spülmobil“ ausgeliefert. Mit diesem Fahrzeug, in dem sich bei Großeinsätzen größere Mengen Geschirr spülen lassen, sollen die Kosten für Plastikgeschirr eingespart werden. Schon bei dem ersten Einsatz des Spülmobils können bereits 500 Einheiten Einweggeschirr eingespart werden.[50]
637. Faule Geschäfte mit der Bezeichnung „Polizei“. Das Landgericht Tübingen spricht einem Kläger das Recht zu, ein teures Inserat in der Zeitschrift „Blaulicht“ nicht bezahlen zu müssen. Das Urteil wird damit begründet, dass das Magazin den Eindruck erweckt, von der Polizei verlegt zu werden. Dies trete dann ein, wenn eine Zeitschrift sich als „Polizeimagazin“ oder „Polizeizeitung“ bezeichnet. Die Herausgeber der Zeitschrift hätten aber nicht nur diesen amtlichen Eindruck herbeigeführt, sondern auch die Anzahl der aufgelegten Exemplare – es wurden insgesamt nur 24 Exemplare verteilt – sei bei einem Inseratspreis von 678,- DM nicht gutzuheißen. Die Bezeichnung „Polizei“ sei hier offenbar ins Feld geführt worden, um Seriosität zu vermitteln und Kunden anzulocken.
638. Beim Bundeskriminalamt wird das Fingerabdruckidentifizierungssystem (AFIS) eingeführt. Damit erfolgt nun der automatisierte Abgleich von Tatortspuren und Finger- bzw. Handflächenabdrücken von Tatverdächtigen. Die Spurenrecherche wird erheblich erleichtert und beschleunigt. Nordrhein-Westfalen ist genauso wie die übrigen Bundesländer über das Landeskriminalamt mit AFIS verbunden.[51]
639. Erstmals werden Ausländer als Polizeibeamte in die nordrhein-westfälische Polizei eingestellt. Zehn Beamte, die nicht Deutsche im Sinne des Grundgesetzes sind, nehmen ihre Ausbildung auf. Obwohl sich „mehrere hundert“ Personen beworben haben, haben überproportional viele die Einstellungstests nicht bestanden.[52]
640. Für die für 1994 bevorstehende Neuorganisation der Polizei sind bis zum Herbst 1993 nun alle Leiter „Gefahrenabwehr/Strafverfolgung“ und fast alle Leiter der Verwaltungen der 47 Kreispolizeibehörden bestimmt worden.[53]
641. Mehrere Polizeibeamte, die bei internationalen Sportwettbewerben vordere Plätze belegt haben, werden vom Innenministerium geehrt. Zu den Geehrten gehören u. a. Klaus Balkenhol, PP Düsseldorf (Olympiateilnehmer und Deutscher Meister im Dressurreiten), Karin Thal, PP Wuppertal (Teilnahme an der Weltmeisterschaft im Rettungsschwimmen), Manfred Ricklin, PP Steinfurt (Weltmeisterschaft im Duathlon) und Roland Franzmann (Europameisterschaft im Segeln).[54]
642. Neuer Polizeipräsident der Wasserschutzpolizei NRW wird der Leitende Regierungsdirektor und Jurist Wolfgang Tiebel. Er war zuvor Personaldezernent beim Regierungspräsidenten in Düsseldorf.[55]
643. Polizeipfarrer Martin Krolzig erhält das Bundesverdienstkreuz für seine seelsorgerische Arbeit an Polizeibeamten aus den Händen von Innenminister Behrens.[56]
644. Die Beamten der Einsatzhundertschaften erhalten neue, 500g leichtere Einsatzhelme und Rumpf-, Bein- und Armprotektoren, die unter dem Einsatzanzug getragen werden. Die Protektoren bieten Schutz gegen Stiche, Schläge, Hiebe, Zwillenbeschuss und Bewurf mit Steinen.[57]
645. Innenminister Schnoor tauft zwei neue Boote der Wasserschutzpolizei. Die Boote (WSP 4 und WSP 12) gehören zur Neubauserie „Rheinstreifenboote 2000“, von denen noch weitere Exemplare ausgeliefert werden sollen.[58]
646. Vereidigung von 1.183 neuen Polizeibeamtinnen.[59]
647. Die ersten Streifenwagen des Typs VW T4 (VW-Bus) werden an die Polizeibehörden ausgeliefert.[60] Der Bestellung und Auslieferung der Fahrzeuge war ein halbjähriger Test durch 1.200 Polizeibeamte, die neben dem VW auch den Bus Ford FT getestet haben, vorausgegangen. Knapp 72 % der Beamten entschieden sich nach dem Test für den VW T4.[61]
648. 29. Mai. Bei einem Brandanschlag auf ein Zweifamilienhaus einer türkischen Familie in Solingen kommen fünf Frauen in den Flammen ums Leben. Für die bundesweit für Aufsehen sorgende Tat wird im Polizeipräsidium Wuppertal die Ermittlungskommission „Sole“, bestehend aus Beamten der nordrhein-westfälischen Polizei und des Bundeskriminalamtes, zusammengestellt. Nach der Tat, die offenbar einen rechtsextremistischen Hintergrund hatte, wurden vier junge Männer festgenommen und nachfolgend auch zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.[62]
649. Die Polizei schafft die ersten fünf Lasermessgeräte für Geschwindigkeitskontrollen an.[63] Der Anschaffungspreis eines einzigen Gerätes liegt bei ca. 10.000 DM.[64]
650. NRWs Polizei setzt erstmalig Heißluftballons mit Werbeaufdrucken für die polizeiliche Nachwuchswerbung ein. Aufgedruckt ist auf den Ballons der Slogan „Polizei – Beruf im Aufwind“.[65]
651. Die 2.500 Polizeibeamtinnen in NRW erhalten neue Uniformen. Die Münchner Firma Nicole Dürr Design hat insgesamt 14 Kleidungsstücke, von Lederjacken, über Schildbarrette bis hin zu Hosenröcken, entworfen, die den weiblichen Beamten ein modischeres Aussehen verleihen sollen und trotzdem funktional sind.[66]
652. Einführung von Computern für den Wach- und Wechseldienst. Die ersten Einzelplatzcomputer für den Wach- und Wechseldienst werden angeschafft. Insgesamt sollen 12.000 Computer für ganz Nordrhein-Westfalen angeschafft werden.[67]
653. 15. August. Die Entführung einer niederländischen Verkehrsmaschine auf dem Flughafen Düsseldorf endet glimpflich. Die mit 131 Passagieren besetzte Boeing 737 hatte sich auf dem Flug von Tunesien nach Amsterdam befunden, als ein 40-jähriger Ägypter die Landung in Düsseldorf erzwang. Nachdem die Düsseldorfer Polizei zahlreiche eigene Kräfte, SEK-Beamte und Beamte der GSG 9 in Stellung gebracht hatte, konnte die Entführung nach 18 Stunden schließlich durch Erstürmung des Flugzeugs durch die GSG 9 unblutig beendet und der Entführer überwältigt werden. Er hatte zuvor schon alle Passagiere freigelassen.[68]
654. Nicht zuletzt aufgrund der massiven Grenzüberschreitungen, die sich die Vertreter von Massenmedien bei der Geiselnahme von Gladbeck erlaubt hatten, war eine Kommission aus Angehörigen der Medienorganisationen und der Innenministerien eingerichtet worden, die 1994 die von ihr erarbeiteten Verhaltensgrundsätze „Polizei und Medien“ verabschiedet. Danach soll die Polizei den Medienvertretern aktiv die Möglichkeit einräumen, über bedeutende Einsatzlagen aktuell berichten zu können. Dafür verpflichten sie die Medienvertreter, bei Unglücksfällen, Katastrophen und Schwerstkriminalität den Vorrang der Rechtsgüter Leben und Gesundheit vor dem Berichterstattungsanspruch zu beachten. Auch dürfen sich die Journalisten nicht zu Handlangern von Straftätern machen lassen und ihnen keine Bühne zur öffentlichen Selbstdarstellung bieten.[69]
655. 12. Oktober. Maastricht-Verträge ratifiziert[70]
656. Nachdem in der Vergangenheit die Ausbildung der Spezialeinheiten dezentral, u. a. in Köln, Düsseldorf und Münster, durchgeführt wurde, beauftragt der Innenminister am 10.3.93 die Direktion der Bereitschaftspolizei-Abteilung II, im Standort Essen die Fortbildungsstelle für Spezialeinheiten (FSE) einzurichten.[71]
657. 10.Dezember: Tödlicher Unfall mit Polizeibeamten. Kurz vor Mitternacht kommt einer Streifenwagenbesatzung der Polizeiinspektion Lippstadt im Bereich Geseke ein betrunkener Autofahrer entgegen und kollidiert mit dem Polizeifahrzeug. Der Streifenwagen der beiden Beamten, ein Opel Ascona, wird durch den Aufprall völlig zerstört. Der Unfallverursacher wird tödlich verletzt. Die Insassen des Polizeiwagens werden schwer verletzt. Polizeiobermeister Herbert Oslislo ist im Wagen eingeklemmt und kann erst nach längerer Zeit geborgen werden. Er verstirbt noch im Notarztwagen. Herbert Oslislo hinterlässt eine Frau und sechs Kinder im Alter zwischen sieben Jahren und wenigen Wochen[72].
1994
658. Die nordrhein-westfälische Polizei beteiligt sich ab 1994 an Auslandseinsätzen. Am 13.10.94 reisen die ersten 20 von 160 Beamten zum Aufbau einer lokalen multi-ethnischen Polizeiorganisation nach Mostar in Bosnien-Herzegowina. In der Folgezeit sind Polizeibeamte aus NRW u. a. auch an Einsätzen in Georgien, Mazedonien, in Afghanistan und Albanien sowie im Kosovo beteiligt [73]
659. Die Landeskriminalschule zieht in ein neues Dienstgebäude in Neuss, am Hammfelddamm, ein.[74]
660. Die Polizei richtet eine „Gewalttäterdatei Sport“ ein. In dieser Datei werden die Namen von Personen gesammelt, die im Rahmen von Sportveranstaltungen durch Gewalttätigkeiten auffallen.[75]
661. Das Innenministerium beschließt für die Polizeibehörden ein so genanntes Zielvereinbarungsverfahren, mit dem die Mitarbeiter der Behörden künftig an ihren Arbeitszielen beteiligt werden können. Während für das Land Grobziele festgelegt werden (Steigerung des Sicherheitsgefühls der Bürger / Reduzierung der Verkehrsunfälle mit Kindern / präventive und repressive Bekämpfung besonders sozialschädlicher Kriminalitätsformen) können die Mitarbeiter der Behörden im Rahmen dieser Vorgaben spezifisch auf die Besonderheiten ihrer eigenen Behörden zugeschnittene Ziele formulieren.[76]
662. 18. Mai. Tod bei Geschwindigkeitskontrolle. Im Zuge einer Geschwindigkeitskontrolle will Polizeihauptmeister Heinrich Wottke, Polizei Höxter, den Fahrer eines zu schnell fahrenden VW Golf anhalten. Der Fahrer des Wagens bremst kurz vor Erreichen des Beamten ab, blinkt ihn an und gibt anschließend wieder Gas. Dabei wird der 51 Jahre alte Polizeibeamte erfasst. Er verstirbt noch an der Unfallstelle. Der Unfallverursacher kann 45 Minuten später festgenommen werden. Es handelt sich um einen 19-jährigen Schüler, der den Wagen zuvor gestohlen hatte.[77]
663. Durch den Presseerlass werden alle 50 Kreispolizeibehörden in NRW verpflichtet, eine eigene Pressestelle einzurichten. In vielen Behörden bestehen solche Pressestellen zu diesem Zeitpunkt bereits.[78]
664. Seit Juni 1994 werden in Köln Mountainbike-Streifen eingesetzt.[79]
665. Nordrhein-Westfalen bietet seit September Abiturienten den Direkteinstieg in den gehobenen Dienst an. Die ersten 450 jungen Frauen und Männer mit Abitur nehmen nun ihre Ausbildung an der Fachhochschule auf.[80]
666. 1. Oktober. Landeskriminaldirektor Günter Seidel wird durch seinen Nachfolger Rudi Justen abgelöst. Justen hat zuvor bereits Dienst beim Landeskriminalamt, den Polizeipräsidenten Köln, Leverkusen und Duisburg sowie im Innenministerium versehen, in dem er das Referat „Strafverfolgung“ geleitet hat.[81]
667. 9. – 11. Oktober. EU-Gipfel in Essen.[82] Die Polizei Essen hatte ein Jahr zuvor den Auftrag bekommen, einen Einsatz zur Sicherung der Veranstaltung und der Sicherheit der Staatsgäste vorzubereiten. An der Veranstaltung nahmen neben Bundeskanzler Kohl und weiteren Mitgliedern der Bundesregierung sechs westliche und sechs mittelosteuropäische Regierungschefs mit ihren hochrangigen Delegationen teil. Eine Antigipfel-Demonstration von 2.000 – 3.000 Autonomen wird vom Essener Polizeipräsidenten verboten, da es Hinweise auf gewalttätige Ausschreitungen gegeben hat. Das Verbot wird vom Verwaltungsgericht aufgehoben, vor dem Oberverwaltungsgericht aber schließlich wieder bestätigt. Ein vom Veranstalter angestrengtes Eilverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht kommt vor der Demonstration allerdings nicht mehr zustande. Es kommt schließlich in der Stadtmitte zu 942 Ingewahrsamnahmen von Störern. Bei dem Gipfel-Einsatz sind insgesamt 8.000 Polizeibeamte aus ganz Deutschland eingesetzt.[83]
668. Neuorganisation der Polizei in NRW. Bis Ende des Jahres haben alle Behörden bis auf den OKD Paderborn die Umstrukturierung umgesetzt.[84] Von dem bisherigen Organisationsmodell, das in den Kreispolizeibehörden drei Abteilungen (Schutzpolizei / Kriminalpolizei / Verwaltung) vorsah, wird abgegangen. Die Behörden gliedern sich nun in die beiden Abteilungen Verwaltung/Logistik (VL) und Gefahrenabwehr/Strafverfolgung (GS). Die Kriminalpolizei ist keine eigene Abteilung mehr, sondern geht nun in zwei Untereinheiten der Abteilung GS auf. So werden Delikte der kleineren und mittleren Kriminalität zukünftig in Kriminalkommissariaten bearbeitet, die in die Polizeiinspektionen eingegliedert sind und deren Leiter dem Inspektionsleiter unterstehen. Die schwerwiegendere Kriminalität wird in einer Unterabteilung „Zentrale Kriminalitätsbekämpfung“ (ZKB) bearbeitet. In dieser ZKB finden sich auch die kriminalpolizeilichen Servicedienststellen wie der Erkennungsdienst, die Kriminaltechnische Untersuchungsstelle oder das „Kriminalkommissariat Vorbeugung“ wieder. Eine eigene Unterabteilung bildet der „Polizeiliche Staatsschutz“.[85]
669. Polizeimeisterin Tanja Stolper (23 J.) wird die erste Frau, die in der nordrhein-westfälischen Wasserschutzpolizei Dienst macht.[86]
670. Die Polizei Bochum richtet fünf mobile Wachen ein. Es handelt sich dabei um VW Busse, die als rollende Büros ausgestattet sind und verschiedene Stadtteile anfahren, um dort als polizeiliche Anlaufpunkte für die Bürger zur Verfügung zu stehen.[87]
671. Durch eine Änderung im Beamtenrechtsrahmengesetz können nun nicht mehr nur Deutsche, sondern auch Staatsangehörige eines anderen EU-Staates ohne Ausnahme Polizeibeamte werden. Bislang konnten lediglich in Ausnahmefällen, wenn es dafür ein „dringendes dienstliches Bedürfnis“ gab, Ausländer in die Polizei aufgenommen werden.[88]
672. Der Wasserschutzpolizeiabschnitt Essen bekommt nicht nur ein neues Dienstgebäude mit einer Bootshalle im Kellergeschoss, sondern auch noch ein neues Boot der Serie „Rheinstreifenboot 2000“, das auf den Namen WSP 9 getauft wird. Das knapp 18 Meter lange Boot verfügt über zwei Motoren mit einer Gesamtleistung von 1004 PS und leistet damit eine Höchstgeschwindigkeit von 46 km/h.[89]
673. Einrichtung des Teams „Psychosoziale Unterstützung“ (PSU). Das Team, das aus Beamten des höheren Dienstes und aus Polizeiärzten besteht, bietet Polizeibeamten Hilfe bei besonders belastenden beruflichen Erlebnissen wie etwa Unfällen mit tödlichem Ausgang an. Die Palette der Aufgaben des PSU-Teams wird Jahre später noch um die Unterstützung bei traumatischen privaten Ereignissen erweitert.[90]
674. Polizeisportler des Jahres 1994 werden Polizeiobermeister Michael Müntjes vom Polizeipräsidium Mülheim, der als Schwimmer Weltmeister und Deutscher Meister der Senioren und Deutscher Polizeimeister im Schwimmen geworden ist, und Nicole Ramm von der Bereitschaftspolizei-Abteilung V Brühl, die Europameisterin und Deutsche Meisterin im Schwimmen geworden ist. Beide Sportler werden durch Innenminister Schnoor geehrt.[91]
675. Polizeibewerber: Während sich 1993 noch 9.100 junge Männer und Frauen für den Polizeiberuf beworben haben, sind es 1994 bereits rund 12.000. Ein Drittel der Bewerber hat sich für einen Direkteinstieg in den gehobenen Dienst beworben.[92]
676. Das Weihnachtsgeld für Polizeibeamte wird erheblich reduziert. Wurde bis 1993 noch ein komplettes 13. Monatsgehalt gezahlt, so verringert sich die Zahlung ab diesem Jahr auf 50 %.[93]
677. Polizeidirektor Gerd Ax wird neuer Leiter der Höheren Landespolizeischule (HLPS) „Carl Severing“ in Münster. Er löst den Leitenden Polizeidirektor Heinz Ludwig Leding ab, der das Amt fast sechs Jahre innehatte.[94]
1995
678. 1. Januar. Die „Gefahrenhundeverordnung NW“ tritt in Kraft. Die Polizei hat sich damit nun zukünftig auch mit der Frage auseinanderzusetzen, ob bei bestimmten, als gefährlich eingestuften Hunderassen von den Besitzern der Leinen- und Maulkorbzwang beachtet wird.[95]
679. 26. März. Das Schengener Durchführungsabkommen tritt in Kraft. Damit fallen die Grenzkontrollen zumindest eines Teils der beteiligten Länder weg. Mit dem Schengener Informationssystem (SIS) wird über die Staatsgrenzen hinweg ein Datenverbund in Gang gesetzt, mit dem die beteiligten Staaten nun auf die Fahndungsbestände der anderen Länder zurückgreifen können. Mitarbeiter deutscher Datenstationen können nun etwa auf Fahndungsausschreibungen aus Frankreich oder Spanien Zugriff nehmen.[96]
680. 4. April. Polizeibeamter erschossen. Polizeioberkommissar Norbert Domnick, Polizei Heinsberg, wird bei einem Schusswechsel mit einem Bankräuber getötet. Der Bankräuber kommt dabei ebenfalls ums Leben.[97]
681. Der 51-jährige Neusser Jurist und Leitende Kriminaldirektor Hartmut Rohmer wird neuer Direktor des Landeskriminalamtes. Er hatte zuvor schon als Dezernatsleiter beim LKA und nachfolgend als Dezernent für Gefahrenabwehr und Strafverfolgung bei der Bezirksregierung Düsseldorf gearbeitet. Rohmer tritt die Nachfolge von Helmut Brandt an, der in den Ruhestand geht.[98]
682. 17. Juli. Die Amtszeit von Innenminister Herbert Schnoor (SPD) endet.[99] Seine Nachfolge tritt am Folgetag Franz-Josef Kniola (SPD) an. Der gelernte Steinmetz hat sich über ein Studium der Sozialarbeit fortgebildet, wird in der SPD aktiv und arbeitet dann zunächst als Lehrbeauftragter an der Fachhochschule Dortmund, führt nachfolgend aber bis 1990 einen Steinmetzbetrieb. Von 1990 – 1995 ist er Minister für Stadtentwicklung und Verkehr bis er das Amt des Innenministers übernimmt.[100]
683. Eröffnung des Trainings- und Ausbildungszentrums für Spezialeinheiten in Hemer / Hönnetal[101] Mit einem Aufwand von 3,5 Millionen DM wurde in Hemer das modernste europäische Zentrum dieser Art mit Übungshäusern, Schießstand, Fahrparcours, Sprengübungsplatz und Hindernisbahn geschaffen.[102]
684. Die Phantombilderstellung ändert sich grundlegend. Nachdem bislang mit dem Minolta-Mischbildverfahren eine Methode zum Einsatz kam, bei der mit Schablonen von Gesichtspartien nach den Beschreibungen von Zeugen Gesichter „zusammengebaut“ wurden, kommt ab sofort die Computersoftware ISIS zum Einsatz. Zwar geht es auch hier um das Zusammensetzen von Gesichtspartien nach Zeugenbeschreibungen, jedoch erfolgt dies nun elektronisch und mit einem größeren Repertoire an Möglichkeiten, die Gesichter individuell den Beschreibungen anzupassen. Das Verfahren wird vom Sachgebiet „Visuelle Fahndungshilfen“ des Landeskriminalamtes eingesetzt.[103]
685. Bis Ende 1995 sind 7.500 Arbeitsplätze im Wach- und Wechseldienst mit Computern ausgestattet. Das entspricht mit Blick auf die geplanten 12.000 Computer einer Erfüllungsquote von 62 %. Bislang wurden 51 Millionen Mark für Hardware, Software (MS Windows) und Beschulungen ausgegeben.[104]
686. 1995 kommt es durch Polizeibeamte in NRW in 41 Fällen zum Schusswaffeneinsatz: 20mal gegen Personen, dreimal gegen Sachen und 18mal als Warnschüsse. Alle Fälle waren als rechtlich einwandfrei zu bewerten und vollzogen sich in der Mehrzahl der Fälle unter Lebensgefahr für die eingesetzten Polizeibeamten.[105]
687. Eine polizeiinterne Studie kommt zu dem Ergebnis, dass der tägliche Umgang mit dem Tod bei vielen kriminalpolizeilichen Todesermittlern tiefe Spuren hinterlässt. So gibt mehr als die Hälfte der Befragten an, dass sie in der Freizeit gelegentlich an ihre Arbeitsinhalte denken, ein Viertel denkt sogar oft daran, 0,6 % immer. Rund 70 % der Befragten halten ihre psychische Belastung bei der Arbeit mit Kinderleichen für ziemlich oder sogar außerordentlich hoch. Als sehr belastend werden auch Untersuchungen und Obduktionen an Leichen mit starkem Fäulnisgrad empfunden, als weitgehend unbelastend hingegen die Arbeit an Leichen allgemein oder vor allem an den Leichen älterer Menschen, die eines natürlichen Todes gestorben sind. Posttraumatische Belastungen sind der Studie zufolge bei den Todesermittlern gleichermaßen schwerwiegend und schwer erkennbar.[106]
688. Bei den Internationalen Deutschen Polizeimeisterschaften für Diensthundeführer in Krefeld belegt die Mannschaft aus Nordrhein-Westfalen den 1. Platz. An dem Wettbewerb waren nicht nur alle 16 Länderpolizeien beteiligt, sondern auch Mannschaften aus den USA, der Schweiz und der Tschechischen Republik. Bewertet wurden von den Juroren die Fährtenarbeit, der Gehorsam und der Schutzdienst.[107]
689. Beste Polizeisportler. Polizeisportlerin des Jahres 1995 wird Polizeimeisterin Frauke Stephan vom PP Köln als Doppeleuropameisterin im Tennis. Polizeisportler des Jahres wird Polizeiobermeister Ingo Frantzki vom PP Düsseldorf. Er war Mannschaftseuropameister im Triathlon geworden.[108]
1996
690. Januar: Polizeipräsident Jürgen Roters stellt beim PP Köln ein Beratungsteam für homosexuelle Polizeibeamtinnen und –beamte auf. Zwei Beamte des Kriminalkommissariats „Vorbeugung“, die bereits umfangreiche Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Homosexuellenverbänden haben, stehen nun als Ansprechpartner zur Verfügung.[109]
691. 16. Januar. Tödlicher Schusswaffengebrauch. Auf einem Bahnhof in Köln sticht ein türkischer Mann mit einem Fleischermesser auf seine Frau ein. Ein Polizeibeamter schießt auf den Mann und verletzt ihn dabei tödlich.[110] Die Ehefrau wird schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert.[111]
692. 16. Januar. Tödlicher Schuss in Bünde: Bei dem Versuch, einen psychisch Kranken zu beruhigen, der Familienangehörige mit einem Messer bedroht, sticht dieser plötzlich auf einen Polizeibeamten ein. Ein Beamter schießt und trifft den Mann tödlich.[112]
693. Lebensrettender Verbesserungsvorschlag. Polizeikommissar Kay-Jürgen Schröder von der Autobahnpolizei Münster erhält von Innenminister Kniola einen mit mehr als 10.000 DM dotierten Preis für einen Verbesserungsvorschlag. Schröder hatte
vorgeschlagen, die Fahrbahnverengungen an Autobahnbaustellen nicht erst an der Baustelle, sondern schon 200 m vorher zu beginnen. Bei einem landesweiten Testlauf wurde festgestellt, dass sowohl die Zahlen der Unfälle wie auch der Unfalltoten in Autobahnbaustellenbereichen mehr als halbiert werden konnten.[113]
694. Im Februar wird in der Region Maas-Rhein zwischen Belgien, den Niederlanden und Nordrhein-Westfalen das Projekt EMMI ins Leben gerufen. Es handelt sich dabei um eine Polizeikooperation, bei der zwischen den regionalen Verbindungsstellen Aachen, Mönchengladbach, Maastricht, Roermond, Eupen und Genk ein gemeinsames Datensystem betrieben wird, das Einwohnermelde- und Halteranfragen über die Landesgrenzen hinaus schnell und unkompliziert möglich macht. Zudem können die über Computer miteinander vernetzten Verbindungsstellen Fahndungsinformationen miteinander austauschen und Videokonferenzen durchführen.[114]
695. Am 5. Februar wird die von der Polizei-Führungsakademie in Auftrag gegebene Studie über „Polizei und Fremde“ der Presse vorgestellt. In der Studie kommt man zu dem Ergebnis, dass Übergriffe von Polizeibeamten gegen Ausländer weder „bloße Einzelfälle“ noch ein „systematisches Verhaltensmuster“ sind. Als Ursachen für Übergriffe werden dabei weniger individuelle Einstellungen von Beamten, sondern eher strukturelle Probleme wie etwa die Überlastung von Beamten in Ballungszentren mit hoher illegaler Einwanderung, Frustrationen durch empfundene Erfolg- und Folgenlosigkeit polizeilichen Handelns, Sprachprobleme und Provokationen durch ausländische Bürger und allgemeine Unzufriedenheit durch Führungsmängel, Wechselschicht und mangelnde Vor- und Nachbereitung von Einsätzen gesehen.[115]
696. März. Gewalttätige Kurden-Demonstrationen. Nachdem eine Demonstration der kurdischen Arbeiterpartei PKK in Dortmund sowohl durch den Polizeipräsidenten wie auch durch das Verwaltungsgericht verboten wird, reisen dennoch Tausende Demonstranten aus dem In- und Ausland Richtung Dortmund an. Sowohl in der Stadt, wie auch an den Landesgrenzen zu Belgien und den Niederlanden und auf Autobahnen kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten. Die von den Kurden geübte massive Gewalt sorgt trotz eines Aufgebotes von fast 3.000 Beamten in Dortmund und mehr als 8.600 Beamten landesweit für 40 verletzte Polizistinnen und Polizisten. Die Demonstranten hatten teils mit Knüppeln und Latten auf die Beamten eingeschlagen. Die Zusammenarbeit mit der niederländischen und belgischen Polizei erweist sich bei dem Einsatz als mangelhaft.[116]
697. 1. April. Die Bereitschaftspolizei wird grundlegend verändert. Während bisher die Hundertschaften unter dem Dach der Direktion der Bereitschaftspolizei zusammengefasst waren, werden sie nun an große Kreispolizeibehörden angebunden, die teils mit einer, teils mit zwei Bereitschaftspolizeihundertschaften (BPH) ausgestattet werden. Insgesamt werden nachfolgend 18 Hundertschaften in Bochum, Wuppertal, Köln, Dortmund, Bielefeld, Düsseldorf, Aachen, Gelsenkirchen, Duisburg, Bonn, Münster, Essen, Recklinghausen und Mönchengladbach stationiert. In Bochum, Wuppertal und Köln werden zudem je eine Führungsgruppe und eine Technische Einsatzeinheit (TEE) eingerichtet.[117]
698. 8. April. Tod durch Polizeiwaffe. Ein geistig verwirrter 51-jähriger Mann bedroht in Hürth seine Eltern und die herbeigerufenen Polizisten mit zwei Säbeln. Bei dem Versuch, den Mann durch Armschüsse außer Gefecht zu setzen, wird er getötet.[118]
699. 11. April. Großalarm für die Polizei und die Feuerwehr in Düsseldorf. Durch Schweißarbeiten an einer Decke des Flughafengebäudes kommt es zu einem Großbrand, der sich rasend schnell ausbreitet. In den Flammen sterben 17 Menschen, mehrere u. a. in einem Aufzug, zahlreiche weitere werden verletzt.[119]
700. In den Polizeipräsidien Münster und Recklinghausen wird mit der Einführung der Software IGVP (Integriertes Vorgangsbearbeitungsprogramm Polizei) begonnen. Das Programm dient mit einer Vielzahl von elektronischen Formularen zur Anzeigenaufnahme und zur weiteren Bearbeitung von Anzeigen. Zugleich ist es mit einer Datenbank verbunden, in der die Daten sämtlicher Strafanzeigen gespeichert sind. So besteht zukünftig ein großer Recherchepool für die polizeiliche Ermittlungsarbeit.[120]
701. Bei der Düsseldorfer Polizei wird landesweit die erste Stelle eines Opferschutzbeauftragten geschaffen.[121] Dessen Aufgabe besteht u. a. darin, Opfer von Straftaten über ihre Rechte zu informieren, ihnen einen ersten emotionalen Beistand zu leisten und ihnen weiterführende Hilfe zu vermitteln, um die Tatfolgen zu bewältigen.
702. Die Polizei führt neue Beurteilungsrichtlinien ein. Danach sollen für die Leistungen der Beamten Punktwerte von 1 („Entspricht nicht den Anforderungen“) bis 5 („Übertrifft die Anforderungen im besonderen Maße“) vergeben werden. Der Tatsache, dass nach dem alten Beurteilungssystem die Mehrzahl aller Beamten im Bereich der Spitzenbewertungen beurteilt wurde, soll bei den Beurteilungen nach den neuen Richtlinien ein Quotierungssystem entgegengesetzt werden. Danach dürfen 4 Punkte nur an 25 % aller Beamten und 5 Punkte sogar nur an 5 % aller Beamten vergeben werden. Die Beurteilungsrichtlinien werden sich nachfolgend zu einem Dauerbrenner der Unzufriedenheit von Polizeibeamten entwickeln.[122]
703. Die ersten 15 Streifenwagen des Typs Opel Vectra B werden angeschafft. Zudem erhält die Autobahnpolizei die ersten Exemplare des Modells Opel Omega. Die Vectra-Streifenwagen verfügen über 1.8 Liter-Motoren mit 115 PS. Erstmalig stehen nun in den Streifenwagen auch Klimaanlagen zur Verfügung. Von den rund 8.000 Polizeifahrzeugen im Land sind 2.591 Opel Vectra A, die nun nach und nach durch die neue Vectra-Generation abgelöst werden sollen.[123]
704. 10. Juni. Nach fünfstündiger Verhandlung erreicht die Kölner Polizei die freiwillige Aufgabe von zwei Flugzeugentführern. Die Entführung wollten die Hijacker als „Solidaritätsadresse“ an den seit 1981 in Italien inhaftierten Papst-Attentäter Ali Agca verstanden wissen.[124]
705. 27. Juli. Nach einer Verfolgungsfahrt stoppt die Polizei in Münster einen 18-jährigen Autodieb. Bei der Festnahme wird er aus zunächst ungeklärten Gründen erschossen. Die Polizei setzt zur Klärung des Falles eine Sonderkommission ein. Ergebnis: Unbeabsichtigte Schussabgabe.[125]
706. Die Wasserschutzpolizei wird mit zwei neuen Booten ausgestattet. Die Boote, die im Duisburger Hafen von Innenminister Kniola übergeben werden, verfügen jeweils über zwei 500 PS-Motoren, die eine Spitzengeschwindigkeit der Fahrzeuge von 46 km/h zulassen. Die Ruderanlage funktioniert vollelektronisch und das Steuerrad musste in den neuen Booten einem modernen Joystick weichen. Die Boote können mit ihrer speziellen Explosionsschutzausstattung auch in explosionsgefährdete Bereiche einfahren und mit ihrem Tageslichtradar auch bei schlechten Lichtverhältnissen fahren.[126]
707. Die Polizei Krefeld kehrt zu ihren vor Jahren abgeschafften Fahrradstreifen zurück. Zu den Streifen mit den 15 neu beschafften Rädern werden bereits nach kurzer Zeit diverse Erfolge wie Festnahmen im dichten Straßenverkehr vermeldet, die ohne die wendigen Räder nicht möglich gewesen wären.[127]
708. Die Landeskriminalschule wird zum Polizeifortbildungsinstitut (PFI) Neuss.[128]
709. Betreiber von Alarmanlagen müssen zukünftig 170 DM bezahlen, wenn eine Polizeistreife zu einem Fehlalarm fahren muss. Grundlage hierfür ist eine Änderung der Verwaltungsgebührenordnung. In Düsseldorf – als Beispiel – hat es 1995 alleine 2.895 Fahrten der Polizei zu Fehlalarmen gegeben.[129]
710. Die Polizei etabliert sich mit einer eigenen Internetpräsenz. Das Landeskriminalamt und die Kreispolizeibehörde Gütersloh sind Vorreiter mit eigenen Homepages.[130]
711. Durch eine Novellierung des Telekommunikationsgesetzes (TKG) wird den Anbietern von Telekommunikationsdiensten auferlegt, Kundendateien anzulegen und Namen und Anschrift von Anschlussinhabern den Polizeibehörden über eine Regulierungsbehörde jederzeit auf Ersuchen zur Verfügung zu stellen. Die Polizei kann so in Zukunft automatisiert die Inhaber von Telefonanschlüssen feststellen.[131]
712. 19 Polizeibeamte aus NRW treten im April im Rahmen einer UN-Mission zusammen mit Polizisten aus anderen Bundesländern für mehrere Monate ihren Dienst in Bosnien an. Alle zusammen sind Teil einer internationalen Polizeitruppe. Wie gefährlich diese Mission ist, zeigen Vorfälle, bei denen etwa eine Handgranate unter ein Polizeifahrzeug geworfen wird oder Beamte mit Schusswaffen bedroht werden.[132]
713. Schusswaffengebrauch: In 30 Fällen setzen Beamtinnen und Beamte die Schusswaffe rechtlich zulässig ein, wobei es sich in 12 Fällen um Warnschüsse handelt. Drei Personen werden durch Schusswaffeneinsatz getötet. Neunmal wird unrechtmäßig von der Schusswaffe Gebrauch gemacht. Zwölfmal kommt es zu unbeabsichtigten Schussabgaben, wobei eine Person getötet und drei verletzt werden. Bei einem Schusswaffengebrauch durch eine Beamtin am 15. August kommt die Beamtin selbst ums Leben ein weiterer Beamter wird durch die Schussabgabe verletzt.[133] Die 34-jährige Polizeiobermeisterin Jutta Greb hatte bei dem Versuch, einem Kollegen gegen zwei Einbrecher zur Hilfe zu kommen, den Beamten versehentlich getroffen. Bei einem offensichtlich ungewollt ausgelösten weiteren Schuss aus ihrer Waffe verletzt sich die Mutter von vier Kindern selbst tödlich.[134]
714. 1996 kommt es zu 2.686 Verkehrsunfällen mit Dienstfahrzeugen. Mehr als 57 % dieser Unfälle sind eigenverschuldet. Etwa jeder zehnte Unfall hat sich im Zusammenhang mit Sonder-/Wegerechtsfahrten ereignet. Auf jeweils knapp 56.000 mit Dienstkraftfahrzeugen gefahrene Kilometer hat sich ein Unfall ereignet.
715. Polizeisportlerin des Jahres 1996 wird Polizeimeisterin Nicole Ramm vom PP Köln als vielfache Deutsche Polizeimeisterin in Schwimmen. Polizeisportler des Jahres wird Klaus Balkenhol als Mannschaftsolympiasieger Dressurreiten.[135]
716. Landeskriminaldirektor Rudi Justen geht in den Ruhestand. Sein Nachfolger Enno Brillo wird von Innenminister Kniola in sein Amt eingeführt. Brillo war zuvor u. a. in Führungsfunktionen beim Landeskriminalamt und im Innenministerium gewesen.[136]
1997
717. Das Land schließt mit der Deutschen Bahn AG einen Vertrag, dass uniformierte Polizeibeamte in den Zügen kostenlos befördert werden. Ausgenommen sind lediglich einige Fernzugtypen wie der ICE. Zweck der Maßnahme ist, das Sicherheitsgefühl der Bahnreisenden durch die erkennbare Mitfahrt von Polizeibeamten zu erhöhen. Auch zahlreiche Nahverkehrsunternehmen in den Städten und Landkreisen schließen mit der Polizei ähnliche Verträge.[137]
718. Die Polizeiausbildungsinstitute Bochum und Wuppertal werden am 1.10.97 aufgelöst.[138]
719. Die Landesregierung beschließt die Auflösung der Polizeimusikkorps.[139]
720. In Salzkotten im Kreis Paderborn wird im ehemaligen Bahnhof ein Polizeimuseum eröffnet. Besucher finden dort 25.000 Exponate des Vereins „Deutsches Polizeimuseum e.V.“vor.[140]
721. 1997 gibt es in NRW 23 Polizeibeamte, die nicht die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. Die Zahl derer, die einen Migrationshintergrund haben, aber vor der Einstellung in die Polizei die deutsche Staatsbürgerschaft erworben haben, ist nicht bekannt. NRW will seine Anstrengungen zur Anwerbung von Ausländern in den Polizeidienst zukünftig verstärken.[141]
722. 1. April. Mit Klaus Steffenhagen wird erstmals ein Gewerkschaftsvorsitzender in Nordrhein-Westfalen Polizeipräsident. Steffenhagen war bis 1993 Polizeibeamter, übernahm den Gewerkschaftsvorsitz allerdings dann hauptamtlich. Er wird im Polizeipräsidium Hagen von Innenminister Kniola in sein neues Amt eingeführt. Steffenhagen löst Günter Steckhan ab, der das Amt seit 1981 ausgeübt hat.[142]
723. Die Kölner Polizei leistet starke Unterstützung für die 15 Tatort-Folgen, die in den nächsten drei Jahren in Köln gedreht werden sollen. Für die Krimis, in den Hauptrollen die Schauspieler Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär als Kriminalkommissare Max Ballauf und Freddy Schenk, werden ebenso Polizeibeamte auf freiwilliger Basis als Komparsen wie auch Uniformen für die Schauspieler und Dienstfahrzeuge zur Verfügung gestellt. Die Hilfe soll budgetneutral erfolgen und dazu beitragen, dass die Krimifälle möglichst wirklichkeitsgetreu dargestellt werden.[143]
724. Das Oberverwaltungsgericht NRW entscheidet, dass die Unterlassungsverfügung einer Polizeibehörde gegen einen Radarwarner rechtmäßig war. Die Behörde hatte die Verfügung ausgesprochen, nachdem ein Bürger in der Nähe einer Radarmessstelle andere Autofahrer vor der Polizei gewarnt hatte. In der Urteilsbegründung heißt es, dass die Geschwindigkeitsmessungen der Polizei der öffentlichen Sicherheit dienen und die Wahrnehmung dieser präventiv-polizeilichen Aufgabe durch einen Radarwarner beeinträchtigt wird.[144]
725. Juli: Innenminister Kniola nimmt in der modernsten Einsatzleitstelle in NRW, beim PP Essen, das neue Einsatzleitsystem FELIS in Betrieb. Mit FELIS sollen Einsätze zukünftig schneller koordiniert werden. Das Programm bietet zudem für unterschiedlichste Maßnahmentypen (von A wie Alarmierung bis Z wie Zugunglück) Maßnahmenchecklisten. Außerdem können aus FELIS heraus Abfragen in anderen Datensystemen, etwa Halter- oder Fahndungsabfragen, durchgeführt werden, ohne FELIS zu verlassen.[145]
726. Eine 1993 vom Land bei dem Wirtschaftsberatungsunternehmen WIBERA in Auftrag gegebene Untersuchung zur Schichtdienstgestaltung der Polizei kommt zu folgenden Ergebnissen: Die tägliche Schichtdienststärke schwankt erheblich, ohne dass hierfür Gründe erkennbar sind, die mit der Einsatzbelastung zu tun haben. Die Personalstundenverteilung ließe sich sinnvoller nach belastungsarmen und –starken Zeiten vornehmen. Es gibt landesweit keine lückenlose Stundendokumentation. Der Mehrdienststundenberg von 1,28 Millionen Personenstunden ließe sich durch eine Erstellung systemgerechter Schichtdienstpläne vermeiden.[146]
727. 1. September. Hubert Wimber wird in Münster erster Polizeipräsident aus den Reihen der Partei der „Grünen“.[147]
728. Im Polizeipräsidium Köln wird ein bundesweit bislang einmaliges kindgerechtes Anhörungszimmer eingerichtet, um sexuell missbrauchten Kindern belastende Mehrfachbefragungen bei der Polizei zu ersparen. Die Ausstattung ist mit Spielzeug, Stofftieren und Bildern besonders Angst nehmend ausgestattet. Die Kinder können von anderen Prozessbeteiligten über einen venezianischen (einseitig durchsichtigen) Spiegel beobachtet werden, ohne dass die Kinder dies bemerken und ohne das Dritte Einfluss auf die Kinder nehmen könnten. Nachfragen können unbemerkt über einen PC-Monitor übertragen werden.[148]
729. Bei einer Razzia mit 400 Beamten werden u. a. in Köln und Düsseldorf Räume islamischer Gemeinden und Vereine durchsucht. Mehreren Tatverdächtigen wird neben anderen Delikten auch Mord an Glaubensbrüdern vorgeworfen.[149]
730. 15. September. Der Werbe- und Auswahldienst der nordrhein-westfälischen Polizei präsentiert sich nun im Internet, um verstärkt junge Menschen für den Polizeiberuf anzuwerben.[150]
731. An der Landespolizeischule für Diensthundeführer in Schloß Holte-Stukenbrock schließen die beiden ersten Diensthunde in Europa ihre Ausbildung als Brandmittelspürhunde ab. Die etwas über ein Jahr alten belgischen Schäferhunde wittern auch unter ungünstigen Bedingungen Brandbeschleuniger an Tatorten.[151]
732. 17. September. Tod mehrerer NRW-Polizisten bei Hubschrauberabsturz. Bei einem Absturz eines UN-Hubschraubers in Bosnien-Herzegowina sterben 12 Menschen, darunter auch der nordrhein-westfälische Leitende Polizeidirektor Dr. Georg Stiebler, der sich im Rahmen einer UN-Mission an Bord befindet. Der Hubschrauber war bei dichtem Nebel in 1.700 m Höhe gegen ein Gebirgsmassiv geprallt.[152]
733. 5. November. Der neue Sporterlass tritt in Kraft. Alle Polizeivollzugsbeamten, die Außendienst verrichten, sind nun ohne Altersbeschränkung zum Dienstsport verpflichtet. Der Sport soll möglichst während der Dienstzeit angeboten werden und nicht weniger als zwei Stunden im Monat betragen.[153]
734. Die Ausgaben der NRW-Polizei für Informations- und Kommunikationstechnik haben 1997 ein Rekordniveau erreicht. Die Telefonanlagen wurden mit einem Aufwand von 29 Millionen Mark auf ISDN-Standard gebracht. 7 Millionen Mark wurden für den abschließenden Aufbau des CN-Pol-Netzes (polizeiinternes Telefonnetz) aufgewendet. Leitstellentechnik kostete 6 Millionen Mark, die Modernisierung der strafprozessualen Fernmeldeüberwachung 3,7 Millionen Mark. 10,6 Millionen Mark wurden für Computer ausgegeben – die Gesamtzahl der Computerarbeitsplätze wurde auf mittlerweile 17.000 erhöht.[154]
735. Verkehrsunfallgeschehen NRW 1997: Alle 62 Sekunden ein polizeilich registrierter Verkehrsunfall, alle fünf Minuten ein Verunglückter (getötet/verletzt), alle 6 Minuten eine Verkehrsunfallflucht, alle 45 Minuten ein verunglücktes Kind, alle 7,5 Stunden ein Unfalltoter.[155]
1998
736. 1. Januar. Polizeimusikkorps soll es ab sofort nur noch in den Polizeipräsidien Dortmund, Düsseldorf und Wuppertal geben. Die Musiker aus den Standorten Essen und Köln sollen auf die anderen Standorte verteilt, also versetzt, werden. Die Korps in Dortmund und Wuppertal sollen mit je 35, das Korps in Düsseldorf mit 34 Polizeimusikern besetzt werden.[156] Langfristig sollen Musikkorps sogar nur noch in Dortmund und Düsseldorf bestehen bleiben.[157]
737. 1. Januar. Neuorganisation der Hubschrauberstaffeln. Umbenennung der Polizeihubschrauberstaffeln „Rheinland“ und „Westfalen“ in Polizeifliegerstaffel.[158] Die Fliegerstaffel wird dem Landeskriminalamt als Dezernat der Abteilung „Einsatzunterstützung“ angegliedert. Die Hubschrauberstaffeln unterstanden bisher den Bezirksregierungen. Die Liegenschaften Düsseldorf und Dortmund werden weiter durch die nunmehrigen Flugeinsatzgruppen genutzt.[159]
738. 1. Januar. Neuorganisation der Autobahnpolizei. Durch Runderlass wird die Autobahnpolizei neu organisiert. Die bisherige Bezeichnung „Verkehrsüberwachungsbereitschaft (VÜB)“ wird in „Autobahnpolizei“ geändert. Die Autobahnpolizei bleibt auch weiterhin den Bezirksregierungen unterstellt. Es werden Autobahn-Polizeiinspektionen mit Autobahnpolizeihauptwachen (APHW) und Autobahnpolizeiwachen (APW) gebildet. Zur Hauptwache gehören neben den Wachdienstgruppen ein Verkehrsdienst (VD) und ein Einsatztrupp (ET), der sich um die Kriminalitätsbekämpfung auf den Autobahnen, Rastplätzen und Parkplätzen kümmert. Von Verkehrsstraftaten abgesehen werden allerdings keine Straftaten selbst bearbeitet, sondern in die betroffenen Kreispolizeibehörden abgegeben. Für die Bearbeitung von Verkehrsstraftaten ist ein Verkehrskommissariat (VK) zuständig.[160]
739. 12. Januar. Bei einem Schusswechsel auf einem Autobahnparkplatz nahe Hünxe wird ein Autofahrer getötet und ein Polizeibeamter an Beinen und Brust schwer verletzt.[161]
740. 28. Februar. Wolf Günter Immisch, Direktor der Bereitschaftspolizei, wird von Innenminister Kniola in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger wird Leitender Polizeidirektor Günter Möllers, bislang ständiger Vertreter des Präsidenten der Polizeiführungsakademie. Immisch und seine Ehefrau wollen nach der Pensionierung nach Brasilien auswandern.[162]
741. Die Deutsche Polizeigewerkschaft im Deutschen Beamtenbund veröffentlicht eine Statistik zu Todesfällen in der Polizei. Danach wurden zwischen 1945 und 1996 landesweit 99 Polizeibeamte durch Rechtsbrecher getötet. 300 verunglückten im Dienst tödlich und weitere 48 verstarben durch Krankheiten, die sie sich im Dienst zugezogen haben.[163]
742. 6. April. In Düsseldorf wird der 37-jährige Mile Petrovic von einem Spezialeinsatzkommando erschossen, nachdem er versucht hatte, sich seiner Festnahme mit Waffengewalt zu entziehen. In Griffweite des Mannes wird eine Handgranate gefunden.[164]
743. 17. April. Auf eine Errichtungsanordnung des Bundesinnenministers gestützt beginnt das Bundeskriminalamt mit dem Aufbau einer DNA-Analysedatei (DAD).[165]
744. 20. April. Die RAF löst sich auf[166]
745. 11. Mai. Die erste uniformierte Fahrradstaffel nimmt in Düsseldorf ihren Dienst auf. Die Zahl der „Fahrradpolizisten“ wächst bis zum Folgejahr auf neun Beamte an.[167]
746. 9. Juni. Dr. Fritz Behrens wird neuer Landesinnenminister. Behrens wird am 12. Oktober 1948 in Göttingen geboren. 1976 wird er als Jurist an der Universität Göttingen promoviert, ein Jahr später legt er sein zweites Staatsexamen ab. Er wird zunächst Mitarbeiter der Staatskanzlei des Landes NRW, nachfolgend persönlicher Referent von Innenminister Dr. Schnoor und von 1983 bis 1986 Leiter des Büros von Ministerpräsident Rau. Nach weiteren neun Jahren als Regierungspräsident in Düsseldorf wird er 1995 zum Justizminister ernannt, ab Juni 1998 Innenminister. Für einige Monate hat er zeitgleich das Innen- und das Justizressort inne. Nach seinem Ausscheiden als Innenminister bleibt Behrens bis 2012 Landtagsabgeordneter.[168]
747. Neuorganisation der Unterabteilungen „Spezialeinheiten“: Es wird eine Hierarchieebene beseitigt, die Unterabteilungen werden nun in drei Kommandos des Spezialeinsatzkommandos (SEK), zwei Kommandos des Mobilen Einsatzkommandos (MEK), eine Technische Einsatzgruppe (TEG) und eine Verhandlungsgruppe (VG) gegliedert. Zudem wird ein zweiter Beamter des höheren Dienstes als Leiter der Führungsstelle in die jeweiligen Unterabteilungen aufgenommen[169]
748. März. Bei einem Castor-Transport in das Zwischenlager Ahaus werden 30.000 Polizeibeamte zur Sicherung des Transports eingesetzt. In Ahaus werden 400 Demonstranten festgenommen.[170] In der Folgezeit leitet die Kreispolizeibehörde Borken 395 Bußgeld- und 118 Strafverfahren gegen Demonstranten ein. Die Staatsanwaltschaft nimmt zudem 30 Ermittlungsverfahren gegen Polizeibeamte auf, die beschuldigt werden, während des Einsatzes Körperverletzungen und Freiheitsberaubungen begangen zu haben.[171]
749. Eine Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass zwischen 1976 – 1997 26 Menschen durch Schüsse aus Polizeiwaffen ums Leben gekommen sind.[172]
750. Die Zentralen Polizeitechnischen Dienste entwickeln zusammen mit verschiedenen Kreispolizeibehörden ein Spezialfahrzeug für Gefahrgutkontrollen. Die Fahrzeuge, von denen 1998 fünf Exemplare an verschiedene Polizeibehörden ausgeliefert werden sollen, kosten jeweils rund 100.000 Mark und sind u. a. mit Laptop, Telefax, Kopiergerät, Drucker, Funktelefon und technischem Überprüfungsgerät ausgestattet.[173]
751. Führungswechsel bei den Zentralen Polizeitechnischen Diensten. Neuer Leiter wird Polizeidirektor Burkhard Gies. Er löst den Leitenden Polizeidirektor Robert Dörr ab, der das Amt seit 1991 innehatte.[174]
1999
752. Die Polizeibeamten wie auch die anderen Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes rangieren beim Urlaubsgeld am unteren Ende der Skala. Während etwa die Holz verarbeitende Industrie in Westfalen-Lippe über 3.000 Mark und die Druckindustrie immerhin noch 2.600 Mark bezahlen, werden im öffentlichen Dienst nur 500 bis 650 Mark gezahlt.[175]
753. 25. März. In Ennigerloh versucht ein psychisch kranker 44-jähriger Mann seine Schwester im Streit mit einer Axt zu erschlagen. Einer der herbeigerufenen Polizeibeamten schießt und trifft den Mann tödlich.[176]
754. 22. April. Polizeibeamter getötet. Bei einem Einsatz gegen Drogenhändler wird in Solingen der 45-jährige Polizeibeamte Horst Fiedler erschossen. Sein 32-jähriger Kollege wird angeschossen. Der Täter wird drei Tage später festgenommen.[177]
755. Mai. Zwei Tote bei Schiffsunglück. Bei der Explosion des Frachters „Avanti“, der an einer Anlegestelle in Dormagen gerade mit 1.500 Tonnen Leichtbenzin beladen werden soll, kommen zwei Menschen ums Leben, zehn weitere werden verletzt. Ein Besatzungsmitglied stirbt bei einem Sprung in den Rhein und wird später fünf Kilometer flussabwärts geborgen, ein anderes wird später verbrannt in der Kajüte des Schiffes gefunden. Die Besatzung eines neben dem Unglücksfrachter ankernden Schiffs kann sich in letzter Minute in Sicherheit bringen. Auf dem Rhein breitet sich nach der Explosion eine große Benzinlache aus. Die Wasserschutzpolizei sperrt den Rhein zwischen Dormagen und Düsseldorf-Kaiserswerth für viele Stunden für den Schiffsverkehr.[178]
756. Auflösung der Polizeimusikkorps und Einrichtung eines Landespolizeiorchesters NRW bei der Direktion für Ausbildung der Polizei NRW mit Dienstort Wuppertal.[179]
757. 1. August. Tötungsdelikt an Polizeibeamten: Passanten verständigen in Hagen die Polizei, weil ein Mann auf der Straße in verdächtiger Weise Kinder anspricht. Als eine Streifenwagenbesatzung eintrifft und den Mann, einen 24 Jahre alten türkischen Drogendealer, überprüfen will, zieht dieser überraschend eine Schusswaffe und schießt dem 37-jährigen Polizeihauptmeister Michael Erkelenz in die Brust. Michael Erkelenz erliegt sechs Tage später in einem Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Der Täter hatte kurz nach der Schussabgabe in der Nähe des Tatortes noch eine 41-jährige, völlig unbeteiligte Lehrerin auf ihrer Terrasse und anschließend sich selbst auf offener Straße erschossen.[180]
758. Die europäische Polizeibehörde EUROPOL nimmt ihre Arbeit auf. Die Behörde mit Sitz im niederländischen Den Haag ist u. a. für die Bekämpfung von grenzüberschreitendem Terrorismus, Kinderpornografie und Geldfälschungen zuständig. Zudem werden personenbezogene Daten aus 15 Mitgliedsstaaten in der EUROPOL-Datenbank gespeichert.[181]
759. 24. November. In Geldern wird der 25-jährige Täter eines Tankstellenraubes festgenommen. Als er plötzlich die Flucht ergreift, wird er durch die Schussabgabe eines Beamten tödlich in den Kopf getroffen.[182]
760. Ende November. In der Essener Gruga-Halle findet die mittlerweile 100. Anti-Drogen-Disco statt. Mit der 30.000 DM teuren Anti-Drogen-Disco soll den 8.000 jungen Besuchern im Rahmen einer Musik- und Tanzveranstaltung das Thema „Sucht und Drogen“ nahegebracht werden. Die unter der Organisation der Polizei stehende Veranstaltungsreihe soll nach Innenminister Behrens, der die Veranstaltung einleitet, das Thema in „jugendgerechter Verpackung“ und „ohne erhobenen Zeigefinger“ vermittelt werden.[183]
761. 2. Dezember. Unter Federführung der Staatsanwaltschaft Düsseldorf durchsuchen rund 900 Polizeibeamte, darunter auch Spezialeinsatzkommandos, Objekte und Quartiere der „Hell’s Angels Germany“ und beschlagnahmen Waffen und Sprengstoff. 22 Personen werden festgenommen.[184]
762. Dezember: Nach einer Schießerei vor einer Siegener Diskothek stürmen mehrere SEK-Beamte die Wohnung eines 45-jährigen Verdächtigen. In einem Handgemenge mit dessen Vater löst sich nach Aussage eines Beamten ein Schuss aus seiner Dienstwaffe. Das Projektil trifft den Verdächtigen tödlich.[185]
763. 22. Dezember. Ein Scharfschütze der Polizei erschießt einen Geiselnehmer, den 46-jährigen Adnan H., der sich 50 Stunden lang mit drei Geiseln in der Aachener Landeszentralbank verschanzt hatte.[186]
[1] Innenministerium des Landes NRW“ (Hrsg.), „Gnadenbrot“ für nicht mehr polizeidiensttaugliche Diensthunde, Die Streife 7-8/90, S. 19.
[2] Innenminister des Landes NRW (Hrsg.), Objektschutzdienst, Die Streife 1-2/1990, S. 10.
[3] Innenminister des Landes NRW (Hrsg.), Reisebeschränkungen für öffentlichen Dienst in NRW aufgehoben, Die Streife 1-2/90, S. 15.
[4] Innenminister des Landes NRW (Hrsg.), Einführung eines grünen Pullovers, Die Streife, 8/1989, S. 13.
[5] Tänzer, Ronald, Central Europe ODMP, Wilfried Zander, in: Internet http://www.odmp.info/mod/polizei/index.php?site=details&id=144, zuletzt eingesehen am 20.3.17; auch: Innenminister des Landes NRW (Hrsg.), Tiefe Trauer um einen hervorragenden Polizeibeamten, Die Streife 5/90, S. 2 f.
[6] Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Attentate auf Lafontaine und Schäuble, v. 19.10.15.
[7] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Einhundert Anti-Drogen-Discos…, Streife, 1-2/2000, S. 4.
[8] Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Der letzte Mord der RAF, v. 13.2.16.
[9] Freiberg, Konrad; Murck, Manfred, Von der Vergangenheit glaubwürdig lösen, Deutsche Polizei 8/90, S. 10.
[10] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Wechsel an der Spitze der Polizei-Führungsakademie, Streife 9/2002, S. 27.
[11] Spiegel Online (Hrsg.), Fahne im Dienst, Ausgabe 21/90, http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13499881.html, zuletzt eingesehen am 17.5.16.
[12] Heeren, Udo, Polizeifliegerstaffel NRW, http://www.polizeifliegerstaffel.de/?Fliegerstaffel___Geschichte___Maschinen, zuletzt eingesehen am 28.6.15.
[13] Focus Redaktion (Hrsg.), 60 Jahre Bundesrepublik – Chronik der Republik, http://www.focus.de/magazin/archiv/60-jahre-bundesrepublik-chronik-der-republik_aid_385075.html, zuletzt eingesehen am 28.6.15.
[14] Institut der Aus- und Fortbildung der Polizei NRW (Hrsg.), Das Institut für Aus- und Fortbildung der Polizei Nordrhein-Westfalen vom Gestern zum Heute... – Eine Chronik der Jahrzehnte, Selm 2005, S. 9.
[15] Neue Rhein Zeitung, Von der Wache auf die Insel, v. 22.1.91.
[16] Bundeszentrale für politische Bildung, RAF Zeitleiste, http://www.bpb.de/fsd/rafzeitleiste/index.php, zuletzt eingesehen am 28.6.15.
[17] Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Der letzte Mord der RAF, v. 13.2.16.
[18] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Funktionsbewertung der Schutzpolizei: „Kienbaumstudie“ Innenminister Schnoor übergeben, Die Streife 7-8/91, S. 7 f.
[19] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Neue Erscheinungsform der Eigentumskriminalität: „Mobile“ Mobiltelefone, Die Streife 7-8/91, S. 14.
[20] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), „Goldstern“ am Dressurhimmel – PHM Balkenhol reitet mit seinem Dienstpferd „Goldstern“ an die Spitze der Dressurliste, Die Streife 7-8/91, S. 18.
[21] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Wider das Vergessen – Zentrale Ermittlungsstelle Regierungs- und Vereinigungskriminalität in Berlin, Die Streife 3/95, S. 16 f. und Streife 4/96, S. 18.
[22] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Potz Blitz, Herr Clever, Die Streife 3/92, S. 18.
[23] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Das Führungskräftetraining in Nordrhein-Westfalen (FKT) – „Wie können die Gemeinschaften gedeihen?“, Die Streife 5/92, S. 14.
[24] Innenminister des Landes NRW (Hrsg.), Neuer Leiter der ZPD, Die Streife 1-2/92, S. 19.
[25] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Zusammenwachsen durch Zusammenarbeit – Austausch- und Hospitationsprogramm zwischen Brandenburg und Nordrhein-Westfalen, Die Streife 5/1993, S. 4.
[26] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Spezialeinheiten, Die Streife, Sonderausgabe, S. 15.
[27] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Polizeihaushalt 1993: Steigerungsrate liegt über dem Durchschnitt, Die Streife 10/92, S. 7.
[28] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Alle Ausbildungsplätze besetzt, Die Streife 11/92, S. 11.
[29] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Ein Kraftakt ohne Gleichen, Streife 1-2/95, S. 4.
[30] Westdeutsche Zeitung, Schweres Erdbeben löst Panik im Rheinland aus, v. 14.4.92.
[31] Werkentin, Falco, Tödlicher Schusswaffeneinsatz der Polizei 1974 – 1992. Vorsichtige Korrektur einer These, Bürgerrechte und Polizei, CILIP 044, Internet https://www.cilip.de/1993/02/22/toedlicher-schusswaffeneinsatz-der-polizei-1974-1992-vorsichtige-korrektur-einer-these/, zuletzt eingesehen am 28.4.17.
[32] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Ministerpräsidentenkonferenz: Gemeinsam gegen Ausländerfeindlichkeit, Die Streife 11/92, S. 4.
[33] Innenminister des Landes NRW /(Hrsg.), Olszewski geht – Immisch kommt, Die Streife 7-8/92, S. 12.
[34] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), 20. DPM Judo in Bochum, Die Streife 10/92, S. 18.
[35] Werkentin, Falco, Tödlicher Schusswaffeneinsatz der Polizei 1974 – 1992. Vorsichtige Korrektur einer These, Bürgerrechte und Polizei, CILIP 044, Internet https://www.cilip.de/1993/02/22/toedlicher-schusswaffeneinsatz-der-polizei-1974-1992-vorsichtige-korrektur-einer-these/, zuletzt eingesehen am 28.4.17.
[36] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), NRW erstmals Deutscher Polizeimeister im Fußball, Die Streife 11/92, S. 20.
[37] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Inspekteur der Polizei feierlich verabschiedet, Die Streife 10/92, S. 8.
[38] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Streifenwagen erhalten Beweissicherungsgerät für die Unfallaufnahme, Die Streife 12/92, S. 10.
[39] Werkentin, Falco, Tödlicher Schusswaffeneinsatz der Polizei 1974 – 1992. Vorsichtige Korrektur einer These, Bürgerrechte und Polizei, CILIP 044, Internet https://www.cilip.de/1993/02/22/toedlicher-schusswaffeneinsatz-der-polizei-1974-1992-vorsichtige-korrektur-einer-these/, zuletzt eingesehen am 28.4.17.
[40] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), IMK fordert höhere Gefahrenzulage für SEK-Beamte, Die Streife 12/92, S. 6.
[41] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Ausstellung „Eins Eins Null“ in Dortmund: Polizeialltag statt Horrorshow, Streife 10/95, S. 4.
[42] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Fahrende Radarmessgeräte gegen Raser, Die Streife 11/92, S. 11.
[43] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Konzentration von Kräften, Die Streife 5/92, S. 6.
[44] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Konvoi nach Russland der BPA III Wuppertal – Ein bunter Abend als Dankeschön, Die Streife 5/92, S. 20.
[45] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Erweiterung des prüfungserleichterten Aufstiegs, Die Streife 12/92, S. 12.
[46] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Polizeihaushalt 1993: Steigerungsrate liegt über dem Durchschnitt, Die Streife 10/92, S. 5.
[47] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Trauerfeier für Adalbert Bach, Streife 1-2/94, S. 16.
[48] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Polizeihaushalt 1993: Steigerungsrate liegt über dem Durchschnitt, Die Streife 10/92, S. 7.
[49] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), 24. DPM in der Leichtathletik 1993, Die Streife 7-8/93, S. 19 f.
[50] Innenministerium des Landes NRW, Das Spülmobil im Einsatz – Umweltschutz ...... bei der Polizei großgeschrieben, Die Streife 11/93, S. 16.
[51] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Größer, schneller und genauer – Einführung eines Fingerabdruckidentifizierungssystems (AFIS), Die Streife 3/93, S. 11.
[52] Polizei-Führungsakademie (Hrsg.), Polizei und ethnische Minderheiten – ethnische Minderheiten in der Polizei, Schriftenreihe der Polizei-Führungsakademie 2/95, Lübeck 1995, S. 23 ff.
[53] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Die Abteilungsleiter stehen fest, Die Streife 9/93, S. 2 f.
[54] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Klaus Balkenhol Polizeisportler des Jahres, Die Streife 3/93, S. 19.
[55] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), LRD Tiebel wird neuer Polizeipräsident, Die Streife 1/93, S. 14.
[56] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Bundesverdienstkreuz für Albrecht Müller und für Pfarrer Krolzig, Die Streife 5/93, S. 12.
[57] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Passivschutz für Polizeibeamtinnen und -beamte, Die Streife 5/93, S. 16.
[58] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), LRD Tiebel neuer Polizeipräsident, Die Streife 11/93, S. 15.
[59] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Vereidigung 1993: „Diese Welt ein wenig besser machen“, Die Streife 8/93, S. 3,
[60] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Der neue „Große Funkstreifenwagen“ – VW T4, Die Streife 9/93, S. 11.
[61] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Der neue „Große Funkstreifenwagen“ – VW T4, Die Streife 9/93, S. 11.
[62] Wikipedia: Brandanschlag von Solingen, https://de.wikipedia.org/wiki/Brandanschlag_von_Solingen, zuletzt eingesehen am 15.10.15.
[63] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Härtere Zeiten für Raser – NRW-Polizei setzt künftig Lasergeräte zur Geschwindigkeitsmessung ein, Die Streife, 11/93, S. 8.
[64] Griesch, Peter, Waffen- und Gerätewesen im Polizeipräsidium Gelsenkirchen, Goch, Stefan (Hrsg.), Städtische Gesellschaft und Polizei – Beiträge zur Sozialgeschichte der Polizei in Gelsenkirchen, Goch, Essen 2005, S. 378.
[65] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Beruf im Aufwind – Bilanz einer erfolgreichen Nachwuchsgewinnung, Die Streife 12/93, S. 3.
[66] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Neue Damenuniform vorgestellt – „Schick, unsere Polizistinnen“, Die Streife 12/92, S. 8 f.
[67] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Gut Ding will auch Weile haben, Streife, 11/95, S. 4 f.
[68] Rheinische Post, Geduldig wartete die GSG 9 auf den richtigen Moment, v. 17.8.93; Neue Rhein Zeitung, Geiseldrama endet ohne einen Schuss, v. 17.8.93.
[69] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Verhaltensgrundsätze Polizei und Medien – Vom richtigen Umgang miteinander, Streife 4/94, S. 10 f.
[70] Focus Redaktion (Hrsg.), 60 Jahre Bundesrepublik – Chronik der Republik, http://www.focus.de/magazin/archiv/60-jahre-bundesrepublik-chronik-der-republik_aid_385075.html, zuletzt eingesehen am 28.6.15.
[71] Institut der Aus- und Fortbildung der Polizei NRW (Hrsg.), Das Institut für Aus- und Fortbildung der Polizei Nordrhein-Westfalen vom Gestern zum Heute... – Eine Chronik der Jahrzehnte, Selm 2005, S. 41.
[72] Knoop, Georg, Eine riesige Welle der Solidarität, Die Streife 6/94, S. 16.
[73] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Auslandseinsätze, Streife, Sonderausgabe, S. 6.
Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Auf Streife in Mostar, Streife 10/94, S. 6.
[74] Institut der Aus- und Fortbildung der Polizei NRW (Hrsg.), Das Institut für Aus- und Fortbildung der Polizei Nordrhein-Westfalen vom Gestern zum Heute... – Eine Chronik der Jahrzehnte, Selm 2005, S. 10.
[75] Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Kritik an „Gewalttäter-Datei“, v. 15.3.17.
[76] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Beteiligung schafft Motivation, Streife 12/94, S. 3 f.
[77] Tänzer, Ronald, Central Europe ODMP, Heinrich Wottke, http://www.odmp.info/mod/polizei/index.php?site=details&id=232, zuletzt eingesehen am 20.3.17.
[78] Polizeipräsidium Essen (Hrsg.), 100 Jahre Polizeipräsidium Essen, S. 129.
[79] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Mounties in den Schluchten der City, Streife 9/94, S. 7.
[80] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Startschuss für den Direkteinstieg, Streife 10/94, S. 3.
[81] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Ein neuer 1. bei den Kriminalisten, Streife 10/94, S. 4.
[82] FZS (Hrsg.) Gemeinsam greifen wir nach den Sternen,
http://www.fzs.de/themen/internationales/189723.html, zuletzt eingesehen am 20.3.17.
[83] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Die Sterne blieben am Himmel, Streife 1-2/95, S. 6. ff.; Information des ehemaligen Essener Polizeipräsidenten Michael Dybowski v. 9.1.23.
[84] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Stand der Neuorganisation, Streife 1-2/95, S. 5.
[85] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Start zur Neuorganisation, Die Streife 3/92, S. 3.
[86] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Ende einer der letzten Männerdomänen, Streife 12/1994, S. 17.
[87] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Mit der mobilen Wache in das Herz der Bürger, Streife 10/95, S. 12 f.
[88] Franzke, Bettina, Menschen ausländischer Herkunft im Polizeivollzugsdienst – Zur Situation der Bundesrepublik Deutschland, in: Polizei-Führungsakademie (Hrsg.), Polizei und ethnische Minderheiten – ethnische Minderheiten in der Polizei, Lübeck 1995, S. 16.
[89] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Neuer Bau, neues Boot, Streife 9/94, S. 13
[90] Ministerium für Inneres und Kommunales, 20 Jahre „PSU-Team Polizei NRW“, Streife 01 12/01 2015, S. 20.
[91] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Sportler `94: Müntjes und Nicole Ramm, Streife 3/95, S. 19.
[92] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Wechsel an der HLPS Münster, Streife 1-2/95, S. 11.
[93] Gewerkschaft der Polizei (Hrsg.), Radikal gekürzt – Weihnachtsgeld für NRW-Beamte (in % der Monatsbezüge), , Homepage der Gewerkschaft der Polizei in Nordrhein-Westfalen, http://www.gdp.de/gdp/gdpnrw.nsf/id/Info-Grafiken?Open&s1=91, zuletzt eingesehen am 11.7.16.
[94] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Wechsel an der HLPS Münster, Streife 1-2/95, S. 11.
[95] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Schutz vor gefährlichen Hunden, Streife 1-2/95, S. 16.
[96] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Schengen bald in Kraft gesetzt, Streife 1-2/95, S. 9.
[97] Tänzer, Ronald, Central Europe OMPD, Norbert Domnick, http://www.odmp.info/mod/polizei/index.php?site=details&id=240, zuletzt eingesehen am 18.3.17.
[98] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Brandt geht, Rohmer kommt, Streife 3/95, S. 12.
[99] Landtag NRW, Detailansicht des Abgeordneten Dr. Herbert Schnoor, https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/Webmaster/GB_I/I.1/Abgeordnete/Ehemalige_Abgeordnete/details.jsp?&k=01046, zuletzt eingesehen am 18.3.17
[100] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Unser neuer Innenminister Franz-Josef Kniola, Streife 9/95, S. 4.
[101] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Streife, Sonderausgabe „Spezialeinheiten“, S. 15.
[102] Hitz, Uwe, Modernste Anlage in ganz Europa, Streife 6/95, S. 15.
[103] Storm, Lothar, „Machen Sie sich und anderen ein Bild!“, Streife 9/2001, S. 18 f.
[104] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Gut Ding will Weile haben, Streife 11/95, S. 4.
[105] Bünz, Hans-Peter, Polizei im Schusswechsel mit Tätern, Streife 3/96, S. 9.
[106] Wego, Mario, Abgebrüht und cool in der Elitetruppe?, Streife 3/96, S. 10 f.
[107] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Top-Ergebnis für die NRW-Mannschaft, Streife 12/95, S. 8.
[108] Everling, Klaus, Ehrung von 49 Polizeisportlern für Topleistungen, Streife 3/96, S. 17.
[109] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), PP Köln bietet Hilfe an, Streife 5/97, S. 19.
[110] Diederichs, Otto, Polizeiliche Todesschüsse, Bürgerrechte & Polizei, Cilip 57, Nr. 2/1997, S. 77.
[111] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Polizei im Schusswechsel, Streife 3/97, S. 10.
[112] Diederichs, Otto, Polizeiliche Todesschüsse, Bürgerrechte & Polizei, Cilip 57, Nr. 2/1997, S. 77.
[113] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Gute Idee rettet viele Menschenleben, Streife 3/96, S. 21.
[114] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Informationsaustausch – EMMI schafft kurze Wege, Streife 1-2/97, S. 20.
[115] Murck, Manfred, Tabubruch, Nestbeschmutzung oder Persilschein?, Streife 3/96, S. 6 f.
[116] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Umsichtiger Einsatz mit Defiziten an den Grenzen, Streife 5/96, S. 4.
[117] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), 50 Jahre Bereitschaftspolizei NRW, Streife 10/2001, S. 10.
[118] Diederichs, Otto, Polizeiliche Todesschüsse 1996, Bürgerrechte & Polizei, CILIP 57, Nr. 2/1997, S. 77.
[119] RP Online, Der Flughafenbrand von 11. April 1996 – Chronik des Infernos, v, 10.4.06, http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/chronik-des-infernos-aid-1.1112347, zuletzt eingesehen am 20.1.16.
[120] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Abschied von den Dinosauriern, Streife 12/95, S. 9 ff.
[121] Kant, Martina, Chronologie, Bürgerrechte & Polizei, Cilip 56, Nr. 1/1997, S. 75.
[122] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Neue Richtlinien für die Beurteilung, Streife 1-2/96, S. 3.
[123] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Langgehegter Wunsch geht in Erfüllung – Neue Generation von Funkstreifenwagen, Streife 10-11/96, S. 8.
[124] Kant, Martina, Chronologie, Bürgerrechte & Polizei, Cilip 57, Nr. 2/1997, S. 83 f.
[125] Diederichs, Otto, Polizeiliche Todesschüsse, Bürgerrechte & Polizei, Cilip 57, Nr. 2/1997, S. 77.
[126] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Zwei neue Boote für die Wasserschutzpolizei, Streife 10-11/96, S. 8.
[127] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Neue Velos beim PP Krefeld, Streife 10-11/96, S. 11.
[128] Institut der Aus- und Fortbildung der Polizei NRW (Hrsg.), Das Institut für Aus- und Fortbildung der Polizei Nordrhein-Westfalen vom Gestern zum Heute... – Eine Chronik der Jahrzehnte, Selm 2005, S. 10.
[129] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Fehlalarme, Streife 12/96, S. 15.
[130] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Ergebnisse einer Projektarbeit – KPB Gütersloh im Netz, Streife 7-8/97, S. 6 f.
[131] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Telefonüberwachung - Polizei muss mit der Technik Schritt halten, Streife 1-2/97, S. 15.
[132] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Polizisten aus Bosnien zurückgekehrt – Wieder zuhause, Streife 1-2/97, S. 19.
[133] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Schusswaffenstatistik 1996 – Polizei im Schusswechsel, Streife 3/97, S. 10.
[134] Tänzer, Ronald, Central Europe OMPD, Jutta Greb, http://www.odmp.info/mod/polizei/index.php?site=details&id=248, zuletzt eingesehen am 18.3.17.
[135] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), 77 Polizeisportlerinnen und –sportler wurden geehrt, Streife 3/97, S. 26.
[136] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Ein neuer Kriminalist an der Spitze, Streife 1-2/97, S. 3.
[137] Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes NRW (Hrsg.), Freie Fahrt für Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte, Streife 05 08-9 2013, S. 18; auch Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Freie Fahrt für uniformierte Polizeibeamte, Streife 1-2/98, S. 31.
[138] Institut der Aus- und Fortbildung der Polizei NRW (Hrsg.), Das Institut für Aus- und Fortbildung der Polizei Nordrhein-Westfalen vom Gestern zum Heute... – Eine Chronik der Jahrzehnte, Selm 2005, S. 10.
[139] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Konsequenzen und weitere Prüfungen, Streife 6/97, S. 11.
[140] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Das Deutsche Polizeimuseum wird eröffnet, Streife 6/97, S. 28.
[141] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Angehörige ethnischer Minderheiten bei der Polizei des Landes Nordrhein-Westfalen, Streife 9/97, S. 5.
[142] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Polizei von der Pike auf gelernt, Streife 5/97, S. 28.
[143] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Tatort Köln – Im Schatten des Doms, Streife 10/97, S. 4.
[144] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Geschwindigkeitskontrollen – Eindeutige Absage an Radarwarner, Streife 4/97, S. 8.
[145] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Fahndung mit der Maus, Streife 9/97, S. 3.
[146] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Neue Schichtdienstgestaltung – Pedro, Eva, Isolde & Co., Streife 4/97, S. 10.
[147] Schmitz, Melanie, Chronologie, Bürgerrechte & Polizei, Cilip 58 Nr. 3/1997, S. 81.
[148] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Rücksichtnahme ist oberstes Gebot, Streife 4/97, S. 21.
[149] Schmitz, Melanie, Chronologie, Bürgerrechte & Polizei, Cilip 58 Nr. 3/1997, S. 83.
[150] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), www.polizei.nrw-wad.de, Streife 10/97, S. 11.
[151] Maciejewski, Alfred, Brandermittler auf vier Beinen, Streife 7-8/97, S. 10.
[152] Innenminister des Landes NRW (Hrsg.), In stillem Gedenken, Streife 7-8/2001, S. 2.
[153] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Auf den Vorturner kommt es an, Streife 12/97, S. 6.
[154] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Investitionen stiegen auf Rekordhöhe, Streife 4/98, S. 15.
[155] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Guter Trend mit Licht und Schatten, Streife 4/98, S. 16.
[156] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Mit Polizeimusik ins 21. Jahrhundert, Streife 1-2/98, S. 24.
[157] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Polizeimusik im Umbruch, Streife 9/97, S. 4.
[158] Wikipedia: Polizei Nordrhein-Westfalen, https://de.wikipedia.org/wiki/Polizei_Nordrhein-Westfalen, zuletzt eingesehen am 11.6.20
[159] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Neue Struktur beschlossen, Streife 12/97, S. 15.
[160] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Neue Struktur beschlossen, Streife 12/97, S. 15.
[161] Pütter, Norbert, Chronologie, Bürgerrechte & Polizei, Cilip 59, Nr. 1/1998, S. 84.
[162] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Time to say good bye, Streife 4/98, S. 28.
[163] Deutsche Polizeigewerkschaft im Deutschen Beamtenbund (Hrsg.), Tödliche Dienstunfälle bei der Polizei v. 08.05.1945 bis 31.12.1996, DPolG-Report 1/98 v. 31.01.98, o. S.
[164] Pütter, Norbert, Chronologie, Bürgerrechte & Polizei, Cilip 60, Nr. 2/1998, S. 83.
[165] Pütter, Norbert, Chronologie, Bürgerrechte & Polizei, Cilip 60, Nr. 2/1998, S. 84.
[166] Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.), RAF Zeitleiste, http://www.bpb.de/fsd/rafzeitleiste/index.php, zuletzt eingesehen am 28.6.15.
[167] Polizeipräsidium Düsseldorf (Hrsg.), Gründung der Ersten Fahrradstaffel in der Landeshauptstadt, Polizei in Düsseldorf 1999, S. 7 f.
[168] Landtag NRW (Hrsg.), Abgeordneter Dr. Fritz Behrens, https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/Webmaster/GB_I/I.1/Abgeordnete/abgeordnetendetail.jsp?k=01447, zuletzt eingesehen am 15.2.17.
[169] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Sonderausgabe „Spezialeinheiten, in: Streife, Sonderausgabe, S. 15.
[170] Pütter, Norbert, Chronologie, in: Bürgerrechte & Polizei, Cilip 60, Nr. 2/1998, S. 82.
[171] Breddermann, Simone / Kempfer, Katharina, Chronologie, in: Bürgerrechte & Polizei, Cilip 61, Nr. 3/1998, S. 83.
[172] Pütter, Norbert, Polizeilicher Schusswaffengebrauch, Bürgerrechte & Polizei, Cilip 62, Nr. 1/1999, S. 47.
[173] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), „High-Tech“ zur Kontrolle von Gefahrgut, Streife 1-2/98, S. 11.
[174] Information Hr. Burkhard Gies v. 7.1.18.
[175] Deutsche Polizeigewerkschaft (Hrsg.), Fast jeder bekommt Urlaubsgeld, Polizeispiegel 7-8/99, S. 147.
[176] Diederichs, Otto, Polizeiliche Todesschüsse 1999, Polizei & Bürgerrechte, Cilip 67, Nr. 3/2000, S. 58.
[177] Böhm, Andrea / Titze, Sandra, Chronologie, Bürgerrechte & Polizei, Cilip 1/1999, S. 91
[178] Spiegel Redaktion (Hrsg.), Niederrhein: Tankschiff explodiert und gesunken, Spiegel Online v. 7.5.99, http://www.spiegel.de/panorama/niederrhein-tankschiff-explodiert-und-gesunken-a-21217.html, zuletzt eingesehen am 13.7.16.
[179] Institut der Aus- und Fortbildung der Polizei NRW (Hrsg.), Das Institut für Aus- und Fortbildung der Polizei Nordrhein-Westfalen vom Gestern zum Heute... – Eine Chronik der Jahrzehnte, Selm 2005, S. 11.
[180] Spiegel Redaktion (Hrsg.), Hintergrund: Polizistenmorde in Deutschland, Spiegel Online Panorama v. 19.1.2000, http://www.spiegel.de/panorama/hintergrund-polizistenmorde-in-deutschland-a-60314.html, zuletzt eingesehen am 25.6.16; Polizei Hagen (Hrsg.), Wir gedenken unseres erschossenen Kollegen, in: Internet, Facebook Polizei Hagen, https://www.facebook.com/Polizei.NRW.HA/photos/a.215738981931747.1073741830.208563659315946/303903276448650/?type=1&theater, zuletzt eingesehen am 12.7.16.
[181] Böhm, Andrea, Chronologie, Bürgerrechte und Polizei, Cilip 64 Nr. 3/1999, S. 89.
[182] Diederichs, Otto, Polizeiliche Todesschüsse 1999, Bürgerrechte & Polizei, Cilip 67, Nr. 3/2000, S. 61.
[183] Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.), Einhundert Anti-Drogen-Discos…, Streife 1-2/2000, S. 4.
[184] Böhm, Andrea, Chronologie, Bürgerrechte & Polizei, CILIP 65 Nr. 1/2000, S. 93.
[185] Diederichs, Otto, Polizeiliche Todesschüsse 1999, Bürgerrechte & Polizei, Cilip 67, Nr. 3/2000, S. 62.
[186] Böhm, Andrea, Chronologie, Bürgerrechte & Polizei, CILIP 65 Nr. 1/2000, S. 95.
Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich mit den Firmen, deren Banner über meinen Besucherzählern erscheinen, nichts zu tun habe! Insbesondere handele ich nicht mit Fliegengittern, kaufe und verkaufe keine Examensarbeiten und stehe auch nicht als Ghostwriter für Masterarbeiten ö. ä. zur Verfügung!!!